Ralf Aussem erwartet mehr Leidenschaft von seiner Elf
Eine Woche nach dem misslungenen Saisonauftakt vor heimischer Kulisse gegen den VfB Hüls möchte es die zweite Mannschaft der Alemannia am kommenden Sonntag, 14. August, in der Fremde besser machen. Der Anstoß zum Duell beim SV 09 Bergisch Gladbach ertönt um 15 Uhr in der BELKAW-Arena (Paffenrather Straße).
Die 09er, bei denen Ex-Alemanne Didi Schacht zu dieser Spielzeit das Zepter übernommen hat, starteten mit einem 2:0-Erfolg bei der aus der Regionalliga abgestiegenen Reserve von Arminia Bielefeld in die NRW-Liga-Saison. Ralf Aussem nahm den Gegner in Ostwestfalen persönlich unter die Lupe und sah eine Mannschaft, die die taktischen Vorgaben ideal umsetzen konnte und somit verdient als Sieger vom Platz ging.
Der Aachener U23-Coach erwartet am Sonntag daher keine einfache Partie. „Didi Schacht weiß, wie er seine Jungs heiß macht.“ Zuletzt gegen Hüls attestierte Aussem seiner eigenen Mannschaft einen ideen- und leidenschaftslosen Auftritt. „Wenn wir wieder so auftreten, gewinnen wir keinen Blumetopf“, sagt der Trainer und fordert daher, dass seine Mannschaft „mit einer anderen Einstellung agiert und mehr investiert“.
Personell hat der 50-Jährige die Qual der Wahl. Bis auf den Rot-gesperrten Patrick Ajani sind alle Spieler aus dem U23-Kader einsatzbereit. Zum Aufgebot dürften sich zudem noch einige Akteure aus dem Profikader gesellen, die am Samstag gegen Cottbus nicht berücksichtigt wurden. Im Vorjahr feierten die Schwarz-Gelben beim 5:1-Erfolg in Bergisch Gladbach übrigens ihren höchsten Saisonsieg.
Bergisch Gladbach 09: Forsbach – Erdmann, Retterath, Dreiner, Volkert – Balduan, Wermes (57. Brüggemann) – Öztürk (32. Schilamow), Maslar, Eckert – Püttmann (62. Shabani) / Trainer: Dietmar Schacht
Alemannia Aachen II: Jorzig – Mostowfi, Frau, Klitzsch, Korte – Demai – Marquet (75. Philippe), Hartmann, Lubasa (59. Strujic) – Engelbrecht, Bäcker (61. Pozder) / Trainer: Ralf Aussem
0:1 (90.)
(88.)
Martin Thomsen (Kleve) - Kevin Domnick, Maik Böhmer
387 (davon ca. 30 aus Aachen)
19 Grad, stark bewölkt
SV-09-Trainer Schacht wird wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (12.) - Forsbach hält Foulelfmeter von Engelbrecht (90.)
Glücklicher 1:0-Erfolg in Bergisch Gladbach
Am zweiten Spieltag der NRW-Liga konnte die zweite Mannschaft der Alemannia beim SV 09 Bergisch Gladbach den ersten Saisonsieg einfahren. Den entscheidenden Treffer vor 387 Zuschauern in der BELKAW-Arena markierte Daniel Engelbrecht in der Schlussminute mit einem im Nachschuss verwandelten Foulelfmeter.
Mit Fabian Bäcker, Lennart Hartmann und Andreas Korte standen drei Akteure aus dem aktuellen Aachener Profikader in der Startformation. Zudem sammelte auch Aimen Demai Spielpraxis im Amateurteam. In einer schwachen NRW-Liga-Partie erregte im ersten Spielabschnitt lediglich eine Szene die Gemüter. Nach einem Zweikampf zwischen Eckert und Mostowfi reklamierte SV-09-Coach Didi Schacht so energisch einen Strafstoß, dass Schiri Thomsen ihn bereits nach 12 Minuten zur Beruhigung auf die Tribüne verwies.
Nach dem Seitenwechsel waren es vor allem die Gastgeber, die einem Torerfolg einige Male sehr nah kamen. Zunächst lief Eckert der Aachener Abwehr auf und davon und hatte auch Keeper Jorzig bereits umkurvt. Alemannia-Kapitän Patrizio Frau rettete zum Glück jedoch noch vor der Torlinie (49.). Sechs Minuten später umspielte auch Püttmann den Aachener Torwart, ließ sich dann jedoch zu weit vom Tor abdrängen (55.). Nach einer guten Stunde zielte Maslar knapp links am Alemannen-Gehäuse vorbei (61.). Fünf Minuten vor dem Ende scheiterte Eckert mit einem zu unplatzierten Schuss an Jorzig, ehe die Schwarz-Gelben im Gegenzug zu ihrer ersten nennenswerten Torchance kamen. Eine Rechtsflanke von Engelbrecht hämmerte Denis Pozder volley knapp neben den rechten Pfosten (86.).
Vielleicht war diese Szene der späte Weckruf für die junge Alemannia-Elf. Eine Minute vor dem Ende schickte Engelbrecht den eingewechselten Sasa Strujic auf die Reise, der im Duell mit Torwart Forsbach im Strafraum zu Boden sank. Schiri Thomsen zeigte zum Unmut der Gastgeber auf den Elfmeterpunkt. Engelbrecht lief in der Schlussminute an, scheiterte zunächst an Forsbach und bugsierte die Kugel dann im Nachsetzen doch noch zum viel umjubelten 0:1 über die Linie. „Das war kein gutes Spiel von uns. Wir haben dem Gegner zu viele Chancen ermöglicht“, redete Ralf Aussem nach dem Spiel nicht um den heißen Brei herum. „Das wichtigste sind die drei Zähler. Auf dieses Erfolgerlebnis lässt es sich leichter aufbauen“, freute sich der Coach umso mehr über den glücklichen Erfolg seiner Mannschaft.