SG Wattenscheid 09: Kunz - Schütze, Adade, Baum, Cakiroglu - Toku (64. Gündüz), Sichler, Pachutzki (79. Wienecke), Erdmann (82. Barra) - Ropkas, Gülgün / Trainer: Stefan Blank
Alemannia Aachen II: Jorzig - Oventrop (68. Popova), David (87. Pranjes), Jansen, Kaiser - Polenz, Höger - Heber, Adlung, Uludag - Muhovic / Trainer: Eric van der Luer
1:0 Gülgün (10.), 2:0 Sichler (19.), 3:0 Ropkas (34.), 4:0 Ropkas (90.)
Heber (0.), Adade (0.), David (0.), Sichler (0.), Jansen (0.)
Lennart Brüggemann (Rheine), Markus Häbel, Benjamin Schäfer
326 (davon ca. 50 aus Aachen)
bewölkt, 10 Grad
Die zweite Mannschaft der Alemannia kam am Freitagabend beim Tabellenvorletzten SG Wattenscheid 09 überraschend unter die Räder. Nach zuletzt vier Siegen in Serie unterlagen die Schützlinge von Eric van der Luer vor 326 Zuschauern im Lohrheide-Stadion deutlich mit 0:4 (0:3).
Noch nie zuvor war es der Amateurmannschaft der Alemannia in der Oberliga gelungen, fünf Siege am Stück einzufahren. Die Vorzeichen vor der Partie standen dabei eigentlich gar nicht so schlecht, da Eric van der Luer trotz personeller Probleme (gleich sieben Akteure fehlten verletzt) mit Jerome Polenz und Daniel Adlung erneut Unterstützung aus dem Profikader erhielt. Die Tivoli-Kicker fanden auch gut ins Spiel und kamen durch Daniel Adlung (6.) und Zlatko Muhovic (8.) früh zu zwei guten Torgelegenheiten. Das Tor fiel indes wie aus heiterem Himmel auf der Gegenseite. Aachens Abwehr war weit aufgerückt, Gülgün startete aus abseitsverdächtiger Position durch und ließ Jared Jorzig mit einem gefühlvollen Heber keine Abwehrchance - 1:0 (10.).
Die Schwarz-Gelben bestimmten auch in der Folgezeit das Spielgeschehen, doch das Tor trafen erneut die vom Ex-Alemannen Stefan Blank trainierten 09er. Bei einem Konter über die linke Seite passte Erdmann das Leder in den Fuß von Sichler, der freistehend zum 2:0 einschieben konnte (18.). Die jungen Alemannen spielten weiter mutig nach vorne, hatten aber einfach kein Glück im Abschluss. Zunächst scheitere Alper Uludag freistehend an Keeper Kunz (26.), dann wertete Schiri Brüggemann (Rheine) ein Foul von Baum an Tibor Heber als Schwalbe (32.), bevor Muhovic eine Minute später mit einer Direktabnahme nur den linken Pfosten traf. Statt des eigentlich überfälligen Anschlusstreffers rannten die Aachener im Gegenzug erneut ins offene Messer. Diesmal tauchte Ropkas frei vor Jorzig auf und erhöhte nach einer guten halben Stunde auf sage und schreibe 3:0 (33.)!
Im zweiten Spielabschnitt zeigte sich die Alemannia zwar bemüht, das Ruder noch einmal rum zu reißen. Zwingende Ideen blieben allerdings Mangelware und mehr als eine Kopfballchance von Muhovic (67.) ließ die nach der Pause sehr sattelfeste Abwehr der Gastgeber nicht mehr zu. Eine Minute vor dem Ende vollendete Ropkas einen weiteren SGW-Konter sogar noch zum 4:0 (89.). „Wir haben vor jedem Gegentor Ballbesitz und werden vier mal bestraft“, ärgerte sich Eric van der Luer nach dem Spiel und trauerte vor allem den zu Spielbeginn vergeben Chancen nach. „Wenn wir da einen reinmachen, läuft das Spiel mit Sicherheit anders“, so der Trainer. Auch sein Gegenüber Stefan Blank, mit dem van der Luer 2004 gemeinsam für die Alemannia im Pokalfinale von Berlin gestanden hatte, räumte ein: „Wir hätten uns sicherlich nicht beklagen können, wenn wir schon früh mit 0:2 zurückgelegen hätten“. So aber kamen die Platzherren mit einer optimalen Chancenauswertung zu ihrem ersten Sieg vor heimischer Kulisse. Dabei durfte der Stadionsprecher in der Lohrheide das Torjingle - zum Leidwesen der etwa 50 unermüdlich anfeuernden Aachener Fans - heute genauso oft spielen, wie in allen fünf Heimspielen zuvor.
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