Nach einer durch den Länderpokal bedingten 14-tägigen Pause geht es für die zweite Mannschaft der Alemannia am kommenden Samstag, 17. Oktober 2009 ab 15 Uhr wieder um Punkte. Gegner auf dem alten Tivoli ist der starke Aufsteiger VfB Speldorf, der mit der Empfehlung von zuletzt zwei Siegen an die Krefelder Straße reist.
Der Höhepunkt der Saison liegt für die Kicker aus dem Mülheimer Stadtteil Speldorf gut zwei Monate zurück. Nachdem sich die Mannen vom Blötter Weg als Niederrheinpokalsieger für den DFB-Pokal qualifizieren konnten, meinte die Losfee es gut mit den Grün-Weißen. Gegen Rot-Weiß Oberhausen kam es vor fast 8.000 Zuschauern in der Duisburger MSV-Arena zu einem echten Revierderby, welches der Zweitligist am Ende allerdings standesgemäß mit 3:0 gewann. Doch auch in der NRW-Liga hat der VfB bislang auf sich aufmerksam machen können. Mit 14 Punkten platziert sich der Verein im gesicherten Mittelfeld der Tabelle und konnte dabei gleich zehn Zähler auf fremden Plätzen holen. Mit den beiden jüngsten Erfolgen gegen den VfB Hüls und bei den Sportfreunden Siegen konnte zudem immerhin der aktuelle Dritte und Vierte des Klassements bezwungen werden. Eric van der Luer und seine Schützlinge sind also gewarnt. „Speldorf hat viele groß gewachsene Akteure in ihren Reihen, die robust zu Werke gehen“, weiß Aachens Trainer um die Zweikampfstärke des Gegners, den er am vergangenen Dienstag noch einmal persönlich unter die Lupe nahm. Beim Verbandsligisten KFC Uerdingen musste der Titelverteidiger im Niederrheinpokal nachsitzen und setzte sich nach torlosen 120 Minuten am Ende mit 5:3 im Elfmeterschießen durch.
Sportlich sind die jungen Alemannen in den letzten Wochen richtig gut in Fahrt gekommen. Mit drei Siegen in Serie haben sich die Schwarz-Gelben heimlich auf Platz 5 gemausert und liegen nun wieder in Lauerstellung zu den beiden Aufstiegsplätzen. Und das, obwohl die personelle Situation in den letzten Wochen alles andere als komfortabel war. Zuletzt in Spröckhövel konnte van der Luer nur noch 13 eigene Akteure plus einen A-Jugendlichen aufbieten. Nach den intensiven letzten Wochen mit immerhin zehn Pflichtspielen in knapp acht Wochen kam das spielfreie Wochenende für die Akteure mithin wie gerufen, um ein paar Tage regenerieren zu können. Dennoch ist nicht abzusehen, wann sich das Lazarett der jungen Aachener Truppe lichtet. Zwar konnte Alexander Keller, der zuletzt mit Achillessehnenproblemen zu kämpfen hatte, wieder ins Training einsteigen - ein Einsatz am Samstag kommt für den Angreifer jedoch definitiv zu früh. Darüber hinaus fehlen mit Tim Krumpen, Waldemar Schattner, Timur Weilbier (alle Schambeinentzündung) sowie Andreas Korte (Außenmeniskus), Narciso Lubasa (Oberschenkel) und Daniel Engelbrecht (Außenbandriss) sechs weitere Akteure, die normalerweise allesamt Kandidaten für die Startformation wären.
Alemannia Aachen II: Jorzig - Polenz (89. Oventrop), David, Jansen, Casper (86. Kaiser) - Wilschrey, Höger - Heber, Adlung (82. Lang), Uludag - Muhovic / Trainer: Eric van der Luer
VfB Speldorf: Grote - Synowiec, Stankiewicz, Corvers, Hinz - Scheelen (73. Zilgens), Tokmak, Yilmaz (87. Beric), Hupperts - Pütters (46. Ramadani), Güney / Trainer: Dirk Wißel
1:0 Casper (8.), 2:0 Muhovic (14.), 3:0 Muhovic (22.), 3:1 Tokmak (48.), 4:1 Uludag (79.)
Muhovic (0.), Stankiewicz (0.), Corvers (0.), Kevin Corvers (0.), Tokmak (0.), Güney (90.+1)
Felix Schmitz (Xanten), Florian Kötter, Erkan Görgülü
128
leicht bewölkt, 10 Grad
Die zweite Mannschaft der Alemannia setzt ihren Siegeszug in der NRW-Liga fort. Gegen den VfB Speldorf kamen die Schützlinge von Eric van der Luer vor 128 Zuschauern auf dem alten Tivoli zu einem souveränen 4:1 (3:0) und fuhren damit bereits den vierten Sieg in Serie ein.
26 Akteure hatte Eric van der Luer in den bisherigen 10 Spielen bereits einsetzen müssen und gegen Speldorf kamen mit Keeper Jared Jorzig sowie den Profis Jerome Polenz und Mirko Casper, die ebenso wie Daniel Adlung Spielpraxis im Amateurteam sammelten, sogar noch drei weitere hinzu. Trotz der personellen Umstellungen fand die junge Aachener Mannschaft gut ins Spiel und ging bereits nach sieben Minuten in Führung. Nach einer Rechtsecke von Alper Uludag ließ Mirko Casper Gästekeeper Grote mit einem wuchtigen Kopfball keine Abwehrchance - 1:0. Nur sechs Minuten später legten die Schwarz-Gelben nach. Mirko Casper leitete den tollen Angriff über die linke Seite ein und die genaue Hereingabe von Uludag vollendete Zlatoko Muhovic trocken zum 2:0 (13.). Als der von Tibor Heber frei gespielte Muhovic mit seinem zweiten Treffer die Weichen endgültig auf Sieg gestellt hatte (21.), schalteten die jungen Alemannen einen Gang zurück.
Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Lebenszeichen der Gäste. Tokmak nutzte eine Nachlässigkeit der Aachener Hintermannschaft zum Anschlusstreffer (47.). Zu einer Aufholjagd der Grün-Weißen kam es jedoch nicht mehr. Nachdem Uludag (68.), Heber (74.) und Muhovic (76.) jeweils knapp scheiterten, setzte Uludag auf Vorarbeit von Adlung mit dem 4:1 den Schlusspunkt (78.). „Ich war selber lange Profi und weiß, was in den Köpfen der Spieler vorgeht, wenn man nach 20 Minuten bereits mit 3:0 in Führung liegt“, so Eric van der Luer zum Auftritt seiner Truppe. „Dennoch hätten wir heute was für unser Torverhältnis tun können“, stellte der Trainer „nicht verärgert, sondern verwundert“ fest. „Wer den Sprung in den Profifußball schaffen möchte, darf auch bei einem solchen Spielverlauf kein Mitleid zeigen“.
Vielleicht wollten seine Jungs das Pulver nicht nur in einem Spiel verschießen. Denn bereits am kommenden Freitag, 23.10.2009 geht es für seine junge Mannschaft mit einem Auswärtsspiel bei Wattenscheid 09 weiter, ehe der aktuelle Tabellenführer SC Wiedenbrück am Samstag 31.10.2009 seine Visitenkarte an der Krefelder Straße abgibt.