1.FC Kleve: Böing, Puschmann (60. Akpinar), Stock, Heinrichs, Güney, Velardi, Seidel, Brouwer (68. Koep), Losing (60. Czespik), Zimmermann / Trainer: Klaus Berge
Alemannia Aachen II: Balaban (74. Henseler), Brüggemann (46. Zitzen), El-Hammouchi, Heller, Lehnen, Moosmayer (89. Kekilli), Popova, Prüter, Putzier, Rentmeister, Schell / Trainer: Stefan Emmerling
0:1 Heller (28.), 1:1 Güney (31.), 1:2 Rentmeister (33.), 1:3 Zitzen (51.), 2:3 Velaerdi (76.), 3:3 Koep (86.), 3:4 Popova (90.+3)
Güney (0.), Seidel (0.), Putzier (0.), Popova (0.)
Frank Peschke
500 (davon ca. 25 aus Aachen)
bewölkt, 15 Grad
Durch einen Treffer von Faton Popova in der Nachspielzeit hat Alemannia II am Sonntag die Saison mit einem 4:3-Erfolg beim Tabellendritten 1. FC Kleve erfolgreich beendet. Zuvor hatte die Mannschaft von Stefan Emmerling einen 3:1-Vorsprung noch aus der Hand gegeben.
Wer von den rund 800 Klever Fans einen Sturmlauf ihrer Elf erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Statt zu agieren, konnten die Gastgeber, die mit einem Sieg immerhin noch nach Punkten mit Regionalliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach II hätten gleichziehen können, zunächst nur reagieren. Die Tivoli-Kicker zeigten nach dem Pokalsieg vom Mittwoch und den anschließenden Feierlichkeiten keine Spur von Müdigkeit und erspielten sich durch Heller (12.), Rentmeister (13.) und Brüggemann (15.) gleich drei gute Möglichkeiten.
Dann steckte Faton Popova die Kugel geschickt für Marcel Heller durch, der die hüfsteife Abwehr der Platzherren ganz alt aussehen ließ und auch noch Keeper Böing auf dem Weg zu seinem 17. Saisontor vernaschte (28.). Ein kapitaler Abwehrfehler führte nur drei Minuten später allerdings zum überraschenden Ausgleich. Güney ließ sich die Gelegenheit alleine vor Schell nicht entgehen und traf zum 1:1 (31.).
Wie gut, dass es den jungen Alemannen keine 120 Sekunden später gelang, diese Panne wieder zu beheben. Heller diesmal Wegbereiter passte das Leder zum besser postierten Sturmpartner Michael Rentmeister, der ohne Mühe die erneute Aachener Führung erzielte (33.). Damit bringt es das erfolgreiche Angriffsduo, das den Tivoli zum Saisonende verlässt, gemeinsam auf stolze 31 Treffer.
Der zweite Spielabschnitt war gerade mal sechs Minuten alt, als der eingewechselte Bastian Zitzen auf Vorarbeit von Rentmeister auf 1:3 erhöhen konnte. Für den ebenfalls scheidenden Mittelfeldakteur war es im zweiten Oberligajahr das erste Pflichtspieltor (51.). Tom Mossmayer (54.) und Marcel Heller (70.) hätten den ambitionierten Platzherren anschließend den endgültigen Knock-Out verpassen können, stattdessen bäumte sich der Tabellendritte aber noch mal auf. Aachens Keeper Schell rettete erst gegen Heinrichs (71.), dann scheiterte Koep freistehend (74.). Nach einer Rechtsflanke von Güney war es schließlich Luciano Velardi, der die Berge-Elf per Kopf zurück ins Spiel brachte (76).
Den Pokalhelden fehlte nun die physische Frische und die Heimelf witterte noch einmal Morgenluft. Nur eine Minute nach dem Anschluss traf Güney nur die Latte. Vier Minuten vor dem Ende hatte das Glück die Alemannen dann jedoch verlassen. Beim Versuch eines Befreiungsschlages prallt der Ball unglücklich gegen das Schienbein des Klevers Koep, dem nahezu unfreiwillig das 3:3 gelang (86.).
Als die einheimischen Zuschauer bereits dem Abpfiff und damit verbunden der Öffnung des Zapfhahns zu 250 Litern Freibier einer Brauerei vom Niederrhein herbeisehnten, wurde es tatsächlich noch „Ein schöner Tag“ - zumindest aus Sicht der Alemannia. In der dritten Minute der Nachspielzeit scheiterte Marcel Heller zwar zunächst freistehend an Böing, doch im Nachschuss machte Faton Popova den Aachener Sieg sowie die zweite Heimniederlage des 1. FC Kleve perfekt. Mit 47 Punkten beendet die Emmerling-Elf die Oberligasaison damit auf einem beachtlichen 7. Tabellenplatz.
