Sa, 23. April 2022

Wuppertaler SV: Souverän, defensivstark, eindrucksvoll

Das nächste Heimspiel steht an, am Sonntag gastiert der Wuppertaler SV zum Traditionsduell auf dem Tivoli. Die Elf aus dem Bergischen Land im Check.

Deutliche Niederlage – das Hinspiel: Damals war es schmerzhaft, wir machen es hier kurz und schmerzlos: Im Hinspiel musste die Alemannia ihre höchste Saisonniederlage hinnehmen. Im Stadion am Zoo hieß es Mitte November in der Partie des 16. Spieltags am Ende 5:0 für den WSV. Marco Königs (8.), Lion Schweers (18.), Felix Backszat (56.), Philip Aboagye (81.) und Philipp Hanke (82.) hatten die Treffer für die Gastgeber besorgt. 

Ein Ausrutscher, sonst souverän – die Form: Lange schien es, als könnte Wuppertal ganz oben angreifen und ein ernsthafter Anwärter auf den Drittligaaufstieg werden – mittlerweile ist der Rückstand auf Tabellenführer Preußen Münster für den Tabellendritten jedoch auf acht Punkte angewachsen, vier Spieltage vor Saisonende ein offenbar solides Polster. Nichtsdestotrotz spielt der WSV, der mit nur 24 Gegentoren die zweitbeste Abwehr der Liga stellt, eine gute Saison – 20 Spiele konnte die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert bereits gewinnen, nur fünfmal gab es eine Niederlage. Die starke Bilanz ist auch einer eindrucksvollen Ungeschlagen-Serie zu verdanken, die die Bergischen zwischen Ende August und Ende Januar hinlegten: Ganze 18 (!) Spiele, oder fünf Monate, musste Rot-Blau keine Pleite einstecken, dann gab es ein 1:2 im Topspiel bei Rot-Weiss Essen.

Mit Blick auf die letzten fünf Spiele schleicht sich ein Ausrutscher ein: Vor etwa anderthalb Wochen verlor Wuppertal überraschend zuhause mit 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf II. Ansonsten gab ein Remis und drei Siege, zuletzt ein 2:0 am Mittwoch gegen den KFC Uerdingen. 

Linksverteidiger jetzt ein Rot-Blauer – das Wiedersehen: Ein knappes Jahr lang stand Nick Galle in Diensten der Alemannia. Der linke Verteidiger war im Oktober 2020 vom Drittligisten Hallescher FC an den Tivoli gewechselt und absolvierte in der Spielzeit 2020/21 31 Partien, wobei er ein Tor erzielte und sechs Treffer auflegte. Im Anschluss an seine Zeit an der Krefelder Straße zog es ihn zurück in die Drittklassigkeit, für den 1. FC Saarbrücken absolvierte Galle in der Hinrunde der aktuellen Saison 14 Spiele. Bis dann ein attraktives Angebot aus der Regionalliga wiederum den Schritt eine Etage tiefer einleitete – in der Winterpause heuerte der 23-Jährige am Zoo an. Für den WSV kann er bis dato auf vier Einsätze oder 137 Spielminuten verweisen. Am Sonntag kehrt er dann zurück an seine alte Wirkungsstätte. 

Schon zwei Neue – die Transfers der kommenden Saison: Auch im Bergischen wird vorausgeschaut – so planen die sportlichen Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Stephan Küsters und Coach Mehnert bereits für die Saison 2022/23. Zwei Neuzugänge konnten im Zuge dieser Planungen schon vorgestellt werden, beide kommen von Ligakonkurrenten, beide sind vornehmlich im defensiven oder zentralen Mittelfeld zuhause. Während Tobias Peitz vom SV Straelen zum WSV wechselt, kommt Lukas Demming vom SC Wiedenbrück. Auf der anderen Seite steht auch schon ein Abgang fest: Dominik Bilogrevic wird nach seiner Leihe zum SC Paderborn II in die Oberliga Westfalen zurückwechseln. 

Ein zuverlässiger Knipser mit Erstligaerfahrung – der Spieler im Fokus: 36 Jahre und dennoch voll im Saft – mit elf Treffern ist Roman Prokoph der erfolgreichste Torschütze der Wuppertaler. Zudem bereitete der Mittelstürmer vier Buden vor, mit dieser Bilanz teilt er sich im internen Scorer-Ranking den Platz an der Sonne mit Semir Saric (sieben Tore, acht Vorlagen). Seine beste Saisonphase erlebte Prokoph zwischen Dezember und März, hier gelangen ihm sieben Tore in acht Spielen. Nach einer kleinen Durststrecke schlug er unter der Woche mal wieder zu und erzielte gegen Uerdingen das 1:0. Prokoph spielt seit Sommer in Wuppertal, er war von Fortuna Köln ins Bergische gewechselt. Der Angreifer hat auch bereits zehn Bundesligaspiele bestritten – in der Saison 2009/10 stand er für den VfL Bochum im Oberhaus auf dem Platz. Zudem kommt er auf 15 Zweit-, 14 Dritt- und insgesamt 390 Regionalligaeinsätze.

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