„Die Profilklasse ist immens wichtig für uns“

Herr Pieper, wie sind die ersten Eindrücke bei der Alemannia?

Sehr positiv. Vor Weihnachten habe ich bereits alle Trainer kennen gelernt, gemeinsam mit Erik Meijer und Eric van der Luer haben wir uns alle im neuen Stadion getroffen. Auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle waren dabei, die ich ja schon vorher kannte. Es ist schon von großem Vorteil, dass ich bereits jetzt tageweise in Aachen bin.

Mit welchen Vorstellungen kommen Sie nach Aachen?

Ich komme mit der Überzeugung, dass man bei der Alemannia eine Menge bewegen kann. Mit den Leistungszentren unserer Nachbarn in Köln, Leverkusen, Mönchengladbach und Schalke können wir derzeit realistischerweise kaum mithalten. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass strukturelle Defizite auf dem Platz wettgemacht werden können. Dafür müssen wir lösungsorientiert, kreativ und vor allem motiviert handeln.

Und der Rückstand bei der Infrastruktur soll ja bald aufgeholt oder zumindest verringert werden.

Natürlich werden wir nach der Fertigstellung des neuen Leistungszentrums hier ganz andere, professionellere Bedingungen bieten können. Das wird ein zentraler Schritt für uns, auch mit Blick auf die wichtige Lizenzierung im Herbst.

Eine Neuerung wird die Kooperation mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule, die unter anderem die Einführung einer Sportklasse vorsieht.

Dieses Projekt ist immens wichtig für uns, weil wir ab sofort noch stärker den Fokus auf die Spieler aus Aachen und Umgebung legen. Durch die Kooperation können Spieler noch besser gefördert werden. Der Einklang von Sport und schulischer Ausbildung spielt eine riesige Rolle. Ein enger Austausch zwischen Verein und Schule ist dafür die absolute Grundvoraussetzung, um dann Hand in Hand mit Eltern und Spielern eine ganzheitliche Förderung anzubieten.

Wie können junge Sportler konkret von der Kooperation profitieren?

Mit dem Schuljahr 2010/2011 bietet die Heinrich-Heine-Gesamtschule für die neuen 5. Klassen eine Profilklasse Sport an. In dieser Profilklasse wird es mehr Sport-Unterricht geben als üblich, im Schnitt werden es vier bis fünf Stunden wöchentlich sein. Diese Klasse ist für sportlich talentierte Kinder aus allen Sportarten offen. Talentierte Nachwuchsfußballer aus Aachen und Umgebung erhalten zusätzlich zum Sportunterricht weitere zwei Stunden Fußballtraining pro Woche bei einem Trainer von Alemannia Aachen. Um in diese Trainingsgruppe zu gelangen, muss man erfolgreich eine Sichtungsmaßnahme am 18. Januar bestehen. Außerdem streben wir an, dass auf Wettkämpfe oder sportliche Belastungen Rücksicht genommen wird. Das kann beispielsweise geschehen, indem montags keine Klassenarbeiten geschrieben werden, wenn sonntags ein Wettkampf ansteht.

Wer kann an der Aktion teilnehmen?

Das Angebot richtet sich an Schüler, die im Sommer 2010 auf eine weiterführende Schule wechseln. Für interessierte Eltern und Schüler aller Sportarten haben wir gemeinsam mit der Heinrich-Heine Gesamtschule am vergangenen Montag bereits einen Informationsabend in der Schule veranstaltet. Außerdem findet am kommenden Montag, 18. Januar, von 15 bis 18 Uhr die Sichtungsmaßnahme für Fußballspieler statt, die in diese Sportklasse aufgenommen werden möchten. Bei dieser Sichtung geht es darum, eine möglichst homogene Trainingsgruppe für die Fußballtrainingseinheit zusammenzustellen. Die jungen Fußballer brauchen nicht Spieler von Alemannia Aachen sein, das Angebot richtet sich ganz gezielt an alle Fußballer aus der Region. Unser Ziel es, auf diesem Weg ganz gezielt und langfristig ausgelegt Spieler aus der Region möglichst ganzheitlich an den Lizenzbereich heranzuführen. Die Anmeldung und Einzelheiten für die Sichtungsmaßnahme gibt es auf der Alemannia-Website im Bereich Nachwuchs.