Ralf Aussem fordert nach 1:4 ein anderes Gesicht von seiner Mannschaft
Eine Woche nach dem rabenschwarzen Nachmittag beim TuS Dornberg will die Zweite Mannschaft der Alemannia vor heimischer Kulisse zurück in die Erfolgsspur. Am Sonntag, 25. September 2011, gastiert mit den Sportfreunden Siegen um 15 Uhr ein direkter Mitkonkurrent für die Regionalliga-Qualifikation an der Krefelder Straße.
Die Gäste aus dem Siegerland konnten in den bisherigen sechs Partien genau wie die Tivoli-Kicker zehn Punkte sammeln, rangieren aufgrund des besseren Torverhältnisses jedoch drei Plätze besser auf Rang 5. Auch in diesem Jahr ist der frühere Zweitligist wieder mit großen Ambitionen ins Rennen gegangen. 15 Neuzugänge (darunter u. a. der Ex-Aachener Leon Binder) untermauern das Ziel, mit einem Platz unter den ersten Drei den direkten Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse zu schaffen.
Zumindest einen Platz unter den ersten Sieben lautet auch die Zielsetzung der jungen Alemannen. In Abwesenheit von „Interims-Profitrainer“ Ralf Aussem kamen die Tivoli-Kicker jedoch am vergangenen Sonntag mit 1:4 bei Aufsteiger TuS Dornberg unter die Räder. Der Trainer fordert von seinen Jungs daher „ein anderes Gesicht“. Insbesondere kämpferisch hatte sich die Mannschaft in Ostwestfalen den Schneid abkaufen lassen. „Wenn wir einen Relegationsplatz erreichen wollen, müssen wir gegen einen Mitkonkurrenten zu Hause punkten“, bringt es Aussem auf den Punkt.
Verzichten muss der Coach dabei auf Daniel Hofmann und Stephan Wanneck (beide Bänderdehnung), Sasa Strujic (Infekt) sowie Narciso Lubasa (Aufbautraining nach Leisten-OP). Dafür wird wie bereits in den Wochen zuvor der ein oder andere Akteur aus dem Profikader, der in Berlin nicht zum Einsatz gekommen ist, Wettkampfpraxis im Amateurteam sammeln.
Alemannia Aachen II: Krumpen - Wilschrey, Casper, Klitzsch, Korte - Falkenberg, Beckert (76. Lekesiz), Demai, Marquet (82. Philippe) - Engelbrecht, Pozder (67. Gülpen) / Trainer: Ralf Aussem
Sportfreunde Siegen: Koczor - Dalman, Binder, Nowak, Krettek - Issa, Grebe (82. Saidi) - Jakobs, Hettich, Michel (90+2. Khimiri) - Lewejohann (86. Stein) / Trainer: Michael Boris
0:1 Binder (58.)
(42.), Krettek (53.), (57.), Hettich (65.), Nowak (81.), Saidi (90.)
Sven Heinrichs - Florian Kötter, Erkan Görgülü
450 (davon ca. 140 aus Siegen)
Sonnig, 22 Grad
Ex-Alemanne Leon Binder entscheidet die Partie am Tivoli
Eine Woche nach dem 1:4 in Dornberg konnte die zweite Mannschaft der Alemannia erneut nicht punkten. Gegen den früheren Zweitligisten Sportfreunde Siegen konnte auch der Einsatz von fünf etatmäßigen Profis die 0:1-Niederlage vor rund 450 Zuschauern auf dem Tivoli nicht verhindern.
Unter den Augen des neuen Co-Trainers Christoph John sammelten Tim Krumpen, Andreas Korte, Aimen Demai, Mirko Casper und Kim Falkenberg Spielpraxis im Amateurteam. Der erste Spielabschnitt verlief ausgeglichen und entsprechend verteilten sich auch die guten Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Nach präziser Rechtsflanke von Kim Falkenberg traf zunächst Daniel Engelbrecht das Leder freistehend per Kopf den Ball nicht richtig und auf der Gegenseite schloss Sven Michel nach einer Hereingabe von der rechten Seite allein auf weiter Flur etwas zu überhastet ab.
Wenn aus dem Spiel heraus nicht viel geht, helfen oft Standardsituationen, um ein Spiel zu entscheiden. Nutznießer waren leider die Gäste. Issa Issa zirkelte einen Freistoß in den Strafraum und Leon Binder, der aus der Aachener U23 nach Siegen gewechselt war, bugsierte die Kugel im Getümmel aus kurzer Distanz über die Linie (58.). Die Schwarz-Gelben versuchten Druck zu machen, ließen die letzte Konsequenz im Abschluss jedoch vermissen. Die einzige nennenswerte Möglichkeit hatte wiederum Daniel Engelbrecht, der eine Rechtsecke von Marc Beckert volley einen guten Meter rechts vorbeihämmerte (69.). Die Gäste vergaben durch Alexander Hettich (71, 73.) und Julian Jakobs (72., Außenpfosten) anschließend eine mögliche Vorentscheidung, doch auch so geriet der Sieg dank einer starken Defensivleistung nicht mehr in Gefahr.
Nach zwei Niederlagen fielen die jungen Alemannen zunächst auf Platz 9 bei drei Zählern Rückstand auf einen Relegationsrang zurück. Ralf Aussem zeigte sich dennoch nicht beunruhigt. „Wir haben heute zwei Mannschaften gesehen, die wahrscheinlich unter den ersten Sieben einlaufen werden. Dennoch müssen wir als Heimmannschaft solche Spiele für uns entscheiden. Wir haben nun schon einige Punkte unnötig liegen gelassen. Heute hat eine Unaufmerksamkeit bei einer Standardsituation das Spiel entschieden“, sagte der U23-Coach nach der Partie.
