Nach dem optimalen Auftakt am vergangenen Sonntag bei Germania Dattenfeld empfangen die Amateurkicker vom Tivoli am Samstag zum Mittelrhein-Derby den traditionsreichen Aufsteiger SC Fortuna Köln. Der Anstoß im Stadion Tivoli erfolgt um 15.00 Uhr.
Beim Traditionsklub aus der Kölner Südstadt, der nach wie vor die „Ewige Tabelle“ der 2. Bundesliga vor Alemannia Aachen anführt, ist spätestens nach dem Aufstieg in die fünfthöchste deutsche Spielklasse eine neue Euphorie entfacht. Zum ersten Heimspiel gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf (Endstand 1:1) pilgerten über 2000 Zuschauer ins Kölner Südstadion. Auch zum ersten Auswärtsspiel der Saison wird die Elf von Ex-Profi Matthias Mink, der bis zur vorletzten Saison noch die U16 der Alemannia trainierte, wieder von einer großen Anhängerschaft begleitet.
„Fortuna Köln hat in der Vorbereitung gute Ergebnisse erzielt. Letzte Woche holte die Mannschaft trotz einer Halbzeit in Unterzahl einen Puknt gegen Düsseldorf II. Die werden schon mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen nach Aachen kommen“, sind Eric van der Luer und seinem „Co“ Franz Stolz die Qualitäten des Gegners bei nicht verborgen geblieben. Der ehemalige Publikumsliebling setzt daher bei seiner Heimpremiere auf die Unterstützung der Alemannia-Fans, zumal Dauerkarteninhaber freien Eintritt haben und die Profis erst am 12.09. wieder auf dem Tivoli ran müssen. „Es wäre toll, wenn meine junge Mannschaft gerade beim ersten Spiel im großen Stadion die nötige Rückendeckung erhält“.
Mit einem Heimsieg gegen Fortuna Köln könnten sich die jungen Alemannen vor den beiden schweren Auswärtsaufgaben in Velbert und Düsseldorf gleich zu Saisonbeginn ein beruhigendes Punktepolster sichern. Im Gegensatz zum 6:0-Erfolg am Dienstagabend im Testspiel beim A-Ligisten Fortuna Weisweiler, bei dem gleich acht Akteure zur Mittelrheinauswahl abgestellt wurden, kann Eric van der Luer am Samstag aller Voraussicht nach zumindest aus den eigenen Reihen wieder aus dem Vollen schöpfen. Mit Abstellungen aus dem Profikader ist aufgrund des Auswärtsspiels in Rostock allerdings nicht zu rechnen.
Alemannia Aachen II: David, Haas, Heber, Junglas, Krumpen, Oventrop (70. Höger), Özgen, Popova, Sabacinski, Schmied (70. Quotschalla), Wilschrey / Trainer: Eric van der Luer
Fortuna Köln: Möllering - Schroden, Maaßen, Henseler, Glaser, Höffgen (90. Malsch), Blankenheim (82. Waraghai), Stasiulewski, Hoffmann, Podlas (77. Bably), Foukis / Trainer: Matthias Mink
0:1 Stasiulewski (55.), 0:2 Stasiulewski (58.), 1:2 Haas (77.), 2:2 Quotschalla (79.)
Sabacinski (0.), Quotschalla (0.), Schroden (0.)
Till Franke, Salah Cheko, Daniel Jakobs
550 (davon ca 200 aus Köln)
stark bewölkt, 18 Grad
In einer abwechslungsreichen Oberligapartie trennten sich die Amateure der Alemannia und Fortuna Köln am 2. Spieltag der NRW-Liga im Mittelrheinderby auf dem Tivoli mit 2:2 (0:0). Stasiulewski konnte die Gäste mit zwei Treffern innnerhalb von 3 Minuten zunächst auf die Siegerstraße schiesssen, doch Haas und der eingewechselte Quotschalla schlugen in der Schlussphase binnen 120 Sekunden für die jungen Alemannen zurück.
Wie erwartet gab es außer Faton Popova keine weiteren Abstellungen aus dem Profikader. Die Alemannia erarbeitete sich von Beginn an ein spielerisches Übergewicht - die besseren Gelegenheiten waren jedoch erst einmal den Gästen aus der Kölner Südstadt vorbehalten. Doch Tim Krumpen im Aachener Gehäuse konnte sich sowohl gegen einen 18m-Flachschuss von Stasiulewski (14.) als auch bei einer Direktabnahme des freigspielten Podlas (31.) auszeichnen. Auf der Gegenseite verhinderte Fortuna-Keper Möllering kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Reflex eine Aachener Führung, nach dem Wilschrey die Kugel geschickt von der rechten Grundlinie für Junglas abgelegt hatte (44.).
Die erste gute Gelegenheit nach dem Wechsel hatten die Tivoli-Kicker. Nach schönem Doppelpaß mit Junglas zielte Popova im Abschluss jedoch zu ungenau (52.). Ein dummer Abstimmungsfehler zwischen dem ansonsten starken Krumpen und Innenverteidger Haas bedeutete drei Minuten später die Führung für den Kölner Traditionsklub. Stasiulewski war der Nutznießer und stocherte die Kugel aus kurzer Distanz ins verwaiste Tor (55.). Erneut nur drei Minuten später wähnte sich die Fortuna dann endgültig auf der Siegerstraße. Diesmal enteilte Stasiulewski der Aachener Abwehr, scheiterte im ersten Versuch zwar noch am reaktionsschnellen Krumpen, hatte dann im Nachsetzen allerdings leichtes Spiel - 0:2 (58.). „Vor beiden Gegentoren hatten wir Ballbesitz am gegnerischen Stafraum“, ärgerte sich Eric van der Luer über die vermeidbaren Gegentreffer.
Doch seine Elf gab nicht auf, auch wenn sie durch Popova und Heber (73., 74.) zwei gute Möglichkeiten noch nicht zum Anschluss nutzen konnte. Nach einer Rechtsecke von Sabacinski klingelte es dann doch im Kölner Kasten. Haas verwertete eine Ablage von Junglas im Getümmel zum 1:2 (77.). Nur zwei Minuten später konnte der Großteil der 550 Zuschauer erneut jubeln. Der kurz zuvor eingewechselte Marco Quotschalla traf auf Zuspiel von Popova aus 12 Metern zum verdienten Ausgleich (79.). Die Schwarz-Gelben blieben am Drücker und vergaben in den Schlussminuten durch Popova (90.) und Özgen (92.) sogar noch die Chance zum Sieg.
„Das Ergebnis spricht für die Moral der Mannschaft. Wir haben drei Minuten verschlafen und sind dafür bestraft worden. Von daher müssen wir uns am Ende über das Ergebnis freuen. Wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir den Platz als sicherlich Sieger verlassen. Dennoch können wir mit vier Punkten aus den beiden ersten Spielen natürlich gut leben“, analysierte ein insgesamt zufriedener Eric van der Luer nach dem Spiel. Bereits am kommenden Mittwoch sind seine Schützlinge erneut gefordert, wenn es in einer vorgezogenen Partie vom 12. Spieltag um 18.15 Uhr zur ambitionierten SSVg Velbert geht.