Alemannia II reist selbstbewusst nach Hüls
Die Zeit des Wartens ist vorbei. Mit dem Auswärtsspiel beim VfB Hüls am kommenden Sonntag, 6. Februar 2011, geht es für die zweite Mannschaft der Alemannia erstmals seit Ende November 2010 wieder um Punkte in der NRW-Liga. Die Wetterprognosen stehen gut, sodass die Partie um 15 Uhr im Stadion am Badeweiher angepfiffen werden kann.
Die Gastgeber aus dem Marler Stadtteil waren am vergangenen Sonntag bereits eine Woche früher ins Wettkampfgeschehen eingestiegen. Bei der Zweitvertretung des MSV Duisburg unterlagen die Kicker von Weltmeister Olaf Thon mit 1:2. Ralf Aussem weilte als Augenzeuge an der Westender Straße uns sammelte dabei keine gravierend neuen Erkenntnisse. „Personell hat sich beim VfB ja nicht viel verändert. Mit Adrian Mahr aus Kleve ist lediglich ein neuer Spieler hinzu gekommen“, so der Aachener Trainer. Im Hinspiel rannten die Schwarz-Gelben bei seiner Premiere als U23-Coach vergeblich einem frühen Rückstand hinterher. „Wir lagen bereits nach vier Minuten mit 0:1 hinten und haben gegen einen gut organisierten Gegner anschließend keine Mittel gefunden“, erinnert sich Aussem nur ungern zurück.
Nach vier Testspielniederlagen in Folge kamen die jungen Alemannen am Mittwoch mit einem 1:0 bei Borussia Mönchengladbach II, immerhin Tabellenzweiter der Regionalliga West, zu einem Achtungserfolg. „Das war natürlich gut für unser Selbstvertrauen“, sagt Aussem. Doch weder die gute Leistung im Borussia-Park, noch die Niederlagen zuvor, möchte der Aachener Trainer überbewerten. „Wir haben die Gegner ja bewusst so ausgewählt, dass wir in jeder Partie gefordert waren und dazulernen konnten“, so der Coach. „Schlussendlich fangen wir am Sonntag wieder bei Null an und müssen unsere Leistung abrufen“, so der 50-Jährige vor dem Duell des Tabellensechsten gegen den – fünften.
Personell hat der Coach die Qual der Wahl. Mit Sascha Marquet, Leon Binder, Lars Klitzsch und Dennis Lang heuerten gleich vier Neuzugänge im Winter an der Krefelder Straße an, die alle in die Startelf drängen. Im Gegenzug verließen Florian Mager, Alexander Keller und Patrick Schnier den Verein, wobei nur letztgenannter eine ernsthafte Rolle im Konzept des Trainers spielte. Fraglich ist am Sonntag der Einsatz von Sebastian Jansen, der aufgrund eines grippalen Infekts mit dem Training aussetzten musste. Ob Aussem Verstärkung aus dem Profikader erhält, entscheidet sich nach der Rückkehr aus Cottbus erst kurzfristig am Samstagmorgen.
VfB Hüls: Rantzow – Alpay (76. Yilmaz), Planhof, Schlüter, Mahr, Mutluer, Krantz, Narewsky, Yavuzaslan, Köse (63. Helwig), Karagülmez / Trainer: Holger Jahnke
Alemannia Aachen II: Unger – Binder, Klitzsch, Frau, Korte – Temeltas, Lang – Lubasa (46. Mostowfi), Lekesiz (68. Gülpen), Wanneck – Tsoumou (87. Weilbier) / Trainer: Ralf Aussem
0:1 Tsoumou (70.), 0:2 Gülpen (88.)
Temeltas (29.), Korte (52.), Planhof (56.)
Markus Wollenweber (Mönchengladbach), Florian Kötter, Torsten Schwerdtfeger
140 (davon ca. 20 aus Aachen)
bewölkt, 10 Grad
keine
Aussem-Elf siegt 2:0 im Verfolgerduell beim VfB Hüls
Die Halbzeitansprache von Trainer Ralf Aussem scheint Früchte getragen zu haben. Nach einer schwachen ersten Hälfte setzte sich die zweite Mannschaft der Alemannia am Sonntag letztendlich verdient mit 2:0 (0:0) beim VfB Hüls durch. Vor 140 Zuschauern im Marler Stadion „Am Badeweiher“ bescherten die Treffer von Juvhel Tsouomou und Dennis Gülpen den Tivoli-Kickern einen optimalen Rückrundenauftakt.
Mit Thomas Unger im Tor sowie Juvhel Tsoumou im Sturm sammelten zwei Lizenzspieler Wettkampfpraxis in der Aachener U23. Dafür musste Ralf Aussem neben dem Ausfall von Kapitän Sebastian Jansen (Mandelentzündung) auch noch den Ausfall von Daniel Engelbrecht (Platzwunde) sowie von Neuzugang Sascha Marquet (Magen-Darm-Infekt) kompensieren. Die Partie der beiden Verfolger (der Sechste empfing den Fünften des Klassements) verlief im ersten Spielabschnitt höhepunktarm. Nach fünf Minuten spielten die Schwarz-Gelben eine Überzahlsituation schlecht aus und Karagülmez schloss den anschließenden Hülser Konter mit einem Schuss ans Außennetz ab. Nach 34 Minuten hatten die Platzherren dann das Glück auf ihrer Seite. Nach einer Rechtsecke von Lekesiz zog Andreas Korte aus 18 Metern ab und von der Fußspitze des Aachener Neuzugangs Leon Binder klatschte die Kugel vom rechten Pfosten zurück in die Arme von VfB-Keeper Rantzow.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben Torraumszenen bei optischer Aachener Überlegenheit lange Zeit Mangelware. Ein genialer Angriff über die linke Seite brachte Schwarz-Gelben nach 70 Minuten auf die Siegerstraße. Außenverteidiger Andreas Korte hatte sich nach einem Zuspiel von Wanneck geschickt eingeschaltet und seinen Flankenlauf schloss Juvhel Tsoumou mit einer Direktabnahme aus sechs Metern mustergültig zur Aachener Führung ab (70.). Dem Gastgeber fehlte auch in der Folgzeit die nötige Durchschlagskraft, um die gut organisierte Aachener Defensive in arge Verlegenheit zu bringen. Zwei Minuten vor dem Ende machten die Alemannen den Sack zu. Stephan Wanneck bediente den eingewechselten vom linken Flügel und der Angreifer behielt alleine vor Rantzow die Nerven – 0:2 (88.).
„Wir haben eine enttäuschende erste Halbzeit geboten. Einige Leute waren gar nicht auf dem Platz. Wir hatten uns vorgenommen, aggressiv zu spielen und drei Punkte zu holen“, machte Ralf Aussem kein Geheimnis daraus, dass seine Halbzeitpredigt nach der Darbietung in den ersten 45 Minuten etwas lauter ausfiel. „Nach der Pause waren wir wesentlich präsenter in den Zweikämpfen. Wir haben zwei schöne Tore herausgespielt und keine nennenswerten Torchancen zugelassen“, resümierte der Trainer nach dem insgesamt verdienten Auswärtserfolg.