Spannender hätte die Hinrunde der ersten NRW-Liga-Saison nicht enden können. Die Amateure der Alemannia empfangen am Samstag als aktueller Tabellenzweiter den punktgleichen Dritten SC Westfalia Herne. Der Anstoß gegen den Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet erfolgt bei für Dauerkarteninhaber wie gewohnt bei freiem Eintritt um 14.30 Uhr auf dem Tivoli.
Mit Westfalia Herne stellt sich am Samstag ein absoluter Top-Favorit um den Aufstieg in die Regionalliga an der Krefelder Straße vor, der nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter den Tivoli-Kickern rangiert. Allerdings haben die Blau-Weiß-Roten vom Schloss Strünkede noch eine Partie nachzuholen. Am vergangenen Sonntag konnten Eric van der Luer und sein „Co“ Franz Stolz den Gegner im Heimspiel gegen den Tabellenvierten Fortuna Düsseldorf II unter die Lupe nehmen. Das Aachener Trainergespann machte dabei einen unbequemen Gegner aus, der schwer zu berechnen ist. „Zur Halbzeit hätte Herne eigentlich deutlich höher als nur 0:1 zurückliegen müssen“, blieben einige individuelle Fehler van der Luer nicht verborgen. Im zweiten Spielabschnitt kamen allerdings die Angriffsqualitäten der Westfalia zu tragen und es folgte nach einem offenen Schlagabtausch am Ende ein leistungsgerechtes 3:3.
„Herne hat sehr offensiv agiert und genau das ist ihre Spielweise“, weiß der Aachener Trainer, welches Kaliber auf seine Jungs zukommen wird. „Entscheidend wird sein, dass wir in der Defensive wieder die Ordnung halten“, so van der Luer, der mit seiner Talentschmiede zuletzt zwei Spiele ohne Gegentor blieb und „vorne geduldig auf die eigenen Chancen“ lauern lassen möchte. Bauchschmerzen bereitet dem Trainer nach dem Training am Donnerstagabend allerdings die personelle Situation. Zwar kehren mit Thomas Sabacinski und Andreas Korte die beiden einzigen Linksfüßer nach längerer Verletzungspause wieder ins Aachener Aufgebot zurück, dafür gesellen sich zu den Langzeitverletzten Faton Popova, Kosta David und Marcel Arling mit Marco Quotschalla, Marco Höger (beide Mukelfaserriss) sowie Dominik Lenzen (Mittelohrentzündung) drei weitere Ausfälle.
Zu allem Überfluss steht auch Innenverteidiger Nicola Kaiser am Samstag aufgrund einer wichtigen Klausurarbeit nicht zur Verfügung. Sollte sich kein weiterer Spieler mehr krankheitsbedingt abmelden, so stünden dem Coach für diese wichtige Partie im Aufstiegsrennen gerade einmal 11 Feldspieler plus 2 Torhüter zur Verfügung. Mit Unterstützung aus dem Profi-Kader ist aufgrund der Anreise nach Augsburg ebenfalls nicht zu rechnen. Der Trainer setzt daher einmal mehr auf Motivation aus dem schwarz-gelben Fanlager. „Aus Herne werden sich sicherlich einige Fans auf den Weg nach Aachen machen“, hofft der Coach, dass die schwarz-gelben Anhänger zu diesem Spitzenspiel zahlenmäßig in der Überzahl sein werden.
Alemannia Aachen II: Furucu, Haas, Heber, Hohs, Junglas, Oventrop, Özgen, Sabacinski (68. Korte), Schattner, Schmied (89. Uludag), Wilschrey (89. Keller) / Trainer: Eric van der Luer
Westfalia Herne: Lindenblatt - Eisen (46. Kilian), Baum, Mustroph, Setzke, Badur (73. Mutluer), Kluy, Barton, Allali, Gebauer, Onucka (80. Behrend) / Trainer: Christoph Schlebach
0:1 Andre Badur (3.), 1:1 Özgen (32.), 1:2 Andreas Kluy (85.)
Schmied (0.), Özgen (0.), Sven Barton (0.), Dominik Behrend (0.)
Karl-Markus Schumacher, Christian Peters, Enes Krupic,
243
leicht bewölkt, 3 Grad
Eine verunglückte Flanke fünf Minuten vor dem Ende hat die unglückliche 1:2-Niederlage der Tivoli-Amateure gegen den SC Westfalia Herne besiegelt. Vor 243 Zuschauern hatte Abdul Özgen die frühe Gästeführung in einer insgesamt ausgeglichenen Partie nach einer guten halben Stunde mit seinem 10. Saisontor zwischenzeitlich egalisieren können.