Alemannia II will im vierten Anlauf den ersten Heimsieg einfahren
Mit einem Heimspiel gegen die Sportfreunde Siegen setzt die zweite Mannschaft der Alemannia die englische Woche in der NRW-Liga am Mittwoch fort. Der Anstoß gegen den früheren Zweitligisten erfolgt um 19 Uhr auf dem alten Tivoli und der Eintritt zum wahrscheinlich letzten Flutlichtspiel ist für Dauerkarteninhaber wie gewohnt frei.
Wenn es nach der Gunst der Zuschauer gehen würde, hätten die Gäste aus dem Siegerland in den beiden Jahren eigentlich unangefochtener Spitzenreiter sein müssen. Sportlich hingegen kamen die Sportfreunde über tristes Mittelmaß nicht hinaus. In dieser Saison sammelte Siegen bislang zehn Punkte und liegt als Tabellensiebter in Lauerstellung zu den vorderen Plätzen. Auffällig dabei, dass der frühere Zweitligist zuhause mit drei Siegen die volle Punktausbeute einfahren konnte, während man auswärts lediglich einen Zähler sicherte.
Ralf Aussem konnte die Elf von Andrzej Rudy persönlich beobachten und kennt daher die Stärken des Gegners. „Siegen hat vorne schnelle und bewegliche Leute, die auf Konter lauern und dann bei Ballgewinn schnell umschalten“, so der Trainer. Um dem Gegner nicht in die Karten zu spielen lautet die Devise daher, „kompakt und nicht zu euphorisch nach vorne agieren“. Trotz zwei ordentlicher Auftritte gegen Windeck und in Velbert, die beide mit einem Zähler belohnt wurden, sind die Tivoli-Kicker aktuell auf einen Abstiegsrang gerutscht. „Sicherlich ist der 16. Tabellenplatz nicht schön, aber die Entwicklung stimmt“, hat Aussem zuletzt einen positiven Trend bei seiner Truppe ausmachen können. „Wir haben in den letzten Partien wenig Chancen zugelassen und hoffen nun, dass auch vorne endlich mal der Knoten platzt“.
Bislang konnten die Sportfreunde noch nie gegen die zweite Mannschaft der Alemannia gewinnen. In den bisherigen vier Duellen stehen für die Tivoli-Reserve zwei Siege und zwei Unentschieden zu Buche. Die personelle Situation bleibt unverändert. Ricardo Soressa (Aufbautraining), Alexander Keller (Zehprellung), Stephan Wanneck (Knieprobleme) und Thomas Sabacinski (Achillessehnenreizung) fallen weiterhin aus. Abstellungen aus dem Profikader sind aufgrund des straffen Programms der Zweitligakicker unwahrscheinlich und entscheiden sich wenn überhaupt erst kurzfristig.
Alemannia Aachen II: Jorzig, Frau, Jansen, Korte, Weilbier, Lekesiz, Lubasa (70. Wilschrey), Schnier (59. Gülpen), Temeltas, Ojamaa, Tsoumou (46. Engelbrecht) / Trainer: Ralf Aussem
Sportfreunde Siegen: Miletic – Arslan, Okumak (90. Schönwälder), Uzun, Cartus (85. Jakobs), Schors (88. Kapitza), Nowak, Dalman, Saidi, Huke, Bogusz / Trainer: Andrzej Rudy
0:1 Uzun (48.)
Lubasa (39.), Schnier (54.), Nowak (58.), Cartus (78.)
Florian Heien (Xanten), Jörg Jörissen, Patrick Voßnacke
285
leicht bewölkt, 20 Grad
keine
Alemannia II auch im vierten Heimspiel sieglos
Die zweite Mannschaft der Alemannia kommt vor heimischer Kulisse nicht in Tritt. Vor 285 Zuschauern unterlagen die Schützlinge von Ralf Aussem am Mittwochabend dem früheren Zweitligisten Sportfreunde mit 0:1 (0:0).
Ohne den verletzten Thomas Unger (Sehnenreizung im Knöchel), für den Jared Jorzig zu seinem erstem Saisonersatz zwischen den Pfosten kam, dafür mit den Profis Henrik Ojamaa und Juvhel Tsoumou, zeigten die jungen Schwarz-Gelben vor dem Seitenwechsel eine ordentliche Leistung. Die einzige Nachlässigkeit gleich zu Beginn der Partie entschärfte Jorzig vor dem heraneilenden Huke (2.). Die besseren Gelegenheiten in einem insgesamt höhepunktarmen Spiel hatten die Tivoli-Kicker. Nach einem Steilpass von Lekesiz scheiterte Tsoumou allerdings am herauseilenden Gästekeeper Miletic (6.) und nach Ablage von Ojamaa fand Schnier mit einem Schuss aus spitzem Winkel im Siegener Schlussmann seinen Meister (30.).
Nach Wiederbeginn zeigte die junge Aachener Truppe zum Leidwesen ihres Trainers ein anderes Gesicht. Keine drei Minuten waren im zweiten Spielabschnitt gespielt, als Huke am rechten Angriffsflügel nicht am flanken gehindert werden und Uzun die Hereingabe freistehend zum 0:1 verwertete (48.). „Uns hat nach der Pause einfach die Spannung gefehlt“, kritisierte Aussem nachher. Die Antwort seiner Elf kam zwar zwei Minuten später, war aber nicht vom Erfolg gekrönt. Nach einer Hereingabe von Lekesiz scheitere der eingewechselte Engelbrecht am reaktionsstarken Miletic (50.). Es sollte für lange Zeit die letzte Gelegenheit bleiben. Die jungen Aachener hätten sich nicht beschweren können, wenn die Gäste die Partie durch Cartus (56., Außennetz) und Okukmak (82., Latte) frühzeitig entschieden hätten. Vier Minuten vor dem Ende hatten die Schwarz-Gelben tatsächlich noch die Gelegenheit zum schmeichelhaften Ausgleich. Nach Freistoßflanke von Korte und einer Kopfballablage von Engelbrecht zielte Gülpen aus acht Metern jedoch leichtfertig genau in die Arme von Miletic (86.).
Während Gästetrainer Andrzej Rudy aufmunternde Worte für die junge Aachener Truppe fand („Eine Mannschaft mit viel Potential, die guten Fußball spielt und sich einfach nicht belohnt“), hielt sich Ralf Aussem mit Komplimenten für sein Team bedeckt. „Der Sieg geht in Ordnung, weil wir in den ersten Minuten nach der Pause nicht präsent waren und danach nicht mehr ins Spiel gefunden haben“, so die Analyse des Trainers. „Uns fehlt vorne einfach die Durchschlagskraft. Hinzu kommt ein wahres Fehlpassfestival im Spielaufbau. Unsere Freistöße und Ecken bleiben ohne jegliche Torgefahr“, war dem 50-jährigen die Enttäuschung über den Auftritt seiner Elf in den Statements deutlich anzumerken.