Alemannia II empfängt am Sonntag den SC Fortuna Köln
Zu einem interessanten linksrheinischen Derby kommt es am kommenden Sonntag, 27. März, auf dem alten Tivoli. Während der Ball aufgrund des Länderspielwochenendes in den vier höchsten deutschen Spielklassen nicht rollt, empfängt die Zweite Mannschaft der Alemannia um 15 Uhr in der NRW-Liga den Traditionsverein Fortuna Köln.
In der ewigen Tabelle der Zweiten Bundesliga belegt der Klub aus der Kölner Südstadt immer noch Rang 2 hinter Alemannia Aachen. Exakt in 20 Spielzeiten duellierten sich die Mittelrheinrivalen in der Zweiten Bundesliga bzw. Regionalliga West. Das letzte Duell mit den Profis der Alemannia gab es 1999 auf dem alten Tivoli. Seitdem ging es für den Verein des verstorbenen Mäzen Jean Löring runter bis in die Niederungen der Verbandsliga Mittelrhein. Für die Zweite Mannschaft der Alemannia ist die Fortuna ein gern gesehener Gegner. Von den bisherigen fünf Duellen in der NRW-Liga konnten die Kölner keines für sich entscheiden (drei Niederlagen). Allerdings haben die Schützlinge des früheren Aachener Jugendcoachs Matthias Mink aktuell einen Lauf und reisen mit sieben Spielen ohne Niederlage (sechs Siege) als Tabellendritter an die Krefelder Straße. Mit Fabian Montabell haben die Kicker aus dem Südstadion zudem den Top-Torjäger der Liga in ihren Reihen. Montabell erzielte traf bereits 15-mal in Schwarze und hat damit einen Treffer mehr auf seinem Konto als Aachens Daniel Engelbrecht.
Ein besonderes Spiel erwartet U23-Coach Ralf Aussem, der 192 Zweitligaspiele für Fortuna Köln absolvierte und anschließend in diversen Gremien sowie als Chef-Trainer fungierte. Trotzdem zählen für Aussem und seine junge Mannschaft am Sonntag nur drei Punkte, um die ominöse Achterbahnserie nach der Winterpause endlich zu beenden. Drei Siegen im Jahr 2011 folgten postwendend drei Niederlagen. Beim 3:0 gegen Schermbeck haben die Tivoli-Kicker nun bereits zum vierten Mal vorgelegt. „Für uns ist es sicherlich ein Vorteil, dass Köln sich nicht hinten rein stellen wird“, erwartet der Trainer eine offene Partie. Personell hat der Ex-Kölner die Qual der Wahl. Lediglich Sebastian Jansen (Rotsperre) und Thomas Sabacinski (Fersenverletzung) fallen aus. Dafür könnte das spielfreie Bundesliga-Wochenende dazu genutzt werden, um einigen Akteuren aus dem Zweitligakader Spielpraxis im Amateurteam zu gewähren.
Der Eintritt für Dauerkarteninhaber ist wie immer frei. Aus organisatorischen Gründen ist die Sitzplatztribüne des alten Tivoli jedoch den Anhängern von Fortuna Köln vorbehalten. Aachener Zuschauer finden dafür auf der Pressetribüne oberhalb von Block S eine Sitzgelegenheit. Die Alemannia rechnet insgesamt mit rund 500 Zuschauern.
Alemannia Aachen II: Jorzig - Casper, Frau, Herzig, Korte - Temeltas - Mostowfi (72. Lubasa), Cubukcu (80. Binder), Wanneck (55. Uludag) - Tsoumou, Engelbrecht / Trainer: Ralf Aussem
Fortuna Köln: Sela - Bartsch, Schroden, Schäfer, Caspers - Ende (63. Heber) - Glaser (73. Said), Dahmani, Canizalez - Montabell, Maouel (66. Ouro-Akpo) / Trainer: Matthias Mink
1:0 Engelbrecht (3.), 2:0 Tsoumou (16.), 3:0 Engelbrecht (72.)
Ende (31.), Schroden (50.)
Marc Seemann (Essen) - Torsten Schwerdtfeger, Bastian Lang
620 (davon ca. 150 aus Köln)
leicht bewölkt, 14 Grad
keine
Alemannia II besiegt bestes Rückrundenteam verdient mit 3:0
Es bleibt dabei. Für Fortuna Köln gab es im sechsten Duell in der NRW-Liga gegen Alemannia Aachen II nichts zu holen. Mit einer überzeugenden Vorstellung besiegten die Schützlinge von Ralf Aussem am Sonntag den Tabellendritten aus der Kölner Südstadt durch Treffer von Daniel Engelbrecht (2) und Juvhel Tsoumou auch in der Höhe verdient mit 3:0.
Gegner Fortuna Köln reiste als bestes Rückrundenteam mit sieben Spielen ohne Niederlage (sechs Siege) an den Tivoli. Gästetrainer Matthias Mink wusste jedoch schon beim Blick auf den Spielberichtsbogen, dass es für seine Mannschaft keine leichte Partie werden würde. Mit Mirko Casper, Nico Herzig, Bilal Cubukcu und Juvhel Tsoumou standen gleich vier Profis in der Aachener Startformation. Alper Uludag nahm zudem auf der Bank platz.
Vor 620 Zuschauern erwischten die Schwarz-Gelben im linksrheinischen Derby einen Traumstart. Eine Flanke von Cubukcu wurde von Wanneck für Engelbrecht abgelegt, der die Kugel aus acht Metern wuchtig mit links in die Maschen hämmerte – 1:0 (3.). Die jungen Alemannen blieben am Drücker und legten bereits nach einer Viertelstunde nach. Temeltas fasste sich aus 25 Metern ein Herz, Fortuna-Keeper Sela konnte den wuchtigen Schuss nur nach vorne abklatschen lassen und Tsoumou erzielte im Nachsetzen das 2:0 (16.). Erneut Tsoumou (18.), Engelbrecht (21, 41.) und Cubukcu per Freistoß versäumten es, in einer einseitigen Partie noch vor dem Seitenwechsel endgültig für klare Verhältnisse zu sorgen.
Nach der Pause erhöhten die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Gäste aus der Domstadt den Druck und waren dem Anschluss zunächst sehr nah. Aachens Schlussmann Jorzig entschärfte einen Aufsetzer von Canizales (55.) und kurz darauf verpasste Dahmani eine Rechtsflanke von Glaser nur knapp per Kopf (58.). Nach 72 Minuten war der Widerstand der Gäste allerdings endgültig gebrochen. Auf Zuspiel von Mirko Casper lief Engelbrecht der Fortuna-Abwehr davon und erhöhte per Heber das 3:0. Beinahe hätte der Angreifer seine starke Leistung zwei Minuten vor dem Ende noch mit seinem dritten Treffer gekrönt, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze streifte nur den linken Außenpfosten. Mit 16 Toren führt Engelbrecht die Torschützenliste der NRW-Liga dennoch nun alleine vor Kölns Montabell an.
„Wir hatten heute zwei Stürmer, die pausenlos unterwegs waren“, fand Ralf Aussem nach dem Spiel auch lobende Worte für Juvhel Tsoumou. „Wichtig war, dass wir nach der Pause unser Spiel durchgezogen haben. Das Ergebnis geht daher auch in der Höhe in Ordnung“, war der frühere Fortuna-Profi mit der Darbietung seiner Truppe, die erstmals in der Rückrunde zum zweiten Mal in Folge gewinnen konnte, hochzufrieden. Bereits am kommenden Freitag steht für seine Elf ein weiteres Nachbarschaftsduell auf dem Programm. Um 20.00 Uhr möchten die Tivoli-Kicker beim FC Wegberg-Beeck auch auswärts wieder punkten.
