Die Amateure der Alemannia empfangen an Samstagnachmittag auf dem Tivoli die SSVg Velbert. Der Anstoß gegen das momentane Tabellenschlusslicht, bei dem am Donnerstagmittag mit Peter Kunkel bereits der zweite Trainer in der laufenden Spielzeit das Handtuch warf, erfolgt um 15 Uhr. Auf dem Tivoli wird der neue Trainer Marek Lesniak, der am Freitag vorgestellt wurde, auf der Bank sitzen.
Unter der Woche waren beide Teams noch abseits vom Ligabetrieb im Einsatz. Während Velbert sich durch einen 2:0-Erfolg über den Landesligisten SSVg 09/12 Heiligenhaus für das Finale des Kreispokals qualifizierte, traten die jungen Alemannen nur zwei Tage nach dem 1:2 in Schermbeck zu einem freundschaftlichen Vergleich bei der Talentschmiede des PSV Eindhoven an. Abdul Özgen konnte die Schwarz-Gelben im ersten Spielabschnitt in Front bringen. Nach dem Wechsel schwanden die Kräfte jedoch und „Jong PSV“ behielt am Ende mit 2:1 die Oberhand. Faton Popova konnte nach seinem Kreuzbandriss erstmals seit sieben Monaten wieder fast über die volle Distanz spielen und dürfte somit wohl auch am Samstag erste Wahl sein.
Die Gäste waren mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, mussten ihre Ziele aber recht bald korrigieren. Ex-Profi Markus Feldhoff, inzwischen Co-Trainer in Osnabrück, schmiss bereits nach 9 Spielen das Handtuch. Doch auch unter Nachfolger Peter Kunkel kamen die Bergischen nicht richtig in Fahrt und zieren derzeit bei noch zwei ausstehenden Nachholspielen das Tabellenende der NRW-Liga. Zuletzt blieb die SSVg sieben Spiele in Folge ohne Sieg und dabei in den letzten vier Partien sogar ohne Torerfolg. Nur zwei Tage vor dem Duell auf dem Tivoli folgte kurzfrisitg auch noch der Rücktritt von Peter Kunkel. „Ich will dem Verein für eine letzte Chance nicht im Weg stehen“, so das offizielle Statement des scheidenden Trainers aus der Pressemitteilung von Donnerstagmittag. Am Freitag folgte dann die Vorstellung des ehemaligen Bundesliga-Stürmers Marek Lesniak.
Für die junge Aachener Elf gilt es unterdessen, mit einem Heimsieg vielleicht noch einmal eine Serie zu starten. „Wir müssen uns wieder auf die eigenen Stärken konzentrieren und nicht gucken, was der Gegner macht“, fordert Eric van der Luer von seiner Truppe. „Wenn wir so agieren, wie nach dem Seitenwechsel in Schermbeck, dann werden wir auch gegen Velbert Probleme bekommen“, mutmaßt der Trainer. Neben dem langzeitverletzten Keeper Tim Krumpen (Wadenbeinbruch) stehen ihm auch Kosta David (Adduktorenprobleme) und Marcel Arling (Zerrung) am Samstag nicht zur Verfügung. Zudem könnten Abdul Özgen und Manuel Junglas erneut Optionen für den Profikader sein. Da sich das Team aber ohnehin als „Ausbildungsmannschaft“ versteht, gilt ein Nachrücken von Akteuren aus der U19 als wahrscheinlich.
Alemannia Aachen II: Haas, Heber, Höger, Hohs, Junglas, Kaiser, Korte, Oventrop, Rentmeister (83. Wilschrey), Sabacinski (66. Popova), Schmied (56. Uludag) / Trainer: Eric van der Luer
SSVg Velbert 02: Schmahl - Eraslan, Winterpracht, Reucher (80. Velardi), Aksoy, Buttgereit, Lyttek, Steegmann (26. Kohlhaas), Litjens (71. Levering), Janas / Trainer: Marek Lesniak
1:0 Junglas (74.), 2:0 Popova (81.)
Korte (0.), Sebastian Janas (0.), Sabacinski (0.), Junglas (0.)
Dalibor Guzijan (Duisburg), Enes Krupic, Andreas Stattrop
161
leicht bewölt, 18 Grad
Die Amateure der Alemannia kamen am Samstagnachmittag vor heimischer Kulisse zu einem 2:0 (0:0) gegen den Tabellenletzten SSVg Velbert. Vor 161 Zuschauern erzielten Manuel Junglas mit seinem 18. Saisontor sowie der eingewechselte Faton Popova die Treffer auf dem Tivoli.
Noch am Freitag präsentierten die Gäste mit Ex-Profi Marek Lesniak einen neuen Trainer, nachdem Peter Kunkel am Donnerstag überraschend das Handtuch geworfen hatte. Auf Aachener Seite musste Eric van der Luer neben Abdul Özgen (Profikader) kurzfristig noch den Ausfall den Waldemar Schattner (Zerrung) kompensieren. Mit Zlatko Muhovic und Alper Uludag standen erneut zwei A-Jugendliche im Aufgebot. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte gaben die Bergischen durch Timo Reucher nach einer guten Viertelstunde den ersten Warnschuss ab (17), bevor auch die Schwarz-Gelben zu Möglichkeiten kamen. Zunächst scheiterte Marco Höger nach Zuspiel von Manuel Junglas aus spitzem Winkel an Gästekeeper Schmahl (19.), bevor Junglas nach einer Hereingabe von Höger knapp drüber zielte (35.). Nur zwei Minuten später rettete Reucher nach einem Junglas-Kopfball auf der Linie (37.). Kurz vor dem Seitenwechsel kam auch die SSVg noch zu einer guten Gelegenheit, aber den Kopfball von Kohlhaas nach einer Reucher-Ecke konnte von Nicola Kaiser ebenfalls auf der Linie entschärft werden (43.).
Der zweite Spielabschnitt verlief lange Zeit ohne große Höhepunkte, bis ein Geistesblitz von Tibor Heber die Alemannen auf die Siegerstraße brachte. Der quirlige Mittelfeldakteur ließ mit einer geschickten Drehung zwei Akteure seines seinen Ex-Vereins ins Leere laufen und zirkelte die Kugel auf den Kopf von Manuel Junglas, der Schmahl mit einem Kopfball aus 10 Metern keine Abwehrchance ließ - 1:0 (74.). Velbert gab sich jedoch nicht geschlagen und hatte Pech, dass David Hohs im Aachener Tor einen wahren Sahnetag erwischte. Im Anschluss an eine Freistoßablage von Levering fischte der Aachener Keeper ein 16m-Geschoß von Dittrich mit einer sensationellen Parade noch aus dem rechten Torwinkel (79.). Nur zwei Minuten später stellte der eingewechselte Faton Popova die Weichen endgültig auf Sieg. Nach einer scharfen Hereingabe von Junglas vom rechten Flügel erzielte der Lizenzspieler mit einer Direktabnahme aus sechs Metern das 2:0 (81.). Auch danach steckten die wackeren Gäste nicht auf. Buttgereit scheiterte jedoch aus acht Metern freistehend ebenso wie Aksoy mit einem Kopfball in der Schlussminute am reaktionsstarken David Hohs (87./90.).
„In so einem Spiel kannst du eigentlich nur verlieren“, brachte Eric van der Luer die Ausgangslage für sein Team auf den Punkt. „Die Mannschaft hat Geduld bewiesen und ist dafür belohnt worden“, zeigte sich der Trainer nach dem Spiel mit dem Auftritt seiner Elf daher durchaus zufrieden. Die jungen Alemannen festigten durch den Erfolg den dritten Tabellenplatz der NRW-Liga und wahren damit zumindest theoretisch die Chance, in den noch ausstehenden sieben Partien bei Aussetzern der Konkurrenz noch einmal an die beiden Aufstiegsplätze anzuklopfen.