In einem Nachholspiel vom 24. Spieltag gastiert die zweite Mannschaft der Alemannia am Pfingstmontag bei der SSVg Velbert. Der Anstoß zur vorletzten NRW-Liga-Partie in dieser Saison erfolgt um 15 Uhr im Stadion „Zur Sonnenblume“.
Als Vierzehnter haben die vom Ex-Alemannen Frank Schulz trainierten Gastgeber den Klassenerhalt noch nicht zu 100 Prozent sicher. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Anzahl der Absteiger nach heutigem Stand auf vier erhöhen würde, fehlt der SSVg theoretisch noch ein Zähler, um den Ligaverbleib zu sichern. Der lokale Trikotsponsor hat zur optimalen Unterstützung deshalb dafür gesorgt, dass alle Zuschauer in den Genuss freien Eintritts kommen werden. Zuletzt konnte Velbert vor heimischer Kulisse Spitzenreiter SC Wiedenbrück 2000 mit 3:0 in die Knie zwingen. Das Hinspiel am Tivoli verlief dramatisch. In doppelter Unterzahl hatten die jungen Alemannen neun Minuten vor dem Ende tatsächlich noch den 2:2-Ausgleich erzielt und kassierten in den Schlussminuten zu neunt noch drei Gegentreffer zum 2:5-Endstand.
Nach drei Siegen in Folge und dem Sprung auf Platz 5 können die Schwarz-Gelben eigentlich locker aufspielen. „Die Mannschaft hat gut trainiert. Wir wollen da weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben und auch die beiden letzten Partien noch gewinnen“, sagt Eric van der Luer. Auch die personelle Situation sieht der Trainer, der auf Timur Weilbier (Schambein-OP) und Alexander Keller (Verletzung am Syndesmoseband) verzichten muss, entspannt. Jedenfalls wird er keine Probleme haben, einen 18er-Kader aufzubieten. Zuletzt kam mit Florian Müller bereits der 37. Akteur in der laufenden Spielzeit zum Einsatz. Die Frage, ob auch in Velbert noch der eine oder andere langzeitverletzte Profi auflaufen wird, blieb unbeantwortet. „Wir haben 16 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung“, so der Niederländer.
SSVg Velbert 02: Schmahl - Barton, Eraslan, Winterpacht, Mondello - Reucher (71. Kaya), Kohlhaas, Steegmann, Badur (79. Lyttek) - Janas (84. Levering), Nigbur / Trainer: Frank Schulz
Alemannia Aachen II: Jorzig - Wilschrey, David, Jansen, Korte - Schattner, Höger (69. Oventrop) - Muhovic (46. Lubasa), Popova, Heber (76. Poschmann) - Engelbrecht / Trainer: Eric van der Luer
1:0 Nigbur (21.), 2:0 Nigbur (27.), 3:0 Nigbur (60.), 4:0 Barton (65.), 5:0 Janas (73.)
Popova (90.)
700 (ca. 60 aus Aachen)
22 Grad, sonnig
Alemannia II verliert Nachholspiel deutlich mit 0:5
Dem höchsten Saisonsieg folgte die höchste Niederlage. Eine Woche nach dem 5:0-Heimerfolg über den VfB Hüls endete der erfolglose Ausflug am Pfingstmontag für die zweite Mannschaft der Alemannia vor 700 Zuschauern mit demselben klaren Ergebnis.
Im Tor erhielt Jared Jorzig nach guten Trainingsleistungen eine Bewährungschance und kam zu seinem dritten Saisoneinsatz. Außerdem war Marco Höger mit von der Partie. Bei sommerlichen Temperaturen gab es den ersten Aufreger nach einer Viertelstunde. Jonas hatte mit einem Sololauf bereits Jorzig umkurvt, doch Wilschrey rettete mit der Brust auf der Linie bravourös. Die Schwarz-Gelben ignorierten das erste Ausrufezeichen der Gastgeber und agierten weiterhin zu passiv. Die Strafe folgte nach 21 Minuten. Nach einer Linksflanke konnte Vorjahres-Torschützenkönig Daniel Nigbur aus 12 Metern freistehend abziehen und ließ Jorzig volley keine Abwehrchance. Fünf Minuten später nahm Nigbur auch die nächste Einladung dankend an. Ein verunglückter Schuss von Barton landete vor den Füssen des Velberter Stürmers, der aus zehn Metern zum 2:0 traf (26.). Erst kurz vor der Pause kamen die jungen Alemannen zu ihrer ersten Gelegenheit, doch die Direktabnahme von Muhovic konnte von SSVg-Keeper Schmahl aus dem kurzen Eck entschärft werden.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts verschärften die Tivoli-Kicker ihre Offensivbemühungen und verpassten durch den eingewechselten Narciso Lubasa sowie Andreas Korte den Anschlusstreffer. Besser machten es erneut die Gäste. Nach einem Konter über die rechte Seite vollendete Nigbur die Hereingabe von Barton mit seinem dritten Treffer zum 3:0 (59.). Und es kam noch bitterer für die Alemannia. Zunächst erhöhte Barton mit einem Aufsetzer aus 18 Metern ins links Eck auf 4:0 (66.). Die Gastgeber, denen vor der Partie theoretisch noch ein Zähler zum Klassenerhalt gefehlt hätte, hatten auch danach noch nicht genug. Nach einem langen Ball überlief Janas den herauseilenden Jorzig und traf zum 5:0-Endstand ins verwaiste Tor (73.).
„Das Ergebnis ist zweitrangig. Es geht um die Art und Weise“, ärgerte sich Eric van der Luer nach der Partie. „Wir haben in den letzten Wochen mehr als vernünftig gespielt, weil wir als Mannschaft aufgetreten sind. Heute hatten nicht alle den gleichen Glauben“, so der Sportliche Leiter des Alemannia-Nachwuchs, der die„unnötigen Ballverluste vor den Gegentoren“ bemängelte. Trotz der Niederlage bleiben die Schwarz-Gelben auf dem fünften Tabellenplatz. Zum Saisonabschluss muss die van der Luer-Elf am kommenden Sonntag erneut auswärts ran. Beim früheren Zweitligisten Sportfreunde Siegen fordert der Trainer noch einmal drei Punkte für einen positiven Saisonabschluss.
