Alemannias älteste Nachwuchsmannschaft ist in dieser Saison noch das einzige Team der Bundesliga-West, dem noch kein Sieg gelingen konnte. Dementsprechend wird man auch als Außenseiter zum VfL Bochum reisen. Die Gründe für den bisher noch ausgebliebenen Erfolg liegen auf der Hand: Das Team von Oliver Heitmann präsentiert sich zu harmlos vor dem gegnerischen Gehäuse. So konnten in vier Partien bislang nur zwei Treffer erzielt werden – ein Problem, das auch A-Jugendcoach Heitmann längst erkannt hat: „Wir wissen ganz genau, wo es momentan hakt. Doch es macht keinen Sinn, ständig die schlechten Aspekte anzusprechen. Wir müssen ebenfalls schauen, dass wir die Dinge, die gut laufen, weiterhin im Spiel unter Beweis stellen“, sagt Heitmann und meint damit die Fähigkeit, sich zahlreiche Torchancen herauszuspielen. „Wir haben uns in der laufenden Saison unzählige Torgelegenheiten erarbeitet. Irgendwann muss der Knoten vor dem Tor ja mal platzen – am besten schon am kommenden Sonntag“, gibt sich Heitmann zuversichtlich. Aachens U19-Trainer sieht den VfL Bochum etwas mehr in der Favoritenrolle: „Sie besitzen ein sehr gutes Team und konnten schon in den vergangenen Jahren gute Mannschaften vorweisen. Doch wir brauchen uns keineswegs zu verstecken“, so Heitmann.
Angepfiffen wird die Begegnung in Bochum um 11 Uhr.
„Ich kann der Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen. Jeder einzelne Spieler zieht voll mit und hängt sich rein“, so Heitmann, der bei seiner Formulierung bewusst das Wort „eigentlich“ benutzt, um auf die Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Gehäuse hinzuweisen. „Wir sind oft zu harmlos vor dem Tor. Dabei erspielen wir uns zahlreiche Torchancen, doch die letzte Konsequenz fehlt“, bemängelte Heitmann die magere Ausbeute von zwei Treffern vor der Partie beim VfL Bochum, wo Alemannias ältestes Nachwuchsteam am Sonntag, 27. September, antreten musste.
Es schien, als hätten sich die jungen Tivoli-Kicker während der Woche so einiges von den Profis beim Pokalspiel in Frankfurt abgeschaut. So waren gerade einmal einige Sekunden gespielt und schon stand es 0:1. Nach einer Ecke konnten die Gastgeber durch einen platzierten Kopfball in Führung gehen und erwischten die Schwarz-Gelben somit bereits früh auf dem falschen Fuß. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Alemannen von dem frühen Schock erholt hatten, doch mit der ersten gefährlichen Offensivaktion gab man die richtige Antwort: Nikolas Schmitz erzielte in der 14. Minute nach einer schönen Kombination den bis dato etwas glücklichen Ausgleich. Nun kam die Elf von Trainer Heitmann deutlich besser ins Spiel und konnte in der 25. Minute sogar in Führung gehen. Nach einem individuellen Fehler der Bochumer war es Selcuk Kaban, der mit seinem Treffer das Spiel gedreht hatte und zugleich den 2:1 Halbzeitstand markierte.
Auch im zweiten Durchgang war es erneut ein früher Gegentreffer, der die Alemannia ein wenig aus der Bahn warf: Der VfL erzielte fünf Minuten nach der Pause den 2:2-Ausgleich. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften zu einigen Torchancen kamen. Besonders die Schwarz-Gelben konnten ihre guten Gelegenheiten aber nicht in Tore ummünzen und wurden neun Minuten vor Ende der Partie dafür bitter bestraft: Einen Freistoß aus über 30 Metern Entfernung konnte Alemannias Keeper Riccardo Soressa nur abklatschen, sodass Bochums Stürmer Schattauer das Leder zum 3:2-Endtand verwandelte.
„Es ist momentan sehr schwer als Trainer den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Vor der Partie war unsere Chancenverwertung nahezu katastrophal, das haben wir heute deutlich besser gemacht. Umso ärgerlicher ist es dann, diese Partie trotzdem zu verlieren. Das, was wir jetzt dringend brauchen, ist ein Erfolgserlebnis. Arbeiten wir jedoch genauso hart weiter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch wir jubeln dürfen“, bilanzierte Heitmann nach der Begegnung.
Am kommenden Sonntag, 4. Oktober, geht es für die U19 im Heimspiel gegen die Arminia aus Bielfeld. Anstoß ist um 13 Uhr auf dem Sportgelände des SV Eilendorf (Halfenstraße).
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