Die Oberligaelf der Alemannia unterlag am Sonntagnachmittag im Nachbarschaftsduell bei der Reserve von Borussia Mönchengladbach vor 600 Zuschauern mit 0:2 (0:0) und rutschte mit nur drei Punkten sowie mageren zwei Toren aus sieben Spielen auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Aufgrund einiger Ausfälle sowie der Rotsperre gegen Enis Hajri kam es zu einer unfreiwilligen Premiere im Grenzlandstadion: Erstmals überhaupt trat eine Amateurelf der Alemannia mit einer reinen U23-Formation zu einem Oberligaspiel an. Thomas Hengen bot mit Waldemar Schattner und Reimund Schmitz sogar zwei Akteure der spielfreien U19 von Beginn an auf - Murat Gümüstas war mit nur 22 Jahren bereits der Älteste im schwarz-gelben Dress.
Die favorisierten Platzherren übernahmen von Beginn an das Kommando und hatten bereits nach zwei Minuten durch Demir die erste gute Gelegenheit des Spiels. Sein Schuss aus 10 Metern ging nur knapp am linken Pfosten vorbei. In der Folgezeit gelang es der Aachener Defensive aber, die Angriffe der jungen Fohlen weites gehend unter Kontrolle zu halten. Und wenn es dann doch einmal gefährlich wurde, hatten die Tivoli-Kicker mit David Hohs einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten.
Auch als Schiedsrichter Henes von seinem Exklusivrecht als Entscheidungsträger Gebrauch machte und ein Foul von Schmitz an Lamidi in den Strafraum verlegte, stellte der Deutsche U19-Meister im Aachener Tor seine Klasse unter Beweis. Hohs ahnte die Ecke und parierte den Strafstoß des Gefoulten glänzend (33.). Die einzige nennenswerte Offensivaktion der Tivoli-Kicker unterband Ex-Alemanne Michel Kniat vier Minuten später innerhalb des Strafraums per Handspiel - doch diesmal blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm.
Vier Minuten nach dem Seitenwechsel gingen die Borussen gleichwohl verdient als auch glücklich in Führung. Eine Linksecke wurde auf Stang verlängert, der den Ball an den Innenpfosten köpfte und Schmitz bei seinem Rettungsversuch so unglücklich an die Hüfte sprang, dass er im Netz landete - 1:0 (49.)
Aachen verschärfte daraufhin zwar seine Offensivbemühungen, der finale Pass wollte jedoch nicht gelingen. Wie bereits in den Spielen zu vor fehlte im Angriff einfach die nötigte Durchschlagskraft. Zwei Minuten vor dem Ende gelang den Gladbachern mit einem Konter dann die Entscheidung. Can schloss einen Angriff auf Zuspiel von Andersen zum 2:0 ab und machte damit alle schwarz-gelben Hoffnungen, zumindest noch einen Zähler zu retten, zu Nichte (88.).
„Uns fehlt einfach das nötige Selbstvertrauen. Hinten haben wir ein ordentliches Spiel gemacht, aber nach vorne haben wir einfach keinen Mut“, wartet Thomas Hengen mit seiner Truppe auch nach sieben Spieltagen weiter auf den ersten Sieg. Der Rückstand zu Platz 11, der für die Teilnahme an der eingleisigen NRW-Liga in der Spielzeit 2008/2009 berechtigt, beträgt zwar weiterhin nur drei Punkte - die Sorgenfalten des Trainers sind jedoch wieder ein Stück größer geworden.