Ein letztes Mal heißt es am Freitagabend um 19.30 Uhr auf dem Tivoli ,Vollgas geben‘ – die Alemannia empfängt im Rahmen des 37. Spieltags in der Regionalliga West die U23 von Fortuna Düsseldorf. Die Ausgangslage ist allen Beteiligten klar.
„Vorfreude und Anspannung zugleich“ – das sind die beiden Gefühlslagen, mit denen Fuat Kilic und seine Schützlinge in das finale Heimspiel der Saison gehen. Es ist dabei nicht nur das letzte, sondern ein enorm brisantes Heimspiel. In jeder Hinsicht. „Vor so einem Spiel sind alle on fire. Da musst du niemanden extra motivieren“, gibt der Trainer der Alemannia einen Einblick hinter die Kulissen. Klar, die Zutaten stimmen in jedem Fall: Tivoli, Flutlicht und über 8000 Fans, die gegen die Zweite von Fortuna Düsseldorf erwartet werden. Und auch die Vorzeichen werden ausnahmslos jedem bewusst sein – bei einem eigenen Sieg kann ein immenser Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht werden, der entsprechend abhängig von den Ergebnissen der anderen Plätze am Samstag ist.
Von etwaigen Rechenspielchen, die mit der Tabellenkonstellation zusammenhängen, möchte Kilic allerdings nichts wissen. „Auch bei einem Sieg haben wir am Freitagabend noch nicht den Klassenerhalt sicher. Von daher denken wir nur im Hier und Jetzt. Es stimmt, wir stehen jetzt da, wo wir in der Winterpause hinwollten, nämlich über dem Strich. Und wir werden alles Erdenkliche tun, um diesen Platz zu verteidigen. Dennoch bringt es nichts, sich mit dem zu befassen, was nach dem Spiel sein könnte“, stellt der Fußballehrer klar.
Denn bei all der Konzentration auf die eigene Situation hat am Freitagabend auch noch der Gegner ein Wörtchen mitzureden. Die von Nicolas Michaty trainierte U23 von Fortuna Düsseldorf ist die schlechteste Rückrundenmannschaft der Liga, hat die letzten beiden Spiele verloren. Dennoch warnt Kilic vor dem Tabellenzehnten, der die Abstiegsgefahr auch erst seit kurzem gebannt hat. „Wie jede U23-Mannschaft ist Düsseldorf sehr spielstark und hat uns im Hinspiel den Schneid abgekauft. Das darf uns in der Form nicht wieder passieren und wäre nicht entschuldbar.“ Den Einbruch in der Rückrunde erklärt sich der Alemannia-Coach mit der komplizierten Personalsituation am Flinger Broich. „Das wird auch etwas damit zu tun haben, dass viele Spieler durch ihre guten Leistungen in der Hinrunde regelmäßig im Zweitligakader stehen. Zudem hatte die Fortuna zuletzt aufgrund von Krankheit und Verletzungen viele Ausfälle zu beklagen.“ In der Tat: Bei der 0:1-Niederlage im kleinen Rheinderby gegen den 1. FC Köln II hatte die sogenannte „Zwote“ nur vier Spieler inklusive Torwart auf der Bank. Auch perspektivisch verliert die Fortuna mindestens zwei ihrer Leistungsträger: Die Ex-Aachener Can Özkan und Tim Köther – Top-Scorer der U23 – werden in die 3. Liga beziehungsweise 2. Bundesliga wechseln.
Müller und Baum zurück, gute Vorzeichen bei Korzuschek
Mit Blick auf das Personal auf schwarz-gelber Seite wird Kilic derweil wieder auf Marco Müller und Frederic Baum zurückgreifen können, die beide in den Kader zurückkehren werden. Auch die Chancen auf einen Einsatz von Tim Korzuschek stehen gut. „Er hat das Donnerstagstraining voll absolviert und sollte spielfähig sein“, gibt der Coach Auskunft über den Offensivmann, der zuletzt von einer Muskelverletzung geplagt wurde. Keeper Joshua Mroß stand im Pokal in Köln aufgrund eines Schlages gegen den Oberschenkel im Training nicht im Aufgebot, „jedoch ist auch er voraussichtlich wieder dabei“, unterstreicht Kilic. Dabei sein wird auch eine bisher kaum gekannte Anzahl an Fans an der Krefelder Straße, 5.700 Karten sind Stand Donnerstagnachmittag im Vorverkauf über die Theke gegangen. „Die Zuschauer haben gesehen, dass dieses Team alles dafür tut, um unser großes Ziel zu erreichen. Und das wird durch diese Zahlen honoriert“, freut sich auch der Trainer. Wer beim letzten Heimspiel dieser Spielzeit trotz allem verhindert ist, kann neben dem Alemannia-Liveticker (www.alemannia-aachen.de/ticker) zum Preis von 5,99 Euro auch auf den Sporttotal-Stream (TSV Alemannia Aachen vs. Fortuna Düsseldorf U23 (sporttotal.tv)) zugreifen.
Leichte Freude kommt auch beim Blick auf die Bilanz auf – neun Aachener Siegen stehen hier vier Remis und sechs Siege für die Landeshauptstädter gegenüber. Bisher konnte die U23 der Düsseldorfer zudem nur zweimal auf dem Tivoli gewinnen, neunmal war sie in der Kaiserstadt schon zu Gast. Schiedsrichter des 20. Vergleichs zwischen beiden Mannschaften ist Christian Scheper aus Emstek. Martin Tietze und Jan Lübberstedt unterstützen ihn an den Seitenlinien.