Mit Westfalia Herne ist erneut ein Tabellennachbar zu Gast
Die seit fünf Spielen ungeschlagene zweite Mannschaft der Alemannia empfängt am Samstag, 6. November, den aktuell noch einen Rang besser platzierten SC Westfalia Herne auf dem Tivoli. Nach der Umstellung auf Winterzeit erfolgt der Anstoß bis zum Jahresende ab sofort bereits um 14.30 Uhr.
Für die Schützlinge von Ralf Aussem ist es das dritte tabellarische Nachbarschaftsduell vor heimischer Kulisse in Folge. Vor vier Wochen konnten die jungen Alemannen als Zwölfter den Elften Wegberg-Beeck mit 2:0 besiegen. Auch im letzten Heimspiel konnten die Schwarz-Gelben mit einem 1:0-Erfolg als Elfter am Zehnten Speldorf vorbeiziehen. Am Samstag empfangen die Tivoli-Kicker nun als Achter nun den Siebten des Klassements. Erneut besteht somit die Chance, Boden gut zu machen und sich zumindest für einen Tag auf Rang 4 vorzuschieben.
„13 Punkte aus den letzten fünf Spielen sind gut für das Selbstvertrauen. Auch wenn wir nicht immer überzeugend gespielt haben“, sagt Ralf Aussem vor der Partie. Deswegen formuliert der Trainer vor der Partie den Wunsch, „die Serie mit einem guten Auftritt fortzusetzen“. Gegner Herne reist mit der Empfehlung von zwei 1:5-Auswärtspleiten in Folge an die Krefelder Straße. Dennoch holten die Gäste 10 ihrer 19 Punkte auf fremden Plätzen. „Nach zwei so deutlichen Niederlagen wird Klaus Täuber sicherlich hinten erstmal stabiler agieren wollen“, vermutet Ralf Aussem.
Verzichten muss die der Aachener Coach weiterhin auf Ricardo Soressa (Schambeinentzündung) und Dennis Gülpen (Sprunggelenksprobleme). Kapitän Sebastian Jansen konnte aufgrund einer Oberschenkelzerrung auch in dieser Woche nur individuell trainieren und ist somit kein Kandidat für die Startelf. Abstellungen aus dem Profikader sind aufgrund der dünnen Personaldecke sowie der Anreise nach München ebenfalls unwahrscheinlich. In der Vorwoche sammelte lediglich Henrik Ojamaa Spielpraxis in der NRW-Liga. Dafür rückte mit Narciso Lubasa erstmals in dieser Saison ein Spieler aus der Tivoli-Reserve kurzfristig in den Zweitligakader.
Alemannia Aachen II: Jorzig - Wilschrey, Weilbier, Malget, Korte - Temeltas - Schnier (79. Mager), Lekesiz (89. Sabacinski), Wanneck (81. Delcourt) - Engelbrecht, Ojamaa / Trainer: Ralf Aussem
Westfalia Herne: Kurz - Sazoglu (78. Donkor), Asenso, Eisen, Kilian - M. Urban (64. Bastürk), Westphal, Khimiri (78. Jubt), Erzen - Dede, Lewejohann / Trainer: Klaus Täuber
0:1 Erzen (30.), 1:1 Engelbrecht (43.), 2:1 Lekesiz (58.), 3:1 Engelbrecht (88.)
Temeltas (33.), Sazoglu (47.), Wilschrey (60.), Westphal (68.)
Sascha Stegemann (Bonn) - Michael Olligschläger, Matthias Wiescholek
180 (davon ca. 45 aus Herne)
bewölkt, 8 Grad
keine
Aussem-Elf dreht Spiel und schlägt Herne 3:1
Die zweite Mannschaft der Alemannia baute ihre Erfolgsserie aus und kletterte mit dem dritten Sieg in Folge zumindest vorübergehend auf den vierten Tabellenplatz. Nach 0:1-Rückstand sorgten 2 mal Daniel Engelbrecht sowie Gökan Lekesiz für den 3:1-Endstand. In den letzten sechs Partien holte der Tivoli-Nachwuchs damit 16 von 18 möglichen Punkten.
In der ansonsten unveränderten Elf, die am Vorsonntag 5:1 in Bergisch Gladbach gewonnen hatte, ersetzte Kevin Malget in der Innenverteidigung Patrizio Frau. Im Angriff kam erneut Profi Henrik Ojamaa zum Einsatz, nicht dabei war hingegen Narciso Lubasa, der sich bereits in der Vorwoche einen Platz im Profikader erspielt hatte.
Die Alemannia hatte zu Beginn die besseren Szenen. Nach Flanke von Patrick Schnier und Querpass von Stephan Wanneck schoss Gökan Lekesiz nur einen Gegenspieler an (7.). Eine Minute später wurde Wanneck nach Hereingabe von Henrik Ojamaa unsanft vom Torwart gebremst. Im Nachsetzen nahm Schnier die Flanke von Andreas Korte volley, verzog aber deutlich. Die Gäste, die nach drei sieglosen Spielen von Platz 3 auf 7 zurückgefallen waren, machten einen engagierten Eindruck und fanden Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Der diagonal angespielte Rene Lewejohann setzte den Ball, noch bedrängt von Kevin Malget, links am Tor vorbei (22.). Aus dem Nichts gingen die Gäste in einer höhepunktarmen Phase des Spiels in Führung. Nach einer eher blinden Hereingabe von Mirko Urban nutze Michael Erzen einen kapitalen Schnitzer der Aachener Innenverteidigung zum 0:1 (30.). Ebenfalls ein wenig glücklich kamen die Schwarz-Gelben kurz vor der Pause zum Ausgleich. Eine Bogenlampe von Timur Temeltas aus 25 Metern Entfernung prallte von der Latte zurück ins Feld, und Daniel Engelbrecht stand goldrichtig, wenn auch aus Sicht von Gästetrainer Klaus Täuber „klar im Abseits“ – 1:1 (43.).
Das Tor gab den jungen Alemannen erkennbar neuen Schwung für den zweiten Durchgang. Patrick Schnier spielte auf der rechten Seite Michael Erzen aus und prüfte Torwart Pascal Kurz aus spitzem Winkel. Die anschließende Ecke verwertete Daniel Engelbrecht mit einem Volleyschuss über das Tor (49.). Das 2:1 in der 58. Minute leitete Andreas Korte ein, der im eigenen Strafraum Mirko Urban stark abgelaufen hatte und den Ball entlang der Seitenlinie zu Henrik Ojamaa schlug. Der steckte den Ball durch zu Gökan Lekesiz, der an zwei Verteidigern vorbei nach innen in den Strafraum zog und aus 15 Metern flach ins linke Eck traf. Die Gäste steckten nicht auf und drängten auf den erneuten Ausgleich. Nach Flanke von Erzen kam Selcuk Dede frei zum Kopfball, aber Timur Weilbier rettete mit der Kopf auf der Torlinie (69.). Die Alemannia kam zu einigen Konterchancen, aber Daniel Engelbrecht (71.) und Stephan Wanneck (77.) hatten zunächst kein Glück im Abschluss. Drei Minuten vor dem Ende hatten die gut 40 mitgereisten Fans aus Herne den Torschrei auf den Lippen, als Michael Erzen den Ball auf Erdal Bastürk zurücklegte, der aber in aussichtsreicher Position etwas zu lange zögerte, so dass sich zwei Aachener noch mit letztem Einsatz in den Ball werfen konnten. Vorbildlichen Einsatz zeigte auch Henrik Ojamaa, der sich von Nils Eisen nicht abschütteln ließ, den Ball erorberte und mit einem Querpass Daniel Engelbrecht zum 3:1 bediente (88.).
Ex-Profi Klaus Täuber resümierte, seiner Mannschaft fehle im Moment das Quäntchen Glück, das zu Saisonbeginn noch der Alemannia gefehlt hatte. „Vor allem in der Phase nach dem 2:1 haben wie ein bisschen Glück gehabt“, ergänzte Ralf Aussem, „teilweise haben wir uns hier zu naiv angestellt, mit zu vielen Ballverlusten und unnötigen Foulspielen.“ Insgesamt könne man aber vor allem mit dem Spiel nach vorne sehr zufrieden sein. Nach dem Auswärtsspiel beim ETB Schwarz-Weiß am Essener Uhlenkrug nächsten Sonntag steht am 20.11. ein echter Höhepunkt auf dem Programm, wenn der von zahlreichem Anhang begleitete Tabellenführer Rot-Weiss Essen am neuen Tivoli antritt.