Für alle Alemannia-Anhänger, deren Sehnsucht zur alten Spielstätte bereits eine Woche nach dem letzten Auftritt der Profis zu groß geworden ist, bietet der Pfingstmontag noch einmal eine ideale Gelegenheit. Um 15.00 Uhr kommt auf dem Tivoli zum Aufeinandertreffen der Zweitvertretungen von Alemannia Aachen und Rot-Weiß Essen. Zum Abschied vor heimischer Kulisse hoffen die Kicker von Eric van der Luer auf lautstarke Unterstützung von den Rängen - der Eintritt für Dauerkartenbesitzer ist dabei wie gewohnt frei.
Die Gäste stehen als Aufsteiger auf Rang 10 jenseits von Gute und Böse und können die Planungen für die kommende Saison frühzeitig vorantreiben. Im torlosen Hinspiel auf dem Nebenplatz des Georg-Melches-Stadions wurden die Rot-Weißen noch vom Ex-Alemannen Karlheinz Pflipsen betreut, der im Februar überraschend das Handtuch warf. Unter seinem Nachfolger Waldemar Wrobel, der zuvor bereits als Teamkoordinator und Co-Trainer fungierte, blieb RWE zuletzt fünf mal in Folge ungeschlagen und kam am letzten Sonntag gegen bereits feststehenden Regionalliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf II zu einem respektablem 3:3. Dabei beweis die Elf trotz eines 2-Tore-Rückstandes Moral und kam in den Schlussminuten noch zu einem Punktgewinn.
Seit vergangenem Mittwoch steht auch fest, dass die junge Aachener Elf ihre erste NRW-Liga-Saison als Tabellendritter abschließen wird. Durch die 2:3-Niederlage von Arminia Bielefeld II gegen den FC Gütersloh könnte der ETB SW Essen zwar theoretisch nach Punkten noch mit den Schwarz-Gelben gleichziehen, allerdings spricht die Tordifferenz (+12) hier eindeutig für die Schützlinge von Eric van der Luer. Auch wenn die Würfel sportlich gefallen sind, verspricht Eric van der Luer noch einmal eine hoch motivierte Elf. „Noch werden in dieser Saison sechs Zähler vergeben. Unser Ziel sind 70 Punkte“, so die deutliche Ansage des Trainers. Schon jetzt gelang es den jungen Alemannen, mit 64 Punkten einen neuen Vereinsrekord aufzustellen. „Noch nie konnte eine zweite Mannschaft der Alemannia in der Oberliga so viele Punkte sammeln“, kann der langjährige Amateurobmann Manfred Werner auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.
In den beiden letzten Saisonspielen werden Tim Krumpen (Wadenbeinbruch) und Kosta David (Adduktoren) definitiv fehlen. Auch Robert Wilschrey (Bänderdehnung) fällt zumindest am Montag aus. Doch Eric van der Luer ist das Improvisieren gewöhnt. Zuletzt behielt seine Elf ohne fünf Stammkräfte bei Verfolger ETB SW Essen hoch verdient mit 2:1 die Oberhand. „Unser Kader ist ein absolut gefestigtes Gebilde, das über die komplette Spielzeit für die nötige Stabilität gesorgt hat“, lobt der Niederländer seine Jungs. „Wir haben es immer wieder geschafft, auch mehrere Ausfälle zu kompensieren“, kennt der Coach die Zuverlässigkeit ebenso wie die Stärke seiner Truppe in der Breite.
Alemannia Aachen II: Heber, Höger, Hohs, Junglas (83. Haas), Kaiser, Korte (46. Uludag), Oventrop, Özgen (78. Arling), Sabacinski, Schattner, Schmied / Trainer: Eric van der Luer
Rot-Weiss Essen II: Brecht - Hentschel, Weißert, Yasli, Alpay, Tokat, Karadag, Wagner (76. Tekkanat), Dutschke, Uzun, Krakala / Trainer: Waldemar Wrobel
1:0 Alper Uludag (48.), 2:0 Junglas (53.), 2:1 Emrah Uzun (55.), 3:1 Junglas (62.)
Vincent Wagner (0.), Schattner (0.), Schmied (0.), Höger (0.), Junglas (0.)
Marina Wozniak (Herne), Gregor Werkle, Tim Zahnhausen
276
leicht bewölkt, 25 Grad
Die Amateure der Alemannia haben sich am Pfingstmontag mit einem verdienten 3:1-Erfolg über RW Essen II vom heimischen Publikum verabschiedet. Vor 276 Zuschauern auf dem Tivoli erzielten der eingewechselte Alper Uludag sowie Manuel Junglas mit seinen Saisontreffern 19 und 20 die Aachener Tore.
Aufgrund von zahlreichen Ausfällen bei beiden Teams blieb der Spielberichtsbogen am vorletzten Spieltag etwas übersichtlicher als normal. Bei sommerlichen Temperaturen entwickelte sich dennoch eine unterhaltsame Partie, in der die Schwarz-Gelben bereits zur Pause hätten führen müssen. Özgen (13.), Heber (21.) sowie Kaiser (25.) ließen allerdings exzellente Chancen ungenutzt. Um ein Haar hätte sich die mangelnde Chancenauswertung kurz vor dem Seitenwechsel gerächt, als Uzun das Leder nach einem Solo haarscharf rechts am Aachener Tor vorbeizielte (42.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte ersetzte U19-Akteur Alper Uludag den angeschlagenen Andreas Korte. Ein Wechsel, der sich im weiteren Verlauf der Partie absolut bezahlt machen sollte. Zunächst überlistete UIudag im Zusammenspiel mit Manuel Junglas die Essener Hintermannschaft und vollendete aus acht Metern eiskalt zur Aachener Führung (48.). Nur fünf Minuten später tauschten Vorlagengeber und Torschütze die Rollen. Eine mustergültige Flanke von Uludag köpfte Junglas unhaltbar für Gästekeeper Brecht zum 2:0 in die Maschen (55.). Es sollte nicht die letzte Aktion der beiden Protagonisten gewesen sein, auch wenn die offensive Spielfreude im Abwehrverhalten offenbar zu einigen Nachlässigkeiten führte. So gelang den Gästen nur zwei Minuten später durch Uzun zunächst der Anschlusstreffer (56.), ehe das Duo Uludag/Junglas wieder an der Reihe war. Eine Uludag-Hereingabe von der rechten Seite ließ Özgen für den besser postierten Junglas passieren, der überlegt zum 3:1-Endstand einschob (62.).
Eric van der Luer zeigte sich nach dem Spiel hochzufrieden. „Sicherlich fehlt einigen Spielern am Ende einer langen Saison etwas die Frische. Ansonsten hätten wir vorne das ein oder andere Tor mehr geschossen und wären hinten nicht so anfällig gewesen“, so der Trainer. „Trotzdem haben die Jungs die Vorgaben prima umgesetzt und völlig verdient gewonnen. Einmal mehr haben auch die Einwechselungen bewiesen, welch hohe Qualität in dieser Truppe steckt“, hatte van der Luer noch ein Sonderlob für den 18-jährigen Uludag parat.
