Zum vorletzten Heimspiel der Spielzeit 2009/2010 empfängt die zweite Mannschaft am Mittwoch, 12. Mai, den Tabellenfünften SC Westfalia Herne. Der Anstoß gegen die Kicker vom traditionsreichen Schloss Strünkede erfolgt um 20 Uhr auf dem alten Tivoli.
Als sich Anfang April das Trainerkarussell in der NRW-Liga in Bewegung setzte, war auch die Westfalia mittendrin statt nur dabei. Ex-Alemanne Frank Schultz ging von Bord und ersetzte in Velbert den nach Wattenscheid abgewanderten Marek Lesniak. Als Nachfolger heuerte der frühere Schalker Bundesligaprofi Klaus Täuber, bis dahin für den VfB Hüls verantwortlich, in Herne an. Obwohl die Blau-Weiß-Roten als viertbestes Auswärtsteam an die Krefelder Straße reisen, gab es zuletzt in der Fremde zwei deftige Niederlagen. Dem 0:4 beim VfB Speldorf folgte am vergangenen Sonntag in 1:5 beim Spitzenreiter SC Wiedenbrück 2000.
Das Hinspiel im August 2009 gewannen die Tivoli-Kicker durch zwei Treffer von Daniel Engelbrecht mit 2:0. Nach elf Spielen ohne Erfolgserlebnis beendete der Aachener Torjäger am Wochenende seine torlose Zeit und erzielte den entscheidenden zweiten Treffer beim 2:0-Erfolg in Bergisch Gladbach. „Daniel arbeitet vorne unheimlich viel für die Mannschaft und ist am Sonntag endlich noch mal belohnt worden“, freut sich Eric van der Luer für seinen Stürmer. Doch auch der Gesamteindruck des Trainers nach dem letzten Auswärtsspiel war positiv. „Wir haben unsere Leistung endlich einmal über die komplette Spielzeit abgerufen“, so der Sportliche Leiter für den Alemannia-Nachwuchs.
Nachdem van der Luer in Bergisch Gladbach im 32. Spiel zum ersten Mal eine unveränderte Startelf ins Rennen schicken konnte, wird am Mittwoch mindestens ein Personaltausch erfolgen müssen. Da Alper Uludag zu viele Einsätze bei den Profis hatte, darf er laut Regelwerk in den letzten vier Partien nicht mehr eingesetzt werden. Dafür steht Tibor Heber, der die Alemannia am Saisonende zu Fortuna Köln verlässt, nach überstandenem Infekt wieder zur Verfügung. Verzichten muss van der Luer neben Timur Weilbier, der letztmals rot gesperrt fehlt, auf Alexander Keller. Der Angreifer ist letzte Woche im Training umgeklinkt und hat Probleme im Sprunggelenk. Auch der Einsatz von Dennis Lang (Bluterguss in der Wade) ist fraglich.
Alemannia Aachen II: Krumpen - Wilschrey, Kaiser, Jansen, Korte (79. Lubasa) - Schattner, Höger - Popova, Muhovic, Heber - Engelbrecht / Trainer: Eric van der Luer
Westfalia Herne: Ditterle - Mikic, Eisen, Kilian, Gürpinar (79. Kacar) - Gebauer, Diaz, Khimiri, M. Urban - Ouro-Akpo, Jubt (80. Onucka) / Trainer: Klaus Täuber
1:0 Popova (7.), 1:1 Ouro-Akpo (54.), 2:1 Heber (84.), 3:1 Engelbrecht (90.+1)
Höger (0.), Eisen (0.), M. Urban (0.)
Felix Schmitz (Xanten), Daniel Schächner, Marcus Droste
212 (davon ca. 40 aus Herne)
Bewölkt, 6 Grad
keine
Unnötige Spannung beim 3:1-Erfolg über Herne
Die zweite Mannschaft hatte im Nachholspiel gegen den SC Westfalia Herne das bessere Ende für sich. In einer überlegen geführten ersten Hälfte erzielte Faton Popova die Aachener Führung, die kurz nach dem Seitenwechsel ausgeglichen wurde. Auf der Zielgeraden sicherten zwei Treffer von Tibor Heber und Daniel Engelbrecht dann vor 212 Zuschauern auf dem alten Tivoli noch die volle Punkausbeute für die Schwarz-Gelben.
Eric van der Luer konnte erstmals seit Januar noch einmal auf die Dienste von Marco Höger in der NRW-Liga zählen. Alper Uludag hingegen darf in den letzten vier Spielen nicht mehr zum Einsatz kommen, da er zu viele Einsätze im Profiteam zu verzeichnen hat. Die jungen Alemannen ergriffen von Beginn an die Initiative und gingen bereits nach sechs Minuten in Führung. Ein Schussversuch von Heber wurde in den Lauf von Faton Popova abgeblockt, der Gästekeeper Ditterle das Leder durch die Beine spitzelte – 1:0 (6.). Das Spiel ging weiter nur in eine Richtung. Alleine Daniel Engelbrecht hatte vor der Pause drei gute Gelegenheiten, von denen nur eine nutzen konnte. Allerdings wurde dem Treffer wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert (21.). Um ein Haar hätte sich die mangelnde Chancenauswertung fünf Minuten vor der Halbzeit gerächt, doch Urban zielte bei einem Herner Konter freistehend rechts am Tor vorbei.
Besser machten es die Gäste acht Minuten nach dem Seitenwechsel. Einen Freistoß von Eisen konnte Tim Krumpen noch entschärfen, aber Ouro-Akpo reagierte am schnellsten und schob die Kugel zum Ausgleich über die Linie (53.). Die Tivoli-Kicker verloren daraufhin den Faden, doch auch die Gäste versäumten es, nachzulegen. Onucka (75.), Ouro-Akpo (79.) und Gebauer (80.) scheiterten am erneut glänzend aufgelegten Tim Krumpen im Aachener Gehäuse. Ein genialer Spielzug, eingeleitet von Zlatko Muhovic, brachte die Alemannen sieben Minuten vor dem Ende wieder auf die Siegerstraße. Höger legte die Kugel volley geschickt für Heber auf, der das Leder aus drei Metern nur noch zum 2:1 einzuschieben brauchte (83.). Herne gab nicht auf und wurde in der Schlussminute klassisch ausgekontert. Auf Zuspiel von Tibor Heber traf Faton Popova mit einem Lupfer nur die Latte und Daniel Engelbrecht hatte im Nachsetzen leichtes Spiel, den Schlusspunkt zum 3:1 zu setzen.
„Wir haben die Gelegenheit ausgelassen, das Spiel frühzeitig zu entscheiden“, ärgerte sich Eric van der Luer. „Am Ende hätten wir uns nicht beschweren können, wenn wir mit leeren Händen dar stehen“, traf der Coach den Nagel auf den Kopf. Bereits am kommenden Sonntag bestreiten seine Schützlinge um 15.00 Uhr das letzte Heimspiel der Saison. Gegner wird auf dem neuen Tivoli der VfB Hüls mit Weltmeister Olaf Thon an der Seitenlinie sein.