Jährliche Finanzlast für die Alemannia sinkt damit von 4,3 auf 2 Millionen Euro
Der Rat der Stadt Aachen hat am Abend dem Konzept zur Umstrukturierung der Stadionfinanzierung für den Tivoli zugestimmt. 43 Ratsleute stimmten für das Modell, 24 dagegen. Damit sinkt die jährliche Finanzlast für die Alemannia von rund 4,3 auf 2 Millionen Euro. Dazu kommen Betriebskosten und die Miete für das Parkhaus.
„Heute ist für Alemannia Aachen ein ganz wichtiges Datum, denn dem Verein wurde durch das Votum des Rates eine gute Zukunftsperspektive gegeben. Wir können uns für das Vertrauen im Namen aller Mitglieder, Fans und Sympathisanten des Klubs nur herzlich bedanken“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Meino Heyen nach der Ratssitzung. „Alemannia Aachen ist kein Sanierungsfall, sondern ein Verein mit großem Potenzial, der aber in den letzten Jahren unter einer schlechten Immobilienfinanzierung zu leiden hatte. Dieses strukturelle Problem haben wir ganz klar benannt, was in meinen Augen ein wichtiger Schritt war, um die heute gefundene Lösung einzuleiten. Die Verwaltung, die Aachener Politik, das Land NRW, die Bezirksregierung, unser Hauptsponsor AachenMünchener und die übrigen Gläubiger haben in den letzten Wochen und Monaten hart dafür gearbeitet, gemeinsam mit uns eine Lösung zu finden. Persönlich gilt mein ganz besonderer Dank Oberbürgermeister Marcel Philipp, der das Projekt zur Chefsache gemacht und die Gespräche in einer äußerst angenehmen und professionellen Art und Weise moderiert hat.“
Philipp zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Ich bin sehr froh, dass es keine knappe Mehrheit geworden ist, sondern ein klares Signal des Rates. Wichtig ist, dass sich der Rat sehr intensiv mit der Risikoabwägung befasst hat. Über die finanzielle Beurteilung hinaus spielt die Alemannia eine große Rolle für das Erscheinungsbild der Stadt." Ähnlich wertete Alemannia-Präsident Dr. Alfred Nachtsheim den Abend: „Die Diskussion im Stadtrat war sehr respektvoll, und ich habe gespürt, dass wir die Mitglieder des Stadtrates mit unseren Argumenten überzeugen konnten. Die Deutlichkeit des Votums zeigt, welch hohen Stellenwert die Alemannia für die Stadt hat.“
Konkret sieht das neue Modell so aus: Die deutlich länger laufenden und deutlich niedriger verzinsten Darlehen von Stadt Aachen und AachenMünchener in Höhe von jeweils 18,85 Millionen Euro werden dazu genutzt, die bestehenden Verbindlichkeiten von Alemannia Aachen abzulösen. Den restlichen Umfinanzierungsbedarf in Höhe von 8 Millionen Euro deckt Alemannia über zwei private Investoren ab. Dadurch ist auch die Rückzahlung der Tivoli-Anleihe im August 2013 gewährleistet. „Die Laufzeit der Finanzierung entspricht jetzt der geplanten Nutzungsdauer des Stadions. Darüber hinaus konnten wir eine deutlich niedrigere Verzinsung erreichen. All das ist dem Eintritt der Stadt zu verdanken. Jetzt gilt es, das mit den Gläubigern abgestimmte Konzept vertraglich umzusetzen“, sagte Geschäftsführer Frithjof Kraemer. „Herr Kraemer hat die Alemannia souverän durch die schwierigen Gespräche geführt und stets eine Lösung parat gehabt. Das war richtig gute Arbeit. Gleiches gilt für Wirtschaftsprüfer Frank Wettstein, der den Umfinanzierungsprozess gutachterlich begleitet hat“, sagt Heyen.
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