Team von Heiko Scholz hat bereits 13 Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz
Eine hohe Hürde erwartet die Zweite Mannschaft der Alemannia am kommenden Sonntag, 27. Februar. Wenn um 15 Uhr die Partie beim aktuellen Tabellenzweiten Germaina Windeck in der Dattenfelder „WECO-Arena“ angepfiffen wird, sind die Schützlinge von Ralf Aussem diesmal nicht in der Favoritenrolle.
Vor gar nicht allzu langer Zeit waren Namen wie Ervin Skela, Mariusz Kukielka, Thorsten Nehrbauer oder Markus Kurth noch ein fester Bestandteil der Bundesliga-Berichterstattung. Bei derzeit 13 Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz zweifelt eigentlich niemand ernsthaft daran, dass der vom ehemaligen DDR-Nationalspieler Heiko Scholz trainierten Mannschaft in der dritten NRW-Liga-Spielzeit nicht der große Wurf in die Regionalliga gelingt. Die Ausbeute des Fusionsklubs, der in der ersten Runde des DFB-Pokals übrigens vor über 41000 Fans in Köln ebenfalls mit 0:4 gegen Bayern München den Kürzeren zog, kann sich auch im neuen Jahr sehen lassen. In den drei Rückrundenpartien kam Windeck zur Maximalausbeute von neun Punkten und bleibt damit der einzige Konkurrent im Meisterschaftsrennen von Rot-Weiß Essen.
Sehr gerne wäre die Aachener Zweitvertretung daher mit zwei Siegen im neuen Jahr und dementsprechend breiter Brust in den Rhein-Sieg-Kreis gereist. Doch aus diesem Vorhaben wurde bekanntermaßen nichts. Gegen den Abstiegskandidaten VfB Homberg unterlagen die jungen Alemannen am vergangenen Wochenende trotz des Einsatzes von fünf Profis mit 0:1. „Unter dem Strich zählt nicht das Bemühen, sondern das Ergebnis. Und das war beschämend“, redet Ralf Aussem erst gar nicht um den heißen Brei herum. „Am Sonntag kann die Mannschaft eine Reaktion zeigen“, kommt dem Trainer die schwere Aufgabe in Sachen Wiedergutmachung sicherlich nicht ungelegen. Im Hinspiel bewiesen die Tivoli-Kicker Moral und kamen durch einen späten Freistoßtreffer von Gökhan Lekesiz noch zu einem 1:1.
Noch unklar ist, mit welchem Personal die Schwarz-Gelben am Sonntag agieren können. Gegen Homberg standen mit Korte und Tsoumou lediglich zwei Spieler in der Startformation, die auch das Hinspiel bestritten. Durch den Einsatz von Aimen Demai, Bilal Cubukcu und Sergiu Radu erhöhte sich die Zahl der eingesetzten Spieler zudem auf 35 in dieser Saison. Ein Gespräch mit Peter Hyballa nach dem Spiel der Profis am Samstag wird sicherlich letzte Aufschlüsse in Sachen Kaderzusammenstellung bringen. Fest steht allerdings, dass neben dem Langzeitverletzten Riccardo Soressa auch Thomas Sabacinski (Knieprellung) und Enes Demir (Muskelfaserriss) ausfallen werden.
TSV Germania Windeck: Gillen – Tschumakow, Schultens, Kukielka, Nehrbauer, Grebe (75. Thomassen), Amirante, Müller, Jörgens, Musculus (75. Kurth), Tuysuz (46. Hettich) / Trainer: Heiko Scholz
Alemannia Aachen II: Krumpen, Binder, Frau, Klitzsch, Korte, Cubukcu (82. Jansen), Lang, Lubasa (87. Mostowfi), Marquet, Temeltas, Gueye (85. Engelbrecht) / Trainer: Ralf Aussem
0:1 Lubasa (25.), 0:2 Gueye (73.), 0:3 Cubukcu (80.), 0:4 Engelbrecht (88.)
Cubukcu (43.), Jörgens (65.), Kukielka (72.)
Marija Kurtes (Düsseldorf), Patrick Voßnacke, Tim Brüster
298 (davon 20 aus Aachen)
leichter Regen, 4 Grad
keine
Alemannia II siegt 4:0 beim Tabellenzweiten
„WECO-Feuerwerk“ prangt der Schriftzug des Sponsors gut lesbar auf den Trikots der Gastgeber. 298 Zuschauer staunten allerdings nicht schlecht, dass es am Sonntagnachmittag die jungen Alemannen waren, die für ein Feuerwerk sorgten. Mit sage und schreibe 4:0 (1:0) setzten sich die Schützlinge von Ralf Aussem am Ende deutlich beim Aufstiegsaspiranten Germania Windeck durch.
Neben Tim Krumpen und Bilal Cubukcu, die bereits in der Vorwoche Spielpraxis in der NRW-Liga sammelten, kam mit Babacar Gueye bereits der 36. Akteur für die Tivoli-Reserve in dieser Saison zum Einsatz. Die Gastgeber erwischten den besseren Start und bereits nach fünf Minuten musste Krumpen gegen Musculus Kopf und Kragen riskieren. Vier Minuten später standen sich die Beiden bei einem Schuss aus 12 Metern erneut gegenüber und auch diesmal parierte der Aachener Keeper ebenso stark, wie bei einem tückischen Müller-Freistoß von der rechten Seite (16.). Nachdem die Alemannen durch Cubukcu ihre erste gute Gelegenheit nicht nutzen konnten (19.), sorgte Lubasa wenig später für lange Gesichter beim Tabellenzweiten. Eine feine Einzelaktion schloss der Angolaner mit einem trockenen Schuss aus 18 Metern ins lange Eck zum 0:1 ab (25.). Musculus scheiterte anschließend erneut am glänzend aufgelegten Krumpen (28.), ehe Gueye noch vor der Pause aus 20 Metern nur knapp einen weiteren Aachener Treffer (38.) verfehlte. „Tim Krumpen hat uns vor der Pause mit einigen Klasseparaden im Spiel gehalten“, fand Ralf Aussem nachher lobende Worte für den 22-jährigen Schlussmann.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Germanen wieder es Kommando. Zwingende Torchancen blieben allerdings bis zur 60. Minute aus. Dann rettete Krumpen bei einem Kopfball von Ex-Profi Kukielka erneut bärenstark und der Abstauber des zuvor im passiven Abseits stehenden Amirante wurde von der umsichtigen Schiedsrichterin Marija Kurtes zu Recht nicht anerkannt. Eine gute Viertelstunde vor dem Ende musste die Unparteiische erneut ins Geschehen eingreifen, nachdem der emsige Gueye allein auf weiter Flur im Strafraum von Kukielka umgesenst worden war. Neben Strafstoß gab es auch noch die rote Karte für den erfahrenen Innenverteidiger. Nach vergeblichen Reklamationen der Heimelf übernahm der Gefoulte selbst die Verantwortung und verwandelte sicher zum 0:2 (73.). Kurth verpasste anschließend per Kopf nur knapp den Anschlusstreffer (78.), bevor das Unheil für Windeck seinen Lauf nahm. Nach einem Handspiel im Strafraum gab es erneut einen Elfmeter für Aachen. Diesmal schnappte sich Cubukcu die Kugel und traf ebenfalls ins linke Eck - 0:3 (80.)
Die Gegenwehr des Aufstiegskandidaten war gebrochen und der eingewechselte Daniel Engelbrecht legte zwei Minuten vor dem Schlusspfiff mit seinem elften Saisontreffer sogar noch zum 0:4 nach (88.). „Der Sieg ist fällt sicherlich etwas zu hoch auch aus“, relativierte ein hochzufriedener Ralf Aussem die Kräfteverhältnisse der 90 Minuten nach dem Spiel. „Trotzdem hat die Mannschaft nach der Niederlage gegen Homberg eine richtig gute Reaktion gezeigt und bei einem starken Gegner verdient gewonnen“, strahlte der U23-Coach nach dem deutlichen Sieg. Lange Zeit zum Feiern bleibt seiner Truppe indes nicht. Bereits am kommenden Mittwoch, 02.03.2011 steht um 19.30 Uhr das Nachholspiel beim Tabellendritten ETB Schwarz-Weiß Essen auf dem Programm.
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