So, 31. Januar 2010

Wieder leer ausgegangen trotz toller Kampfmoral

Volleyball Bundesliga: Niederlage gegen Vilsbiburg

Am Samstagabend, 30. Januar, empfing Alemannia Aachen den amtierenden Vizemeister und Pokalsieger der Vorsaison Rote Raben Vilsbiburg. 800 Zuschauer in der Neuköllner Straße sahen ein spannendes Spiel, in dem die Alemannia beinahe den ersten Satz für sich entschieden hätte, am Ende jedoch den favorisierten Gästen mit 0:3 unterlag.

Vor dem Spiel kam das Aachener Publikum in den Genuss, mal nicht durch Schlachtgesänge sondern durch die Acappella Gruppe "Mit ohne Alles" aufgeheizt zu werden. Die Ladies in Black gingen sehr konzentriert die Partie an und ließen keinen übermäßig hohen Respekt gegenüber der Mannschaft der Stunde aus Vilsbiburg erkennen. Beim Spielstand 1:1 legte Jana-Franziska Poll eine Aufschlagserie hin und begeisterte die Zuschauer mit einer unerwartet deutlichen 5:1 Führung. Die Roten Raben waren nun wachgerüttelt und  konterten ihrerseits mit einer Reihe harter Sprungaufschläge der starken Katja Wühler, die zu sagenhaften 9 Punkten in Folge führten. Wer nun erwartete, dass der Favorit aus Niederbayern diesen Satz locker nach Hause schaukeln würde, hätte die tolle Kampfmoral der Alemanninnen unterschätzt. Esther Stahl, heute wieder Aachens Beste, eröffnete die Aufholjagd mit einem Aufschlag-Ass. In der Folge erkämpften sich die Aachenerinnen Punkt für Punkt, entschieden viele lange Ballwechsel für sich, dank der überragenden Abwehrleistung von Libera Brynn Maurer, und hatten den Vorsprung bald wieder aufgeholt. Der Mannschaft aus Vilsbiburg merkte man nun die Erschöpfung nach immerhin vier Spielen innerhalb von nur 10 Tagen an. Die Partie war endlich ausgeglichen. Vilsbiburg blieb zwar immer leicht in Führung, hatte aber sichtliche Mühe, den Aachener Angriffsbemühungen zu trotzen. Beim Spielstand 24:24 führte die nachlassende Konzentration der Aachenerinnen die Entscheidung herbei: Anika Brinkmann, die noch nicht zu 100 Prozent fit war und erst im Laufe des Satzes eingewechselt wurde, setzte einen ihrer Sprungaufschläge ins Aus. Im Gegenzug schlug Rita Liliom einen Angriffsball an die Netzantenne, und Aachen musste trotz toller Kampfmoral den ersten Satz verloren geben.

Zu Beginn des zweiten Satzes hatten die Roten Raben jegliche Müdigkeit abgeschüttelt und legten mit Nadja Jenzewski am Aufschlag einen Blitzstart hin: 0:8 stand es, als die Aachenerinnen in der ersten technischen Auszeit verdattert feststellen mussten, dass die den Satzbeginn komplett verschlafen hatten. „Wir hätten den ersten Satz gewinnen müssen. So führte unsere Enttäuschung wohl dazu, dass wir in der Satzpause den Fokus verloren hatten“, kommentierte Brynn Maurer diesen verschlafenen Satzbeginn nach dem Match. Anika Brinkmann brachte neuen Schwung ins Team, als sie erst einen schlecht gestellten Ball frech am gegnerischen Block entlang verwandelte und dann direkt im Anschluss mit einem ihren fulminanten Aufschlägen ein Ass erzielte. Die Aachenerinnen kämpften nun wieder und verkürzten in der Folgezeit auf 4:9. Doch abermals ließ die Konzentration nach, leichte Fehler häuften sich, und Vilsbiburg erarbeitete sich eine komfortablen 15:6 Vorsprung. Sarah Petrausch setze die Aachener Annahme derart unter Druck, dass dieser Vorsprung sogar auf 19:6 anwuchs. In schöner schwedischer Koproduktion bäumten sich vor allem Anna Rönnbäck und Matilda Wikander auf, die die heute unglücklich agierende Mareike Hindriksen mittlerweile abgelöst hatte, so dass der Vorsprung wenigstens nicht weiter anwuchs. Einer der vielen Aufschlagfehler auf Aachener Seite und der anschließend unkonzentriert durchgeführte Aachener Angriff beendeten diesen Satz jedoch mit einem deutlichen 25:14 für die Roten Raben.

In der folgenden zehnminütigen Satzpause brachte die Acapella Band „Mit ohne Alles“ die Aachener Zuschauer wieder auf andere Gedanken, hoffnungsvoll erwartete man die Reaktion der Ladies in Black. Doch statt die Aachenerinnen mit neuem Elan zurück ins Spiel drängend zu sehen, bot sich den Zuschauern zunächst ein exaktes Abbild des zweiten Satzbeginns: Ungenaue Annahmen, drucklose Angriffsversuche führten dazu, dass Aachen schnell wieder mit 1:8 zurück lag. Christina Speer führte ihre Kolleginnen mit guten Blockaktionen wieder zurück ins Spiel, und mit einer nun geschlossen guten  Mannschaftsleistung kämpften sich die Aachenerinnen eindrucksvoll auf 8:11 an ihre Gegnerinnen heran.  Einzig Mittelblockerin Sheila Shaw, Vilsbiburgs Beste an diesem Tag, verdankten es die Roten Raben in dieser Phase, dass Aachen auf Abstand gehalten werden konnte. Immer wieder fanden ihre starken Angriffe Lücken in Aachens Abwehrbollwerk. Die Gäste aus Niederbayern schalteten nun in einen höheren Gang: zwei Aufschlagserien und den starken Angriffen Ioana Nemtanus konnte die Alemannia nicht viel entgegensetzen und lag bald mit 9:16 wieder weit zurück. Aber einen Absturz wie im zweiten Satz wollten die Ladies in Block erkennbar nicht wiederholen. Anna Rönnbäck versetze den Gästen mit ihren flatternden Sprungaufschlägen empfindliche Nadelstiche und führte ihre Mannschaft wieder auf 13:16 heran. Zwar gelangen nun vor allem Esther Stahl und Anika Brinkmann immer wieder beeindruckende Angriffserfolge, jedoch ließ insgesamt die Konzentration auf Aachener Seite nach: es häuften sich Fehler im Zuspiel, Block und Abwehr war oft den entscheidenden Schritt zu spät zur Stelle. Sheila Shaw verwandelte schließlich den ersten Matchball zum 25:20 Entstand mit einem für dieses Spiel so typischen Angriffsball, der vom Aachener Block ins Feld tropfte.


Stimmen zum Spiel


Guillermo Gallardo (Trainer Vilsbiburg):
„Ich habe im Vorfeld vor einem schweren Spiel gewarnt,  der Verlauf des ersten Satzes hat dies bestätigt. Die Mannschaft ist erkennbar müde nach so vielen Spielen in so kurzer Zeit. Dennoch hat sie eine tolle Leistung gezeigt, ich bin sehr stolz auf meine Spielerinnen.

Stefan Falter:
Unser Ziel war es, dem starken Gegner aus Vilsbiburg möglichst viel entgegenzustellen, und dies ist uns über weite Strecken gelungen. Das Spielergebnis ist natürlich nicht zufriedenstellend, die Einstellung und Kampfmoral meiner Spielerinnen jedoch vollauf.

Jana-Franziska Poll:
Der All-Star-Day in Dresden war eine super Erfahrung. Ich habe viel Spaß gehabt, aber auch viel gelernt und Tipps von den erfahreneren Spielerinnen mitnehmen können. Heute waren wir im ersten Satz nah an einem verdienten Teilerfolg dran. Dass wir jetzt mit leeren Händen dastehen ist doppelt bitter, da wir aufgrund der engen Tabellensituation ein besseres Satzverhältnis gut gebrauchen könnten.

 

Mehr zum Thema Volleyball Bundesliga hier im eigenen Teil der Website

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