Einen festen Platz bei den Amateuren strebt Willi Landgraf natürlich nicht an. Wer den Rekordspieler kennt, der weiß um seinen unbedingten Ehrgeiz, bald wieder mit den Profis auf dem Platz zu stehen. Aber bis dahin nimmt Willi die Gelegenheit wahr, sich in der Oberliga fit zu machen.
Auch am Samstag (15.30 Uhr, Trainingsplatz) gegen den VfB Homberg wird Landgraf wieder als rechter Verteidiger im Team von Stefan Emmerling auflaufen, wie schon am Mittwoch beim 0:0 beim starken Bonner SC. „Das hat mir total Spaß gemacht“, sagt der 36-Jährige, der in Bonn mit lautstarken Kommandos sofort eine Führungsrolle im jungen Team übernahm. Und weil das Wort Allüren für Willi ohnehin ein Fremdwort ist, passte die Kombination sofort. „Das ist eine junge Truppe mit ehrgeizigen und talentierten Spielern, die von ihrem Trainer super eingestellt werden. Darüber kann die Alemannia richtig froh sein“, lobt der Mann mit 496 Zweitligaspielen.
Weil sich gegen Bonn ein Spiel mit wirklich hohem Tempo entwickelte, wurde die Partie zum „richtig guten Test“ für die Profis Landgraf und Daniel Gomez, genau wie am vergangenen Samstag für Sergio Pinto und Alexander Klitzpera, die bekanntlich gegen Duisburg II jeweils ein Tor erzielten. „Bei allen Spielern aus dem Profikader hat man gemerkt, dass sie die Spiele nutzen, um sich wieder fit zu machen“, bemerkt Stefan Emmerling, Trainer von Alemannia Aachen II. Vom Tempo her seien seine Spieler in den schweren Auftaktpartien 100 Prozent gegangen.
Auch gegen Aufsteiger Homberg erwartet das Nachwuchsteam kein leichter Gang, wie Emmerling bei seinen Spielbeobachtungen festgestellt hat. „Sie sind gut gestartet, haben Solingen geschlagen. Das ist eine Mannschaft, die bis zur 90. Minute Gas gibt und kämpft“, weiß der Trainer. Mit Willi Landgraf hat Emmerling am Samstag zumindest eine Stütze aus dem Profiteam an Bord, je nach Verlauf des KSC-Spiels könnte eine weitere Aushilfe dazukommen. „Besonders was das Dirigieren der Mitspieler angeht, können meine Jungs sich da noch viel abschauen“, sagt Emmerling.
Alemannia Aachen II: Balaban, El-Hammouchi, Heller, Hesse, Lehnen, Popova, Reichartz, Rentmeister, Zitzen / Trainer: Stefan Emmerling
VfB Homberg: Bujok, Edu, Gebka, Giorri, Hinz, Köhler, Kossenjans, Lerch, Menzel, Steinke, Wranik / Trainer: Harry Copi
1:0 Michael Rentmeister (51.), 2:0 Faton Popova (57.), 3:0 Michael Rentmeister (69.), 4:0 Umut Kekilli (89.)
Yunus Balaban (0.), Manfred Wranik (0.), Christian Hinz (0.), Andre Köhler (0.), Simon Edu (0.)
Ingo Koch
300 (davon ca. 10 aus Homberg)
heiter bis wolkig, 18 Grad
Durch einen klaren 4:0-Erfolg gegen den gut in die Saison gestarteten Aufsteiger VfB Homberg erhöhten die Schützlinge von Trainer Stefan Emmerling am dritten Spieltag ihr Punktekonto auf nunmehr sieben Zähler und setzen sich damit erst einmal in der Spitzengruppe der Oberliga Nordrhein fest.
Vor rund 250 Zuschauern hatte Marcel Heller bereits nach acht Minuten die Führung auf dem Fuß. Der Neuzugang aus Bonn scheiterte allerdings alleine auf weiter Flur am gut reagierenden Gästekeeper Kossenjans. Obwohl die Alemannia das Spielgeschehen auch in der Folgezeit klar dominierte, blieben weitere gute Chancen zunächst Mangelware. Die Gäste aus dem Duisburger Stadtteil Homberg waren vor allem um Resultatsverwaltung bestrebt, zumal die Aachener Defensivabteilung durch den Einsatz von Alexander Klitzpera und Willi Landgraf zusätzliche Stabilität erhielt.
Nach dem Wechsel verstärkte die Zweitvertretung vom Tivoli den Druck und ging folglich auch verdient in Führung. Marcel Heller hatte zu einem tollen Solo durch den Gästestrafraum angesetzt und dann auch noch die Übersicht behalten. Sturmpartner Michael Rentmeister brauchte die Kugel aus kurzer Distanz nur noch einzuschieben (51.)
Das Abwehrbollwerk war geknackt und fortan bot sich viel Raum für Konter. Und diese ließen nicht lange auf sich warten. Raschid El-Hammouchi „vernaschte“ am linken Flügel gleich zwei Gegenspieler und passte präzise auf den kurzen Pfosten, wo Faton Popova eine Fußlänge schneller am Ball war und auf 2:0 erhöhen konnte.
Es dauerte bis zur 68. Minute, ehe die Gäste das erste und einzige Mal gefährlich vor Marcus Hesse auftauchten. Bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison konnte der Aachener Torhüter gegen den frei gespielten Menzel aber seine Klasse unter Beweis stellen. Direkt im Gegenzug fiel die Entscheidung. Wieder gelang es der Homberger Hintermannschaft nicht den quirligen Marcel Heller zu stellen, der erneut für Michael Rentmeister auflegen konnte (69.). zweite
Doch der Torhunger des Alemannia-Nachwuchs war noch nicht gestillt. Mit dem Schlusspfiff gelang Umut Kekilli nach schöner Einzelleistung mit einem Distanzschuss sogar noch das 4:0. „Der Gegner hat lange tief gestanden. Uns war klar, dass die Kräfte irgendwann nachlassen würden, wenn wir den Druck hoch halten“, verriet ein sichtlich zufriedener Stefan Emmerling nach dem Spiel. Als Belohnung erhielten seine Jungs zwei trainingsfreie Tage, bevor die Vorbereitungen auf die nächste schwere Auswärtspartie am kommenden Sonntag bei der Reserve von Borussia Mönchengladach beginnen.
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