Fr, 12. November 2010

Sevilla war eine Reise wert

U17-Juniorinnen berichten über ihr Trainingslager in Andalusien

Alemannia y nadie mas! Alemannia und sonst niemand! Sevilla war eine Reise wert.

Mit dem Busunternehmen van Horn machten sich die U17-Juniorinnen am 10. Oktober auf den Weg zum Flughafen um nach Sevilla zu fliegen. Fußball und natürlich kulturelle Erlebnisse und teambildende Maßnahmen standen auf dem Programm der 29-köpfigen Reisegruppe. Untergebracht war die Alemannia-Truppe im Hochleistungszentrum der spanischen Ruderer, unter anderem auch ständige Herberge mehrerer FC Sevilla-Nachwuchsspieler.

Apropos FC Sevilla: Am ersten Tag nach der Ankunft stand bereits das erste Training an. Punkt 11 Uhr fuhr der Bus mit den vorfreudigen 22 Alemannia-Spielerinnen auf das Trainingsgelände des FC Sevilla. Begrüßung, Kabine, Bälle und die Zuordnung einer der 10 Plätze machten auf uns schon einen sehr professionellen Eindruck. „Oh Gott, jetzt bloß nicht auffallen“, dachte so manch einer, da auf dem Trainingsgelände schon einiges los war. Diese kleine Unsicherheit verflog aber schnell, nach dem die ersten Bälle gespielt waren und die wärmenden Sonnenstrahlen, 20 Grad und mehr, die Müdigkeit der Reise aus den Knochen trieb. Im Anschluss an das zweistündige Training ging es zurück ins Hotel, von wo aus man sich nach dem Mittagessen zu einer ersten Kennenlern-Tour ins Zentrum Sevillas aufmachte. An Tag 2 ging es in den Freizeitpark Isla Magica und hier setzte sich der positive Eindruck fort: mit Fußball-Juniorinnen und dem Namen Alemannia Aachen bekommst du die Unterstützung und Herzlichkeit der Spanier zu spüren – wir bekamen Sonderrabatte! Der Tag endete mit einem Gala-Dinner im Restaurant unseres größten Fans und Unterstützer in Spanien, Caza Juan. Juan, ein alter Freund von unserem Torwarttrainer Manuel Martin, besitzt ein Gourmet-Restaurant in einem Vorort von Sevilla und lud die komplette Truppe zu Tapas und mehr ein. Nach Übergabe von Alemannia-Trikots und -Schals an ihn und seine Kinder erlebten wir einen tollen Abend mit spanischer Folklore und Aachener Fan-Gesängen.

Wer feiern kann, der darf auch wieder trainieren, so erreichte der Bus am nächsten Tag wieder pünktlich um 11 Uhr das Trainingsgelände. Zaun zu, Sicherheitsdienst, was ist denn hier los? Das Training der Profis war zeitgleich mit unserem angesetzt. Ein paar spanische Worte von Manuel und Josè und schon ging das Tor für uns auf. Kamerateams und Zuschauer begleiteten das Profiteam. Warum nicht direkt neben den Profis trainieren, wir konnten uns ja sehen lassen – Alemannia Aachen ist ja ein Begriff in Sevilla. Auch dieser Tag endete mit Freizeit und Shopping in Sevilla.

Der Donnerstag stand unter dem Motto:  FC Sevilla und Alemannia Aachen eröffnen die neue Platzanlage in „ El Pedroso“, einem typischen weißen Bergdorf, 60 km nordwestlich von Sevilla-Stadt und die Heimat von Manuel Martin. Plakate mit dem Schriftzug „Alemannia Aachen gegen FC Sevilla“ wiesen bereits seit Wochen auf den Event der Platzeinweihung und das Spiel hin. Die gemeinsame Busfahrt zum Spiel begann mit einer Überraschung: Nicht die Jugendmannschaft sondern die 1. Frauenmannschaft vom FC Sevilla wird unser Gegner sein.  Die spielen doch in der höchsten spanischen Liga, oder? Na und! Hauptsache wir zeigen unser Bestes.  Am Ortsrand erwartete uns eine Polizei-Eskorte, die uns sicher und zielstrebig zum Platz führte ─ was für ein Aufwand! Etwa 400 Zuschauer waren gekommen und verfolgten die Ansprache des Bürgermeisters, den Dank von Manuel Martin für die Einladung, die Übergabe von Schals und Wimpeln an die Stadtvertreter und den Einlauf der Spielerinnen. Unsere Mädels hatten auch jeweils einen Schal und Wimpel für die  Gegnerinnen im Gepäck. Und dann ging es endlich los: Die Zuschauer sahen ein flottes und taktisch gutes Frauenspiel, bei dem sich die Routine der deutlich älteren Sevilla-Frauen zeigte. Zur Halbzeit stand es 2:0 für den FC Sevilla und nach zahlreichen Auswechslungen endete das Spiel letztlich 7:0 für Sevilla. Aber Respekt vor den Spielerinnen und vor Trainer José Hamed, der die Spieler super auf das Spiel eingestellt hatte. Zum Trost gab es einen Pokal, der gerade noch als Handgebäck durchging, und ein Wiedersehen mit Juan und seinen Kindern in Alemannia-Trikots. Nach dem Duschen ging es auf Einladung des Bürgermeisters zum gemeinsamen Tapas- Abendessen, bei dem wiederum die Stimmung durch bekannten Tivoli-Schlager angeheizt wurde.

Mitten in der Nacht am Hotel angekommen verabschiedeten sich beide Teams herzlich voneinander und hatten einen erlebnisreichen Tag hinter sich.

Freitag stand dann erst einmal Ausschlafen und danach eine Sightseeingtour auf dem Programm. So wurde, bei wiederum sonnigem Wetter, die Hauptstadt der autonomen Region Andalusien und der Provinz Sevilla von Spanien mit einem „Doppeldecker“ besichtigt. Highlight war an diesem Tag unter anderem die  „Plaza de Espanà“ und der „Parque de Maria Luisa“ mit den vielen weißen Tauben.

Samstag machten wir uns es bei über 25 Grad Richtung Atlantik auf! Auf dem Weg dorthin wurde der Wallfahrtsort „El Rocio“ (Jungfrau des Morgentaus) am Rande Nationlparks „El Coto Doñana“  besichtigt. Endlich am Strand angekommen, wurden die Sonne und das Meer in vollen Zügen genossen. Auf Initiative unseres Busfahrers gab es ein Abschlussessen im Hotel Martin Alonso Pinzón. Die zweistündige Heimreise zum Sporthotel endete mit der Übergabe eines Alemannia-Schals für den zu Tränen gerührten Busfahrer. Sevilla verabschiedete uns am letzten Tag mit bis zu 30 Grad im Schatten und herrlichen Eindrücken.

Wir möchten es nicht versäumen, uns bei den Unterstützern der Fahrt, die hauptsächlich eigenfinanziert war, nach Sevilla zu bedanken:

Caza Juan, Schalk´s Reise Service in Eilendorf, Froesch Group, Pizzeria Bellini, Busunternehmen van Horn, die 1. Mannschaft von Alemannia Aachen, Franz Carlier und dem FC Sevilla.

 

 

 

 

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