2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 30. Spieltag - Freitag 25.04.2008  - 18:00 Uhr
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„Für Kaiserslautern ein Endspiel“

Coach Jürgen Seeberger will die positive Spirale weiterführen

Drei Spiele, drei Siege - der April bescherte der Alemannia bisher die volle Punktausbeute und Platz 2 in der aktuellen Rückrundentabelle. Deshalb hofft Jürgen Seeberger, dass der Monat auch mit einem Erfolgserlebnis endet. „Wir wollen die positive Spirale der letzten Wochen weiterführen, indem wir das gewonnene Selbstvertrauen und die Sicherheit einbringen“, kündigt der Coach vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern an.

Gleichzeitig warnt der 43-Jährige davor, den kommenden Gegner zu unterschätzen: „Für die Lauterer ist es ein Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Deshalb werden sie wahrscheinlich von Anfang an Dampf machen und sich zerreißen. Wir wollen aber nicht nur dagegen halten, sondern selber entschlossen zu Werke gehen“, erklärt Aachens Cheftrainer. Aus diesem Grund fordert er von seinen Spielern eine „Willensleistung“ und „die volle Konzentration auf die bevorstehenden 90 Minuten“. Denn was sein Team erwartet, weiß Seeberger genau: „Die ganze Pfalz wird hinter ihrem Verein stehen und das Fritz-Walter-Stadion wird prall gefüllt sein.“

Einer wird die Reise in die Pfalz allerdings nicht antreten können: Mirko Casper wird auf Grund seines Kreuzbandrisses lange fehlen. Ansonsten hat Seeberger alle Spieler an Bord. Darüber hinaus wurde eine Personalentscheidung mit langfristiger Wirkung am Mittwoch bekannt: Nico Herzig wechselt im Sommer zu Arminia Bielefeld. „Nico ist einer der konstantesten Spieler der Rückrunde, nachdem ihm in der ersten Hälfte der Saison eine Verletzung außer Gefecht gesetzt hat. So wie er sich präsentiert hat, ist er auch menschlich ein Verlust, aber der Transfer war nicht zu verhindern“, so Seeberger.

In Kaiserslautern wird Herzig wieder zur Startformation gehören, auch wenn sich Seeberger wie gewohnt nicht zur Aufstellung äußerte. „Wir haben viele Alternativen, einige sind nah an der Stammelf.“ In der Pfalz konnten die Schwarz-Gelben noch nie gewinnen: Drei Spiele wurden auf dem Betzenberg ausgetragen, drei Mal gingen die Aachener als Verlierer vom Platz. Allerdings liegen diese Ergebnisse schon mehr als 40 Jahre zurück. Das einzige Spiel in der jüngeren Vergangenheit war das Hinspiel auf dem Tivoli, das die Alemannen mit 2:1 für sich entschieden.

„Kaiserslautern steht an der Grenze zum Sein und Nicht-Sein“, beschrieb Seeberger fast philosophisch die Situation der Gastgeber, die seit der Verpflichtung von Stefan Kuntz als Vorstandsvorsitzendem allerdings vier Punkte aus zwei Spielen geholt haben. „Seitdem ist dort vieles anders“, meint der Coach der Alemannia. Die Marschrichtung für Freitag sollte also sein, dem Ansturm der „roten Teufel“ standzuhalten und mit eigenen Offensivaktionen die vorhandene Verunsicherung auszunutzen.

Infos

Infos zu Kaiserslautern

Spieldaten

Aufstellung

1. FC Kaiserslautern: Bellinghausen, Bohl (68. Reinert), Lamprecht, Lexa (82. Runström), Mandjeck, Müller, Ouattara, Schönheim, Simpson, Sippel, Ziemer (87. Damai) / Trainer: Milan Sasic

Alemannia Aachen: Brinkmann, Ebbers, Herzig, Lagerblom (83. Pecka), Lehmann (53. Fiel), Milchraum, Nemeth, Olajengbesi, Plaßhenrich, Stehle (74. Polenz), Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger

Tore

0:1 Nemeth (3.), 1:1 Bellinghausen (43.), 2:1 Ziemer (62.)

Verwarnungen

  Stehle (14.),   Ziemer (19.),   Lagerblom (37.),   Lehmann (50.)

Ecken

8 / 1

Abseits

1 / 4

Schiedsrichter:

Markus Schmidt, Arno Blos, Tino Wenkel

Zuschauer:

30.482

Wetter:

heiter, 15 Grad

Schwache Alemannia bei 1:2 in Lautern

Trotz früher Führung verliert die Seeberger-Elf in der Pfalz - Stuckmann bester Akteur

Im Fritz-Walter-Stadion musste sich die Alemannia dem leidenschaftlich kämpfenden 1. FC Kaiserslautern verdient mit 1:2 geschlagen geben. Dabei gingen die Aachener bereits nach drei Minuten durch einen Treffer von Szilárd Nemeth in Führung. Die Pfälzer erzielten vor der Pause durch Axel Bellinghausen den Ausgleich (42.). Marcel Ziemer legte in der 62. Minute nach. Im Gegensatz zu den Gastgebern blieben die Schwarz-Gelben in punkto Aggressivität einiges schuldig.

Zum ersten Mal in der Rückrunde gab es keinen Wechsel in der Startelf der Schwarz-Gelben: Das Tor von Keeper Thorsten Stuckmann verteidigte die Viererkette um Pekka Lagerblom, Nico Herzig, Seyi Olajengbesi und Thomas Stehle. Davor teilten sich erneut Matthias Lehmann und Reiner Plaßhenrich das zentrale Mittelfeld und auf den Flügeln kamen Daniel Brinkmann und Patrick Milchraum zum Einsatz. Das Angriffsduo bildeten wie in der Vorwoche Marius Ebbers und Szilárd Nemeth. FCK-Trainer Milan Sasic veränderte seine Mannschaft dagegen auf zwei Positionen: In der Viererkette erhielt Moussa Ouattara den Vorzug vor Mathieu Beda. Zusammen mit Fabian Schönheim, Sven Müller und Christopher Lambrecht bildete er die Viererkette der Pfälzer. Davor durfte Georges Mandjeck für den gesperrten Sascha Kotysch ran, der zusammen mit Axel Bellinghausen das defensive Mittelfeld bildete. In der Offensivabteilung blieb alles beim Alten: Die Mittelfeldspieler Stefan Lexa, Steffen Bohl und Josh Simpson sollten die einzige Spitze, Marcel Ziemer, unterstützen.

Die Partie im Fritz-Walter-Stadion begann mit einem Paukenschlag: Noch keine drei Minuten waren gespielt, als Marius Ebbers mit einem tollen Pass Szilárd Nemeth auf die Reise schickte. Tobias Sippel stürmte aus seinem Kasten, aber der Slowake kam vor dem FCK-Keeper an den Ball. In vollem Lauf umkurvte Nemeth den Schlussmann und schob souverän zur 1:0-Führung ein. In der Folgezeit lauerten die Schwarz-Gelben auf Konter, während die Pfälzer sich von diesem Schock zu erholen versuchten. Mehr als ein paar harmlose Angriffe kamen auf beiden Seiten aber nicht zu Stande.

Bis Mitte der ersten Hälfte lebte das Spiel mehr von den intensiv geführten Zweikämpfen als von Torraumszenen. Mit der Riesenchance der Lauterer in der 26. Minute sollte sich das Spiel drehen. Lamprecht zog aus kurzer Distanz ab, mit einem Weltklasse-Reflex konnte Thorsten Stuckmann den drohenden Ausgleich jedoch verhindern. Die Pfälzer wurden immer aktiver und kurze Zeit später folgte die nächste gute Möglichkeit: Diesmal scheiterte Axel Bellinghausen an unserem Schlussmann (29.). Da die Seeberger-Elf sich zunehmend in die eigene Hälfte drängen ließ, stand Stuckmann auch in den letzten 15 Minuten vor der Pause immer wieder im Mittelpunkt. Gegen den völlig freistehenden Sven Müller konnte unser Keeper noch klären (40.), beim zweiten Versuch von Axel Bellinghausen war er allerdings machtlos (43.). Zwar konnte er den sich senkenden Ball des Lauterer Mittelfeldspielers noch an die Latte lenken, beim Nachschuss war aber nichts mehr zu machen. Der Ausgleich war die letzte nennenswerte Aktion in der ersten Hälfte, so dass es mit dem 1:1 in die Kabine ging.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte stellte der Gastgeber das agilere Team, die Chancen hatten aber die Aachener: Da Pekka Lagerblom (53.) am Tor vorbei schoss und Marius Ebbers den Ball über den Kasten zirkelte (55.), blieb es beim 1:1. Die größere Leidenschaft und das größere Engagement ging jedoch sichtbar von den Pfälzern aus, so dass der zweite Gegentreffer für die Alemannen nicht überraschend kam: Nach einem Ballverlust von Nico Herzig im Spielaufbau kam der Ball zu Steffen Bohl, der das Leder direkt an Marcel Ziemer weiter leitete. Der Angreifer des FCK ließ sich die Chance nicht entgehen und markierte das 2:1 für sein Team (62.).


Die Reaktion der Schwarz-Gelben ließ lange auf sich warten: Erst in der 75. Minute versuchte sich Nico Herzig mit einem Gewaltschuss aus rund 30 Metern. Der Ball verfehlte das FCK-Gehäuse aber deutlich. In den letzten zehn Minuten der Partie warfen die Alemannen noch einmal alles nach vorne. Der einzige Spieler, der sich in der Schlussphase seine Sporen verdienen konnte, war Thorsten Stuckmann: Nach einem schnellen Lauterer Konter blieb unser Keeper Sieger im 1:1-Duell mit Bellinghausen (85.).

Somit endete das Duell in der Pfalz mit einer 1:2-Niederlage für die Schwarz-Gelben. Da die Lauterer mehr Leidenschaft und Aggressivität an den Tag legten, ging der Sieg der Pfälzer am Ende auch in Ordnung. Die roten Teufel hielten sich an die Aktion "Mit Lautrer Herzblut ist alles möglich", während unser Team enttäuschte. Nächste Woche geht es für die Alemannen auf dem Tivoli weiter, wenn der FC Augsburg in Aachen zu Gast ist.

Zum Spiel


Entschlossenheit und Zielstrebigkeit hatte Jürgen Seeberger am Freitagabend nur bei einem Team gesehen - dem Gegner. "Wir haben heute alles vermissen lassen und hatten nur eine gute Szene, die dann auch zum Tor geführt hat. Es ist uns nicht gelungen, Anspielstationen zu schaffen, wir haben die Zweikämpfe verloren. Der Sieg für die Lauterer war hoch verdient." Lob bekam nur ein Aachener Spieler ab: Thorsten Stuckmann. "Sensationell, was er gehalten hat", bescheinigte selbst der Lauterer Coach Milan Sasic, der seiner Mannschaft ein Kompliment aussprach. "Das war nah an der Idealvorstellung eines Trainers", lobte er Kampf und Leidenschaft seiner Elf, aber "auch die hohe Qualität des Spiels". Die war bei den Schwarz-Gelben nicht ausreichend, wie auch die Spieler eingestehen mussten. "Wir haben 90 Minuten lang unter Druck gestanden, es ist uns überhaupt nicht gelungen, unser Spiel durchzubringen", analysierte Kapitän Reiner Plaßhenrich. Thorsten Stuckmann sprach mit heiserer Stimme: "Ich habe versucht zu dirigieren, aber ich glaube, mich hat niemand gehört. Wir hatten heute einfach zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung drin." Für den Keeper war auch die eigene Leistung kein Trost. "Ich bin frustriert und enttäuscht."

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