Alemannia Aachen folgte Einladung des Aachener Geschäftsmann Ramazan Coskun
In der Winterpause der Saison 2022/23 hatte die Alemannia nach vielen Jahren ohne Auslands-Trainingslager noch einmal die Möglichkeit ein Trainingslager in der Türkei zu absolvieren. In den Stunden, in denen keine Trainingseinheiten, Videoanalysen, Testspiele oder auch gemeinsame Mahlzeiten auf dem Plan standen, wurde viel Zeit in der Putters Bar verbracht beim Billiard, Schach oder auch Fußball schauen. Hinter dem Billiard-Tisch dabei immer zu sehen: Eine Wand, auf der die Trikots und Wimpel der Mannschaften aufgehängt sind, die bereits im Fünf-Sterne-Hotel Kempinski The Dome Belek ein Trainingslager absolviert haben. Doch wie kommt es, dass jetzt ausgerechnet Alemannia Aachen – aktuell Viertligist – sich neben Trikots vom HSV, Schalke 04, VfB Stuttgart oder dem FC Toulouse einreihen darf?
Möglich gemacht haben das achttägige Trainingslager in Belek in der Türkei Ramazan Coskun und sein Schwager Yasin Akkanat, der das Hotel Kempinski The Dome Belek leitet. Ramazan Coskun war wie zuletzt häufiger wieder bei einem Heimspiel auf dem Tivoli und hat etwas lange nicht Gespürtes wieder gefühlt: „Diese Euphorie und Atmosphäre auf dem Tivoli ist unglaublich“, erzählt er uns im Trainingslager wie er auf die Idee kam, die Alemannia nach Belek einzuladen. „Bei einem Glas Whiskey mit meinem Schwager haben wir uns dann gedacht: „Lass uns helfen diese Euphorie mitzunehmen. Lass uns Alemannia zu uns ins Hotel einladen.“ Nach einem Gespräch mit Alemannia-Geschäftsführer Sascha Eller und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Marcel Moberz im Business-Bereich bei einem Heimspiel war dann klar – das machen wir!
Ramazan Coskuns Schwiegervater Ali Akkanat, der 1975 als Grundschullehrer von der Türkei nach Aachen ausgewandert ist, hatte während seiner Zeit als Lehrer das Ziel gefasst in die freie Marktwirtschaft zu gehen. Daraus entstanden ist die AYTEX Textil-Vertriebs GmbH, die mittlerweile mit deutschem Hauptsitz in Aachen-Brand und zusätzlichem Sitz in der Türkei größter europäischer Lieferant für Adidas ist, aber beispielsweise auch an Puma oder New Yorker liefert. Aus den Erlösen der Textilproduktion aus den ersten Jahren wurde 1989 das erste Hotel in der Türkei eröffnet. Sechs Jahre später folgte ein zweites, dann ein drittes – das Kempinski The Dome Belek – in dem Alemannia Aachen eine Woche verbringen durfte. Mittlerweile wurden in der Türkei vier Hotels eröffnet, die als Tourismuszweig wie auch der Textilzweig nun Teil der Akkanat Holding sind.
Ramazan Coskun selbst ist als Öcher Jung mit türkischen Wurzeln nach seiner Schullaufbahn – in der sein heutiger Schwiegervater sein Grundschullehrer war – in Aachen in das Unternehmen eingestiegen, mittlerweile seit 25 Jahren mit an Bord. Seine Frau Halime ist Geschäftsführerin der AYTEX Textil-Vertriebs GmbH, gemeinsam leiten sie das Unternehmen. Und wie es sich für einen echten Öcher gehört, spielt auch die Alemannia schon immer eine Rolle im Leben von Ramazan Coskun. Als er in seiner Jugendzeit bei Blau Weiss Aachen gespielt hat, wollte die Alemannia ihn zu sich holen. Zu einem Wechsel kam es nicht, das Fan-Sein aber blieb. Später wurde Alemannia-Legende Günter Delzepich sein Trainer in der Verbandsliga bei Rhenania Würselen.
Auch mit dem Unternehmen AYTEX hat er jahrelang als Sponsor mit der Alemannia zu tun gehabt, nun ist die alte Liebe wieder neu entfacht. „Wir finden das Team einfach sehr sympathisch und haben wieder das Gefühl, hier will man sich weiterentwickeln. In Aachen spricht man endlich wieder positiv von der Alemannia“, erklärt Ramazan Coskun. Bei gemeinsamen Abenden konnten sich Verantwortliche und Sponsor besser kennenlernen, haben bereits über weitere Engagements gesprochen. Auch Mannschaft und Sponsor haben sich etwa bei Poker-Runden oder beim Golfen näher kennengelernt. „Als Ramazan mitbekommen hat, dass einige von uns Golf spielen oder es gerne einmal ausprobieren würden, hat er uns für unseren freien Tag sofort einen Golflehrer und das zugehörige Equipment besorgt“, erzählt Alemannia-Kapitän Marco Müller nach dem Trainingslager über die gemeinsame Zeit mit Ramazan Coskun.
„Wir wollen mit der Begeisterung, die wir wieder spüren, auch andere Leute überzeugen wieder Teil der Alemannia zu sein“, beschreibt Ramazan Coskun die Beweggründe, die Alemannia zu einem solchen Trainingslager einzuladen. „Wir hoffen aber natürlich auch, dass das Trainingslager seinen Teil dazu beiträgt, dass wir eine erfolgreiche Rückrunde spielen.“ Während in Deutschland Minusgrade herrschten, konnte die Mannschaft und das Trainerteam um Helge Hohl in der Türkei eine Woche lange bei bestem Wetter und besten Bedingungen trainieren: „Das Trainingslager war ein voller Erfolg! Wir konnten uns unter top Bedingungen auf eine schwere Rückrunde vorbereiten und ohne Rücksicht auf Witterungsbedingungen ein straffes Programm absolvieren“, zeigt sich Helge Hohl nach dem Aufenthalt in der Türkei begeistert. Vor allem sei die gemeinsame Woche aber auch für das Mannschaftsgefüge sehr gut gewesen. Das betont auch Marco Müller: „Die Woche hat uns als Team noch enger zusammengeschweißt als wir es vorher sowieso schon waren.“ Kein Wunder also, dass sowohl Trainer als auch Kapitän sich wünschen, im nächsten Jahr erneut nach Belek ins Hotel Kempinski The Dome kommen zu dürfen. Ein erster Deal wurde dazu schon getroffen: „Sollte die Alemannia in die 3. Liga aufsteigen, laden wir den Verein erneut zu uns ins Hotel ein“, erklärt Ramazan Coskun. Über ein Wiedersehen im nächsten Jahr würde sich Helge Hohl freuen, denn „das würde bedeuten, dass wir Drittligist wären“, sagt er mit einem Lächeln. „Für uns wäre es aber natürlich eine absolute Bereicherung, wenn wir in der kommenden Saison, wenn wir hoffentlich Teil eines spannenden Aufstiegsrennens in der Regionalliga sind, auch wieder hierherkommen dürften.“
Alemannia-Geschäftsführer Sascha Eller liegt nach dem Trainingslager vor allem eins auf dem Herzen: „Wir können uns bei Ramazan Coskun, Yasin Akkanat, der restlichen Familie sowie der AYTEX Textil-Vertriebs GmbH nicht genug bedanken dafür, dass für Alemannia Aachen nach mehr als zehn Jahren noch einmal ein Trainingslager möglich gewesen ist. Auch dem Sponsor, der die Flugkosten übernommen, wird von der gesamten Alemannia-Familie ein großer Dank ausgesprochen. Für uns alle war das ein einmaliges Erlebnis, auf das wir den größtmöglichen Erfolg aufbauen möchten. Zesame wurde und wird einiges bewegt!“
Auf eine erfolgreiche Rest-Rückrunde!
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