Weltenbummler mit Zug zum Tor

Vedad Ibisevic wurde im bosnischen Vlasenica geboren und wuchs in Tuzla auf. „Mit acht oder neun Jahren habe ich mit dem Fußball angefangen“, erinnert sich „Vedo“. Die Entwicklung verlief gut, denn der Weg führte schnurstracks in die bosnische U15-Nationalmannschaft. In der Zeit nach dem Bürgerkrieg verließ Vedad mit seiner Familie sein Heimatland, mit 15 Jahren zog er für ein Jahr in die Schweiz. Von dort aus gingen die Ibisevics schon ein Jahr später in die USA, genauer nach St. Louis. Fußball spielte Vedad auch dort weiter, erst in der High School, dann am College. „In St. Louis ist eine der besten Soccer Academies der Vereinigten Staaten“, erzählt der Neuzugang. Vedad wurde zum „Rookie of the Year“ gewählt, also zum besten Debütanten der Saison.

In Bosnien erinnerte sich der U21-Trainer wieder an den dynamischen Stürmer und lud ihn zu einem Länderspiel nach Europa ein. „Gegen Slowenien gelang mir ein schönes Tor, und plötzlich hatte ich einige Anfragen“, berichtet Vedad Ibisevic. Eine davon erreichte ihn von Paris St. Germain, wo er schließlich ein dreiwöchiges Probetraining absolvierte. Beim Test gegen keinen geringeren als Juventus Turin spielte der Bosnier dann den versammelten Weltstars der alten Dame Knoten in die Beine und unterschrieb am nächsten Tag einen Dreijahresvertrag. Leider lief es in der französischen Hauptstadt nicht so gut weiter. „Wir spielten keine gute Serie, im Team stimmte es nicht“, beschreibt der Mann mit der Nummer 9 die Gründe für seinen Weggang nach nur einem halben Jahr. Die nächsten 18 Monate verbrachte er beim Zweitligisten Dijon FCO. „Es war keine besonders gute Erfahrung dort, aber eine nützliche“, sagt der 21-Jährige. „Ich habe gelernt mit Verletzungen klar zu kommen und körperbetonter zu spielen.“