Vor dem Trainingsauftakt am Samstag haben sich Vereinspräsident Dr. Martin Fröhlich, Geschäftsführer Martin Bader und Trainer Patrick Helmes zu einem offenen Austausch mit Vertretern der Fanclubs getroffen. In anderthalb Stunden wurde über die Spielphilosophie, die finanzielle Situation, die Kaderplanung, die Rückkehr der Fans und über den Plan der „Werner-Fuchs-Tribüne“ gesprochen sowie Fragen der Fans beantwortet.
Nach einer Begrüßung durch Alemannia-Stadionsprecher Robert Moonen und Vereinspräsident Dr. Martin Fröhlich im Klömpchensklub am Tivoli hat Alemannias Geschäftsführer Martin Bader den Vereinspräsidenten mit einem nachträglichen Geburtstagsgeschenk überrascht. Mit Wein und einem neuen Trainingsshirt mit Namensdruck nahm Dr. Martin Fröhlich die Glückwünsche entgegen und läutete gleichzeitig die Vorstellung des neuen Trainers Patrick Helmes beim Austausch mit den Fans ein.
„Mit viel Leidenschaft zu Werke gehen.“
Der ehemalige Bundesliga-Profi freut sich insbesondere über die baldige Rückkehr der Fans. Mit der Erinnerung an frühere Spiele auf dem Tivoli war es was ganz Besonderes, wenn mehr als 10.000 Aachener Fans ihn damals noch im Trikot des FC nicht sonderlich freundlich empfingen. Man wolle wieder eine Heimstärke entwickeln und „der Favoritenrolle in den 17 von 19 Heimspielen gerecht werden.“
„Meine Aufgabe ist die Jungs so hinzubekommen, dass die Fans wieder große Lust auf diese Mannschaft verspüren, dass sie gerne ins Stadion kommen und mit einem guten Gefühl nach Hause fahren. Wir werden sehr hart an uns arbeiten, damit die Verbindung zu euch, den Fans, wieder besonders wird. Denn da ist das, wie ich die Alemannia kennengelernt habe – die Zuschauer machen den Unterschied“, richtete Helmes einige Worte an die Fans. Weiter erklärte er seine Spielphilosophie. Er wolle, dass die Spieler alles auf dem Platz lassen, „mit viel Leidenschaft zu Werke gehen“ und dem „Gegner Paroli bieten“. Für den Ex-Nationalspieler ist es eine besondere Chance in Aachen: „Natürlich gibt es Clubs, die in der Regionalliga West nochmal andere finanzielle Möglichkeiten, aber ich habe totale Lust auf die Aufgabe, „die Großen“ zu ärgern.“ Rückblickend auf die Zusage bei der Alemannia als Trainer zu arbeiten, beschreibt Helmes das Zusammentreffen mit Alemannias Geschäftsführer Martin Bader vor der Vertragsunterschrift als „ein Abendessen, bei dem man sich fünf Stunden lang intensiv über Fußball ausgetauscht hat.“ Die beiden Philosophien passten schnell zusammen, ergänzte Martin Bader: „Die Art, wie Patrick über Fußball spricht und denkt, wie er die Kaderplanung gesehen hat, war überzeugend. Wir wollen in den nächsten Jahren mit einem kleineren Kader, einer größeren Durchlässigkeit zur U19, jungen Spielern und verschiedenen Spielertypen im Kader was aufbauen.“
Finanzielle Situation
Schließlich richtete Dr. Martin Fröhlich, als Vereinspräsident, einige Worte an die anwesenden Fans. Nach alldem, was in den letzten anderthalb Jahren passiert sei, mit Kurzarbeit für Spieler und Geschäftsstelle, den Negativ-Auswirkungen der Pandemie mit dem Ausbleiben der Fans, dem starken Zeichen der Dauerkartenkäufe, dem Verzicht auf Regressansprüche, den staatlichen Corona-Hilfen, die auf Intervention der Regionalligisten durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen geleistet wurde, schaffe es Alemannia Aachen, „das Geschäftsjahr zum 30.06.2021 mit einem positiven Ergebnis abzuschließen.“ Darüber hinaus „seien die Weichen für die kommende Saison mit den starken Führungspersönlichkeiten Martin Bader und Patrick Helmes gestellt worden.“
Kaderplanung „weitgehend abgeschlossen“
„Die wirtschaftliche Vernunft steht über allem“, gab Geschäftsführer Martin Bader einen Einblick in die Kaderplanung. Eine ausführliche sportliche Analyse der Saison 2020/21 wurde durchgeführt. Wichtigste Kernpunkte in der Kaderplanung für die neue Saison waren, den Kader zu verkleinern, zu verjüngen und Spieler zu finden, die in die sportliche Philosophie der Alemannia für die Zukunft und in die Spielphilosophie von Patrick Helmes passen können. Anhand dieser Vorgehensweise wurden Spielerverträge aus dem bestehenden Kader verlängert und neue Spieler hinzugeholt. Wichtig war, dass der Kader nahezu komplett zum Trainingsauftakt zusammengestellt ist und dass eine Vielzahl an Spielern längerfristige Verträge besitzen. Bei der Kaderplanung wurde auch auf Physis, Schnelligkeit und Führungsqualitäten Wert gelegt. Zu guter Letzt zeigte sich Bader auch mit der Zusammenstellung des Trainerteams sehr zufrieden: „Dank der professionellen Kooperation mit dem Therapiezentrum konnte mit Christopher Pinter ein neuer Athletiktrainer ins Trainerteam integriert werden.“ Zudem freut sich Bader über den neuen Co-Trainer Uwe Grauer und Torwarttrainer Sven Bacher.
Mehr Identifikation und Rückkehr der Fans
In vielen Gesprächen mit Fangruppierungen wurde sichtbar, dass am Tivoli eine größere Identifikation mit der Historie der Alemannia herausgearbeitet werden sollte. Hierzu hat der Verein sich Gedanken gemacht und ab der neuen Saison ist beabsichtigt, eine Tribüne im Stadion nach einem Gesicht der Alemannia zu benennen. Die Stehplatztribüne, bisher der Kaiserstädter Wall, wird zeitnah in „die Werner-Fuchs-Tribüne“, in Gedenken an die Verdienste des Aufstiegstrainers von 1999 Werner Fuchs, umbenannt. Damit solle der neue Tivoli auch „mehr Identifikation erhalten.“ In Zukunft sollen auch die weiteren Blöcke im Stadion nach „Alemannia-Legenden“ benannt werden. Hierzu wird noch ein ausführlicher Anforderungskatalog erstellt, damit die jeweilige Benennung nachvollziehbar ist. Auch der Kabinengang „werde mit großem Wappen und schwarz-gelber Bemalung mehr Alemannia-Gesicht bekommen.“ Ebenfalls wird der Mannschaftsbus wieder in schwarz-gelben Farben mit großem Alemannia-Logo vorfahren.
Zur neuen Saison hoffe man „mit etwa 7.500 zugelassenen Zuschauern auf dem Tivoli“. An dieser Stelle bedankte sich der Vereinspräsident Dr. Martin Fröhlich bei der Aachener Stadion Beteiligungsgesellschaft und seinem Geschäftsführer Bernhard Deil für die Unterstützung während der Pandemie und für das „große Engagement“, die Zuschauer hoffentlich wieder mit einem eigens auf die Beine gestellten Hygienekonzept ins Stadion lassen zu können.
Nach anderthalb Stunden war der erste Austausch zwischen Verein, der sportlichen Leitung und den Fans im Klömpchensklub mit dem Blick in die Zukunft zu Ende. Vor der Saison und im Winter würden grundsätzliche solche Treffen stattfinden.
Die abschließenden Worte fand Stadionsprecher Robert Moonen: „Der Weg nach oben geht nicht über den Aufzug, sondern über die Treppe.“
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