Gerade mal einen Zähler trennen den Drittplatzierten der NRW-Liga, die zweite Mannschaft der Alemannia, vom Sechsten des Klassements, dem starken Aufsteiger SV Bergisch Gladbach 09. Am kommenden Samstag, 14. November, steigt um 15 Uhr das Verfolgerduell der beiden Mittelrhein-Clubs, zu dem alle Fans der Schwarz-Gelben auf dem altem Tivoli natürlich wieder herzlich Willkommen sind.
Die Gäste aus dem Bergischen reisen mit der Empfehlung von zuletzt zwei Siegen an den Tivoli. Mit dem VFB Hüls und den Sportfreunden Siegen konnten dabei Teams aus dem oberen Tabellendrittel bezwungen werden. Davor setzte es allerdings in Hamm (0:3) sowie bei der Reserve des MSV Duisburg (1:7) auch zwei sehr deutliche Niederlagen. „Ein großer Vorteil für Bergisch Gladbach ist, dass sie als Aufsteiger im Prinzip nichts zu verlieren haben und ohne Druck frei aufspielen können“, hat Eric van der Luer eine passende Erklärung für derlei Resultatsschwankungen. Selber konnte der Aachener Coach den Gegner beim 4:2-Erfolg im Siegener Leimbachstadion unter die Lupe nehmen. „Die Mannschaft hat sehr kompakt gestanden. Sie hat die Fehler des Gegners eiskalt bestraft und konnte dabei auch fußballerisch überzeugen“, kennt der Trainer die Qualitäten des Gegners sowie die Schwere der bevorstehenden Aufgabe.
Die U23 der Alemannia, welche die Vorsaison bereits als bester Nichtaufsteiger als Dritter beendet hatte, liegt derzeit mit fünf Punkten Rückstand zum zweiten Aufstiegsrang weiter in Lauerstellung. In der Hinrunde sind die Schützlinge von van der Luer noch viermal im Einsatz - dreimal davon (u. a. am Samstag darauf gegen den Tabellenzweiten Germania Windeck) vor heimsicher Kulisse. „Diese Ausgangslage haben sich die Jungs selbst erarbeitet. Nun haben sie die Chance, die Position bis zur Winterpause weiter zu verbessern“, sagt der Trainer. Einen weiteren Erfolg verzeichneten die Verantwortlichen der Aachener Ausbildungsmannschaft am vergangenen Montag. Mit Alper Uludag kam ein weiterer Perspektivspieler des Vereins zu seinem Profidebüt vor fast 22.000 Zuschauern auf dem Tivoli. „Die Entwicklung von Alper ist sehr positiv. Man sieht aber auch, dass der Schritt nach oben wieder etwas kleiner geworden ist. Das muss für alle anderen Spieler meiner Mannschaft eine Herausforderung sein“, betont Ex-Profi van der Luer.
Da Uludag am Freitag beim Testspiel der Profis eine weitere Bewährungschance erhalten soll, ist ein Einsatz am Samstag eher unwahrscheinlich. Mit Waldemar Schattner (Schambeinentzündung), Andreas Korte (Außenmeniskus), Daniel Engelbrecht (Außenbandriss), Narciso Lubasa (Oberschenkel) und Stefan Oventrop (Muskelfaserriss) fehlen zudem fünf Akteure weiterhin verletzt. Auch Timur Weilbier, der im Spiel gegen Wiedenbrück erstmals eine gute halbe Stunde zum Einsatz kam, plagt sich wieder mit den Problemen seiner Schambeinentzündung rum. Ein Einsatz ist daher fraglich. Da die U19-Bundesligakicker der Alemannia allerdings erst am Sonntag im Einsatz sind, wird der Spielberichtsbogen wohl nicht ganz so übersichtlich bleiben, wie noch zuletzt in Hamm.
Alemannia Aachen II: Krumpen - Kaiser, David, Jansen, Poschmann - Lang, Höger - Wilschrey, Muhovic, Heber - Özgen (86. Popova) / Trainer: Eric van der Luer
Bergisch Gladbach 09: Forsbach - Eumann, Windmüller, Germerodt, Volkert - Wermes, Hentschel, Balduan, Maslar - Ayranci (84. Hoffstadt), Hirsch (77. Werner) / Trainer: Lars Leese
Muhovic (0.), Poschmann (0.), Höger (0.)
Thomas Metzen (Mechernich), Tobias Altehenger, Nicola Laura Jepkens
310
bewölkt, 12 Grad
Die zweite Mannschaft der Alemannia kam am Samstagnachmittag nicht über ein torloses Remis gegen den SV Bergisch Gladbach 09 hinaus. Die Schützlinge von Eric van der Luer taten sich gegen die kompakte Defensive der Gäste lange Zeit schwer und hatten zudem Pech, dass Profi-Leihgabe Abdul Özgen eine Viertelstunde vor dem Ende nur die Latte traf.
Eric van der Luer musste neben fünf verletzten Akteuren erneut auf Alper Uludag verzichten, der beim gestrigen Testspielerfolg der Profis in Westerlo eine Halbzeit lang zum Einsatz gekommen war. Dafür kam Abdul Özgen nach überstandener Meniskus-Verletzung zu seinem zweiten Einsatz in der NRW-Liga. Im ersten Spielabschnitt fanden die Tivoli-Kicker gegen die gut organisierten Gäste nur wenig spielerische Mittel und kamen deshalb auch nur zu einer echten Torchance. Der frei gespielte Tibor Heber zog das Leder jedoch knapp am langen Pfosten vorbei (24.). Auf der Gegenseite bewahrte Tim Krumpen die Schwarz-Gelben kurz vor dem Seitenwechsel bei einem Distanzsschuss von Wermes vor einem möglichen Rückstand (43.).
Mehr Torraumszenen bekamen die 310 Zuschauer nach der Pause geboten. Dabei hatten die Schwarz-Gelben zunächst Glück, dass Ayranci das Leder freistehend noch mit dem Kopf verpasste (57.). Zwei Minuten später rettete Tim Krumpen nach einer Rechtsecke gegen Windmüller bravourös und den Nachschuss platzierte Hirsch neben das Tor (59.). Erst danach kam auch die Offensivabteilung der Alemannia in Schwung. Zlatko Muhovic (64.) und Abdul Özgen (68.) scheiterten aber freistehend an Gästekeeper Forsbach, der eine gute Viertelstunde vor dem Ende - etwas zu weit vor seinem Gehäuse stehend - allerdings nicht den Hauch einer Abwehrchance gehabt hätte. Doch der 25m-Heber von Özgen prallte nur gegen die Querlatte (73.). Zehn Minuten vor dem Ende hatte Forsbach gegen Özgen erneut das Nachsehen, doch diesmal kratzte sein Abwehrspieler Windmüller das Leder noch von der Linie. Nahezu symptomatisch blieb den jungen Alemannen auch bei der anschließnden Ecke das Glück verwehrt. Der Kopfball von Nicola Kaiser wurde durch Hentschel auf der Linie geklärt (81.). So endete das Verfolgerduell mit einer insgesamt leistungsgerechten Punkteteilung, die keines der beiden Teams näher an die Aufstiegsränge bringt.
Die Analyse von Eric van der Luer fiel deutlich aus. „Wer Ansprüche hat, muss auch dafür arbeiten. Nur das Potential einer Spitzenmannschaft zu haben, reicht nun mal nicht aus, um solche Spiele zu gewinnen", monierte der Trainer. „Wir haben es dem Gegner leicht gemacht, weil uns vor allem in der Offensive lange Zeit die Bereitschaft gefehlt hat. Dafür hat unsere Defensive heute nahezu fehlerlos agiert", konnte van der Luer sich heute leider nicht mit der Leistung aller Mannschaftsteile gleichermaßen anfreunden.