Bereits am morgigen Mittwoch steigt für die Amateure der Alemannia das Mittelrheinderby in der Nachholpartie bei Fortuna Köln. Der Anstoß beim rheinischen Traditionsklub, der die „Ewige Tabelle“ der 2. Bundesliga nach wie vor anführt, erfolgt um 19.30 Uhr im Kölner Südstadion.
Gegner Fortuna Köln hofft nach bereits 5 (!) Spielausfällen in diesem Jahr am Mittwoch endlich wieder ins Meisterschaftsgeschehen der NRW-Liga eingreifen zu können. Obwohl die Kicker aus der Kölner Südstadt eine längere Regenerationsphase hatten, sieht Eric van der Luer das nicht unbedingt als Vorteil für die Gastgeber: „Vor dem ersten Spiel weiß man nie so genau wo man steht. Da ist es einfacher, wenn man bereits im Spielrhythmus ist“, so der Coach. Im Hinspiel auf dem Tivoli konnte seine Mannschaft in einer turbulenten Schlussphase zunächst einen 2-Tore-Rückstand noch egalisieren und verpasste am Ende sogar noch die Chance zum Sieg.
Aufgrund des Spielverlaufs wären die Schwarz-Gelben auch am letzten Samstag im Heimspiel gegen den MSV Duisburg II einer Punkteteilung sicherlich zufrieden gewesen. Denn beide Gegentore wurden durch äußerst umstrittene Schiedsrichterentscheidungen eingeleitet. „Ich kann der Truppe keine großen Vorwürfe machen. Unser einziges Manko war die Chancenauswertung. Da müssen wir noch kaltschnäuziger werden“, hat der Ex-Profi die 1:2-Niederlage abgehakt.
Mit Unterstützung aus dem Profikader rechnet Eric van der Luer, der mit Tim Krumpen (Wadenbeinbruch) und Kosta David (Adduktoren) nur auf zwei Akteure verzichten muss, auch für die Partie in Köln nicht. „Die personelle Situation lässt das momentan nicht zu“. Dafür wird wie zuletzt der ein oder andere Akteur aus der Tivoli-U19 Luft im Seniorenbereich schnuppern können. „Wir verstehen uns in erster Linie als Ausbildungsmannschaft“, wird der Trainer auch in Zukunft verstärkt Eigengewächse berücksichtigen.
Fortuna Köln: Möllering - Schroden, Maaßen (80. Podlas), Kruth (46. Bably), Stasiulewski, Hoffmann, Beckers (46. Halil), Dahmani, Malsch, Gran, Jagusch / Trainer: Matthias Mink
Alemannia Aachen II: Haas, Heber (90. Uludag), Hohs, Junglas, Kaiser, Korte, Özgen (80. Höger), Sabacinski, Schattner, Schmied, Wilschrey / Trainer: Eric van der Luer
0:1 Heber (14.), 0:2 Heber (41.), 1:2 Stefan Hoffmann (59.)
Stefan Hoffmann (0.), Jan Gran (0.), Schattner (0.), Haas (0.), Korte (0.)
Cetin Sevinc (Waltrop), Gregor Werkle, Ahmet Sevinc
550 (ca. 25 aus Aachen)
leicht bewölkt, 8 Grad
Die Amateure der Alemannia haben am Mittwochabend im Mittelrheinderby bei Fortuna Köln den bereits siebten Auswärtserfolg der Saison eingefahren. Durch den 2:1-Erfolg im Kölner Südstadion kletterten die Schützlinge von Eric van der Luer vorüberghend auf einen Aufstiegsplatz.
Vor 550 Zuschauern übernahmen die jungen Schwarz-Gelben von Beginn an das Kommando und kamen bereits in der ersten Spielminute durch einen Schlenzer von Junglas zu ihrer ersten Torgelegenheit. Um ein Haar wären die Tivoli-Kicker nach 10 Minuten ins offene Messer gerannt. Stasiulewski schob die Kugel bei einem Konter der Südstädter jedoch links am Aachener Gehäuse vorbei. Auf der Gegenseite ließen Özgen und Heber zunächst zwei Großchancen aus (12., 13.), ehe das Duo dann doch die Aachener Führung herausschoss. Der freigespielte Özgen scheiterte zunächst an Fortuna-Keeper Möllering, bevor Heber die Kugel im Nachsetzen über die Linie schob 0:1 (14.). Junglas (31.) und Özgen (38.) ließen anschließend weitere exzellente Chancen aus, bevor erneut Heber nach Vorarbeit von Junglas aus kurzer Distanz zum längst überfalligen 0:2 traf (41.).
Die Kölner Bemühungen, nach der Pause mit einem Doppelwechsel und mehr Druck ins Spiel zurück zu kommen, verliefen zunächst im Sand - bis Hoffmann nach einer Hereingabe von der linken Seite im Zweikampf mit Haas zu Boden ging. Der ansonsten souveräne Schiedsrichter Sevinc kam der Kölner Forderung nach einem Strafstoß irrtümlicherweise nach und der angeblich Gefoulte verwandelte sicher zum Anschlusstreffer (59.). Mit zunehmender Spieldauer erspielten sich die Platzherren immer mehr Feldvorteile, ohne dabei allerdings zu zwingenden Torchancen zu kommen. Die Aachener Konter wurden schlampig ausgespielt, so dass die Nerven des mitgereisten Anhangs wie bereits beim Auswärtsspiel in Hüls bis in die Nachspielzeit auf die Folter gespannt wurden. Als es nach einem Foul am eingewechselten Marco Höger noch einen Elfmeter für die Alemannia gab, versäumte es Manuel Junglas zudem, den Deckel draufzumachen. Kölns Hoffmann sah wegen Linienrichterbeleidigung noch die rote Karte, bevor endlich der Schlusspfiff ertönte.
In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, warum wir oben mitmischen. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, warum wir nicht ganz oben in der Tabelle stehen. Wir haben den Gegner völlig unnötig stark gemacht und müssen am Ende froh sein, dass wir nicht noch bestraft wurden, sieht Trainer und Perfektionist Eric van der Luer das Potenzial seiner Mannschaft längst noch nicht ausgeschöpft.