Die Amateure der Alemannia gastieren am kommenden Sonntag um 15.00 Uhr in der „Volksbank-Arena“ beim SV Schermbeck. Nach zuletzt zwei Siegen möchten die Schützlinge von Eric van der Luer auch im Fußballkreis Dorsten weiter Punkte sammeln, um dem Spitzenduo aus Düsseldorf und Bonn auf den Fersen zu bleiben.
Für die Gastgeber hat sich die erste NRW-Liga-Saison zu einem Kampf an zwei Fronten entwickelt. Sportlich trennt die Mannschaft von Trainer Martin Stroetzel als Tabellenfünfzehnter nur zwei Punkte vom Vorletzten Delbrücker SC auf Rang 18. Während die Rot-Weißen den Ligaverbleib sportlich jedoch noch aus eigener Kraft sichern könnten, sieht es für den Verein in sportjuristischer Sicht wesentlich dramatischer aus. Hintergrund ist eine verspätete Abgabe der Lizenzierungsunterlagen für den technisch- organisatorischen Bereich. Die Papiere, die dem Verband bis zum 15. März (15.00 Uhr) vorliegen mussten, trafen erst 15 Minuten nach Abgabefrist ein. Obwohl SVS-Vorsitzender Johannes Brilo die Unterlagen persönlich in Duisburg eingereicht hat und das Verbandssekretariat telefonisch von seiner Verspätung aufgrund eines Staus in Kenntnis gesetzt wurde, beharren die Funktionäre auf die Einhaltung des festgesetzten Termins. Schermbeck wurde deshalb für die kommende Saison die Teilnahme an der fünfthöchsten Spielklasse verweigert und würde somit bereits als erster Absteiger feststehen. Auch der Einspruch wurde in erster Instanz bereits zurückgewiesen, so dass nun eine Entscheidung durch das Verbandspräsidium des WFLV erfolgen muss.
Das Hinspiel auf dem Tivoli endete nach torloser erster Hälfte am Ende deutlich mit 3:0 für die Schwarz-Gelben. Unabhängig von der Entwicklung am grünen Tisch gehen die jungen Alemannen am Sonntag erneut als Favorit ins Rennen. „Bislang sind wir gut damit gefahren, uns auf unserer eigenes Spiel zu konzentrieren“, sieht Eric van der Luer keinen Grund für seine Jungs, sich zu sehr mit dem Gegner zu beschäftigen. „Wenn wir oben dran bleiben wollen, müssen wir sowieso gewinnen“, gibt der Coach die Marschroute unmissverständlich vor.
Aller Voraussicht nach kann van der Luer wieder auf die Dienste von Faton Popova zählen. Der Jungprofi feierte am letzten Samstag gegen Wattenscheid knapp sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss ein tolles Comeback und traf nach seiner Einwechslung in den Schlussminuten zum 3:0-Endstand. Ob er bereits eine Option für die Startelf ist, ließ der Trainer jedoch offen. „Faton hat letzte Woche einige Minuten Spielpraxis sammeln dürfen. Nun folgt der nächste Schritt“, so Eric van der Luer. Verzichten muss der Niederländer weiterhin auf Tim Krumpen (Wadenbeinbruch und Riss des Syndesmosebandes). Andreas Korte ist nach seinem Muskelfaseriss im Adduktorenbereich zwar wieder ins Mannschaftraining eingestiegen, ein Einsatz kommt für ihn allerdings noch zu früh. Ansonsten wird Eric van der Luer sein Kaderpuzzle wohl frühestens erst am Samstag vervollständigen können. Abdul Özgen und Manuel Junglas trainieren auch in dieser Woche bei den Profis, die ebenso wie die U19-Kicker der Alemannia am Sonntag im Pflichtspieleinsatz sind.
SV Schermbeck: Schröder - Hahn, Basul, Konowski, Kiral (70. Bertram), Milszewski, Turhal, Djuliman, Ersoy (Nawatzki), Bendig (66. Pfände), Siebert / Trainer: Martin Stroetzel
Alemannia Aachen II: Muhovic (62. Popova) / Trainer: Eric van der Luer
0:1 Junglas (40.), 1:1 Sascha Siebert (60.), 2:1 Dominik Milaszewski (90.)
Seyit Ersoy (0.), Samed Basul (0.), Savas Turhal (0.), Wilschrey (0.), Schmied (0.), Volkan Kiral (0.)
Torben Siewer (Drolshagen), Meinholf Adler, Lars Klems
200
heiter, 20 Grad
Die Amateure der Alemannia unterlagen am Sonntag beim mutmaßlichen Zwangsabsteiger SV Schermbeck mit 1:2. Manuel Junglas hatte die Tivoli-Kicker vor dem Seitenwechsel mit seinem 17. Saisontor zwar in Front gebracht, doch nach dem Wechsel führten ein Handelfmeter sowie ein Treffer in der Schlussminute zur unerwarteten Niederlage.
Eric van der Luer musste erneut auf Sturmtank Abdul Özgen verzichten, der wie in den Vorwochen ins Profiaufgebot berufen und durch U19-Akteur Zlatko Muhovic ersetzt wurde. Dafür konnte er immerhin wieder auf die Dienste seines Torjägers Manuel Junglas zählen, der diesmal nicht im Kader von Jürgen Seeberger stand. Die junge Aachener Elf übernahm von Beginn an das Kommando und wurde fünf Minuten vor der Pause belohnt. Im Anschluss an eine Linksecke von Heber konnte Muhovic die Kugel für Junglas ablegen, der SVS-Keeper Schröder aus zehn Metern keine Abwehrchance ließ.
Wer nun dachte, die Partie würde sich nach dem Seitenwechsel zu einem Selbstläufer für den Tabellendritten entwickeln, der wurde leider eines Besseren belehrt. „Wir haben eine bis dahin schwache Heimmannschaft durch Nachlässigkeiten aufgebaut“, ärgerte sich Eric van der Luer hinterher. Allerdings bedurfte es auch der Unterstützung des Unparteiischen. Bei einem Zweikampf mit Ersoy stürzte Haas im Strafraum mit der Hand auf den Ball und zur Überraschung der Schwarz-Gelben entschied sich Schiri Schröder auf Elfmeter. Siebert ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und glich nach einer Stunde aus (60.). Die Platzherren erkämpften sich fortan sogar Feldvorteile, dennoch hätte die Alemannia nur fünf Minuten später erneut in Führung gehen können. Der eingewechselte Popova wurde bei einem Aachener Konter allerdings im letzten Augenblick entscheidend gestört. Als sich beide Teams bei sommerlichen Temperaturen mit einer Punktteilung abgefunden hatten, folgte für die junge Aachener Elf das böse Erwachen. Eine verunglückte Abwehr von Nicola Kaiser landete vor den Füssen von Milaszewski, der Hohs mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze überwand (90).
„Einige Spieler haben nach dem Wechsel leider abgeschaltet“, war Eric van der Luer nach dem Spiel sichtlich angefressen. Zwar bleibt seine Elf vorerst auf dem dritten Tabelellenrang, hat jedoch weiter an Boden auf das Spitzenduo aus Düsseldorf II und Bonn verloren. Auch Bielefeld II und Herne können durch Nachholspiele noch an der Alemannia vorbeiziehen. Am kommenden Dienstag bestreitet der Aachener Nachwuchs ein Testspiel bei der zweiten Mannschaft des PSV Eindhoven. Anstoß im Sportkomplex „De Herdgang“ ist um 18.00 Uhr. In der Meisterschaft geht es am kommenden Samstag weiter, wenn der Tabellenletzte SpVg. Velbert um 15.00 Uhr auf dem Tivoli zu Gast ist.