Am Samstag, 12.04.2025, empfängt Alemannia Aachen um 16:30 Uhr den SV Sandhausen zum 33. Spieltag auf dem Tivoli. Folgend gibt es organisatorische Hinweise zum Spiel.
Am Samstag, 12.04.2025, empfängt Alemannia Aachen um 16:30 Uhr den SV Sandhausen zum 33. Spieltag auf dem Tivoli. Folgend gibt es organisatorische Hinweise zum Spiel.
Tickets: Tageskarten sind an den gängigen Vorverkaufsstellen zu den gewohnten Öffnungszeiten, online (bis Samstag 12:30 Uhr als Print@Home-Tickets oder bis Freitag, 18 Uhr mit Option Abholung am Info-Point) oder ab 14:30 Uhr (ab 12 Uhr im Fanshop) an den Tageskassen Nordost und Südost zu erwerben. An den Kassen Nordost A und Südost B ist jeweils an einem Schalter EC-Zahlung möglich, an den restlichen Kassen nur Barzahlung. Der Vorverkauf wird empfohlen. Bis zur Halbzeitpause sind am Eingang Südost Spätkassen geöffnet. Schiedsrichterkarten gibt es am Spieltag an der Kasse Nordwest.
Hinterlegte Tageskarten für die Heimbereiche können bis Freitag, 18 Uhr im Fanshop am Tivoli sowie von ca. 14:15 Uhr am Info-Point (Holzbude Nähe Eingang Südwest) abgeholt werden, ab Spielbeginn bis zur Halbzeitpause an der Spätkasse am Eingang Südost.
Verfügbare Blöcke: Geöffnet werden Block O1-O6, Block S1-S6, Block W1-W4, Block N5+N6, die Rollstuhlplätze sowie der Logen- und Businessbereich. Die Blöcke S1-S6, O6 sowie der Logen- und Businessbereich sind bereits ausverkauft.
Um beim erwarteten Andrang den Einlass zu entzerren, wird neben den Eingängen Südwest, Südost und Nordwest auch der Eingang Nordost geöffnet. Innerhalb des Heimbereichs kann der Eingang frei gewählt werden; die Karten sind an den Drehkreuzen entsprechend freigeschaltet. Lediglich für die Blöcke W3 und W4 ist zwingend der Eingang Nordwest zu nutzen.
In den Stehplatz-Blöcken muss dringend darauf geachtet werden, dass die Treppenaufgänge aus Sicherheitsgründen unbedingt freigehalten werden müssen!
Fans vom SV Sandhausen: Für Gästefans wird der Block N1 und ein Teil von W4 geöffnet. Der Eingang und die Tageskasse befinden sich im Nordwesten des Stadions vom Gästeparkplatz aus durch den Tunnel. Der Gästeeingang ist nur über den Gästeparkplatz erreichbar, der Eingang Nordwest kann nicht als Eingang zum Block N1 genutzt werden! An der Gästekasse ist ausschließlich Barzahlung möglich. Rollstuhlfahrer aus Sandhausen nehmen bitte den Eingang Nordwest für Rollstuhlfahrer.
Der Gästeparkplatz ist wie folgt zu erreichen: Ausfahrt Aachen-Zentrum – rechts auf die Krefelder Straße Richtung Zentrum – rechts in den Eulersweg – 2. links in den Soerser Weg – links Am Sportpark Soers.
Außerhalb des Gästebereichs ist das Tragen von Fankleidung des Gastvereins nicht gestattet.
Anreise/ Parken:
An Heimspieltagen sind der Soerser Weg und die Parkflächen hinter dem Parkhaus ausschließlich den Gästefans vorbehalten. Diese Bereiche werden durch Sperrstellen und Sicherheitsdienst kontrolliert. Wir bitten dies bei der Anreiseplanung zu berücksichtigen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Ab 13:30 Uhr setzt die ASEAG ab Hauptbahnhof und Bushof (alle 5-7,5 Minuten), ab Würselen (alle 10-15 Minuten) und ab Baesweiler/Alsdorf (alle 15 Minuten) zusätzliche Busse ein. Auch für die Linien 1, 25 (beide ab Stolberg), 35 (ab Breinig), 52 (ab Eschweiler) und 54 (ab Merkstein) werden zusätzliche Busse eingesetzt. Genauere Informationen zu den Abfahrtzeiten und Haltestellen sind unter www.aseag.de/alemannia-aachen zu finden.
Tages- und Dauerkarten gelten innerhalb der Städteregion Aachen kostenlos als Fahrausweis mit Bus und Bahn für die An- und Abreise. Wir empfehlen, wenn möglich, eine Anreise mit dem ÖPNV.
Mit dem Auto:
Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens rund um den Tivoli wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Informationen zu PKW-Parkplätzen finden Sie auf den Seiten der APAG: https://www.apag.de/de/event-parken/alemannia-heimspiele. Die Zufahrt zur Nordeinfahrt des Parkhauses erfolgt über die Albert-Servais-Allee vom 2. Kreisverkehr aus. Selbstverständlich ist das Parkhaus auch vom Süden aus zu erreichen. Zusätzlich steht der Kunstrasen-Platz (Zufahrt am Hit-Supermarkt entlang), AREAL A (Zufahrt über Soerser Weg), der Parkplatz an der Eissporthalle (Zufahrt über Hubert-Wienen-Straße), der Parkplatz am Finanzamt (Zufahrt über Am Gut Wolf) und Areal D (Gäste; Zufahrt über Soerser Weg) zur Verfügung. Wir empfehlen nachdrücklich die Anreise mit dem ÖPNV.
Wegen der erwarteten Besucherzahl gilt das Anwohnerschutzkonzept, d.h. insbesondere, dass einige Straßen in den umliegenden Wohngebieten nur für Anwohner befahrbar sein werden.
Bei der Abreise kann es aufgrund der Autobahnsperre der A544 zwischen Europaplatz und Würselen zu vermehrten Staus kommen.
Stadionöffnung: Das Stadion öffnet um 14:30 Uhr. Eine frühzeitige Anreise wird dringend empfohlen. Die Sektionaltore im Heimbereich sind geöffnet. Der Fanshop öffnet um 12 Uhr und ist ab Stadionöffnung nur von innen erreichbar.
Verpflegung: Für das leibliche Wohl sind im Umlauf alle Kioske in den geöffneten Blöcken sowie der Klömpchensklub geöffnet. An den Kiosken S2 und S3 wird es eine Bier-Fastlane geben, an denen lediglich Bier und Wasser ausgeschenkt wird. Außerdem wird im Raum neben dem Fantreff unter der Werner-Fuchs-Tribüne ein weiterer Stand für den Getränkeverkauf geöffnet. Zusätzlich werden wieder Bier Runner eingesetzt. Bis zur Stadionöffnung werden auf dem Vorplatz Kioske nach außen geöffnet. Am Kiosk S2 ist nur Kartenzahlung möglich! Wichtig: Weiterhin dürfen pro Bestellung nur noch sechs Getränke bestellt werden.
Sonstiges: Im Stadionumlauf ist das Tivoli Echo für 1€ zu erwerben.
Übertragung: Das Spiel kann – außer im Liveticker unter https://www.alemannia-aachen.de/ticker und im 100‘5 Alemannia Livestream unter https://www.alemannia-aachen.de/aktuelles/radiostream/ – auch als Liveübertragung bei MagentaSport verfolgt werden.
Backhaus: „Alles in der eigenen Hand“
Der dritte Teil des Dramas „Englische Woche“ steht für die Alemannia auf dem Spielplan. Und er verspricht wieder Abstiegskampf pur: Am Samstag um 16:30 Uhr ist der SV Sandhausen zu Gast an der Krefelder Straße, der nach einer beispiellosen Talfahrt mit dem Rücken zur Wand steht.
Am Dienstagabend in Hannover war Heiner Backhaus kurz nach Abpfiff noch mächtig sauer. „Das gehört dazu, dass du als Trainer nach solch einem Spielverlauf auch mal Dampf ablassen musst“, blickt der 43-Jährige zurück. Die Gründe für den Ärger waren allemal verständlich: Nicht nur, dass seine Mannschaft in Überzahl gegen den Vorletzten aus Niedersachsen durch einen unberechtigten Elfmeter den 1:1-Endstand hinnehmen musste – die Art und Weise, wie sein Team nach der Führung durch Charlie Benschop kurz nach der Pause auftrat, missfiel Backhaus ganz und gar. „Wir hätten die Entstehung des Gegentors schon dreimal verhindern können, wenn wir gesprintet und in die Zweikämpfe gegangen wären. Ich habe hinten heraus ganz klar die nötige Einstellung vermisst. Das war einfach zu wenig“, wird der Pro-Lizenz-Inhaber auch mit zwei Tagen Abstand auf das Spiel noch einmal deutlich.
Alemannia-Kapitän Mika Hanraths, der auf dem Platz mit ansehen musste, wie seine Teamkollegen nach dem 1:0 den Faden verloren, bekräftigt seinen Coach. „Unser Spiel fußt darauf, dass das Spiel gegen den Ball an erster Stelle steht. Erst, wenn wir das praktizieren, kriegen wir Räume und können Fußball spielen. Das weiß die Mannschaft aber auch“, stellt der 25-Jährige, der in dieser Spielzeit erst zwei Partien verpasste, klar. Er selbst hätte das Team schon vor dem Tor mehr befeuern können, wie er zugibt – auch Backhaus findet, „dass die Mannschaft solche Situationen intrinsisch auf dem Platz lösen muss.“ Dennoch kennt der Trainer seine Spieler. „Mika ist jemand, der den Jungs in den Allerwertesten tritt und im Spiel vorangeht. Von einigen anderen hätte ich mir das auch mehr gewünscht“, bemerkt Backhaus, der gegen den SV Sandhausen im Vergleich zur zweiten Halbzeit in Hannover eine klare Steigerung in der Art und Weise sehen will.
Darauf wird es gegen die Nordbadener auch ankommen – denn Sandhausen, dass nach dem Hinspielerfolg über die Schwarz-Gelben im November noch Tabellenführer war, ist nach einer unbeschreiblichen Talfahrt inzwischen auf dem drittletzten Platz angelangt und muss schlichtweg liefern. Bereits sechs Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, sodass der SVS in den Worten von Backhaus wahrlich „die Pistole am Hals hat.“ Nach 14 Niederlagen aus den letzten 17 Spielen und nur fünf Rückrundenpunkten spukt das Abstiegsgespenst immer energischer am Hardtwald – die 1:3-Niederlage am letzten Wochenende gegen Verl war für den bisherigen Trainer Kenan Kocak dann auch das Signal, den Hut zu nehmen. Kocak war erst Ende Dezember auf Sreto Ristic gefolgt, nun sollen Ex-SVS-Profi Dennis Diekmeier und der langjährige Co-Trainer Gerhard Kleppinger die Saison zu Ende coachen und die Sandhäuser vor dem Absturz in die Viertklassigkeit bewahren. Eine Situation also, die viel Druck ausübt, aber auch Kräfte freisetzen kann: „Für den Gegner ist ein Punkt viel zu wenig. Dementsprechend schwungvoll wird er hier aufspielen“, vermutet Backhaus.
Strujic und Scepanik fehlen definitiv
Für seine Elf gelte derweil schlicht: „Wir haben ein Heimspiel mit unseren Fans im Rücken und haben alles in der eigenen Hand. Das Allheilmittel wird jedoch die Einstellung sein, nicht die Aufstellung.“ Dennoch sei an dieser Stelle ein Blick auf das Personal geworfen: Während Sasa Strujic (gelbgesperrt), Lukas Scepanik (Muskelfaserriss, etwa zwei Wochen Pause), Julian Schwermann (Wade), Leo Putaro (muskuläre Probleme) und Marcel Johnen (krank) fehlen, sieht es bei einigen zuletzt angeschlagenen Spielern wieder besser aus. „Gianni Gaudino könnte nach seiner Sehnenverletzung vielleicht sogar von Beginn an ran. Bei Baxter Bahn schwillt nach seiner Prellung der Fuß ab, auch für Patrick Nkoa wird es vermutlich wieder reichen“, berichtet der Coach, der den kränkelnden Anton Heinz am Donnerstag zur Sicherheit aus dem Training nahm.
Auch gegen die Sandhäuser können sich die Tivoli-Kicker wieder ihrer gewohnt treuen Fanunterstützung sicher sein: Etwa 26.000 Zuschauer werden am Samstag erwartet, rund 100 Fans haben sich aus der Kurpfalz bisher angekündigt. Die Bilanz gegen den SVS besteht lediglich aus der 0:4-Pleite im Hinspiel, muss also noch aufpoliert werden. Wer nicht im Stadion sein kann, hat über den Alemannia-Liveticker, den 100,5 Alemannia Livestream oder den Videostream von MagentaSport wie immer die Möglichkeit, die Partie dennoch zu verfolgen. Schiedsrichter des Duells am 33. Spieltag ist Felix Prigan aus Deizisau. Steven Greif und Felix Grund sind seine Assistenten, Fabian Maibaum ist Vierter Offizieller.
Alemannia Aachen: Bördner – Hanraths, Rumpf, Yarbrough – Heister, Wiebe, Meyer – Gaudino (88. Benschop), El-Faouzi – Bakhat (76. Heinz), Castelle (65. Bahn) / Trainer: Heiner Backhaus
SV Sandhausen: Richter – Lorch, Girdvainis, Schikora – Zander (64. Kreuzer), Halimi (46. Wolf), Simnica, Weik (88. Iwe) – Otto, Baumann (79. Stolze), Meier (64. Butler) / Trainer: Gerhard Kleppinger
1:0 Simnica (4.Eigentor), 1:1 Baumann (20.), 2:1 Yarbrough (45.+1)
Simnica (16.), Meier (26.), El-Faouzi (29.), Butler (90.+2)
1 / 2
Felix Prigan (Deizisau) – Steven Greif, Felix Grund
25.912 (davon ca. 210 aus Sandhausen)
24 Grad, sonnig
Bördner hält Foulelfmeter von Halimi (16.)
Schwarz-Gelb macht durch 2:1-Sieg einen Riesen-Schritt
Dank eines 2:1-Heimerfolgs gegen den taumelnden SV Sandhausen ging die Alemannia am Samstag einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Vor 25.900 Fans auf dem Tivoli brachte Luan Simnica die Kaiserstädter per Eigentor in Führung (3.), Dominic Baumann glich aus (20.). Kurz vor der Pause besorgte Lamar Yarbrough den Endstand (45.+1). Elias Bördner hielt zudem einen Elfmeter.
Im Vergleich zum 1:1 unter der Woche in Hannover baute Alemannia-Coach Heiner Backhaus seine Startelf auf zwei Positionen um: Meyer begann auf der linken Schiene für den gelbgesperrten Strujic, zudem kehrte der wiedergenesene Gaudino in die Anfangsformation zurück und startete für den verletzten Scepanik. Die Partie gegen zum Siegen verdammte Sandhäuser wurde aus organisatorischen Gründen 15 Minuten später angepfiffen, ging dann aber direkt so richtig los. Keine drei Minuten waren gespielt, als El-Faouzi eine scharfe Ecke von der linken Seite in den SVS-Strafraum schlug und am langen Pfosten zwar keinen Mitspieler fand, aber dafür Sandhausens Mittelfeldmann Simnica – der Sechser mutierte zum Unglücksraben und donnerte das Spielgerät bei seinem Klärungsversuch unter die eigene Querlatte (3.).
Das frühe 1:0 beflügelte die Alemannen zunächst. Den Kurpfälzern fehlte die Ordnung, sie kamen meist zu spät in die Zweikämpfe. Die Backhaus-Elf dagegen ließ Ball und Gegner laufen und stieß immer wieder ohne große Probleme ins letzte Drittel des Tabellen-18. vor. Komplett auf den Kopf gestellt wurde diese Spielentwicklung dann beginnend mit der zweiten Viertelstunde: Otto fiel beim ersten Vorstoß der Gäste in den Aachener Strafraum im Zweikampf mit El-Faouzi auf den Hosenboden. Schiedsrichter Felix Prigan wollte eine Berührung erkannt haben und zeigte auf den Punkt, Elfmeter für den SVS aus dem Nichts. Halimi übernahm die Verantwortung – und scheiterte am stark reagierenden Alemannia-Schlussmann Bördner, der den halbhoch und mittig geschossenen Ball mit den Beinen parieren konnte (16.).
Der Jubel im schwarz-gelben Lager hielt allerdings nicht lange. Kurz nach dem Strafstoß ließ die Backhaus-Truppe Weik auf der linken Angriffsseite zu viel Platz. Die butterweiche Flanke des Außenverteidigers nickte Torjäger Baumann am zweiten Pfosten zum Ausgleich ein (20.). Nach einem wackligen Start hatte sich Sandhausen damit wieder in die Partie gebissen und bekam gleichzeitig mehr defensive Kontrolle in sein Spiel. Die Alemannia hingegen musste sich zunächst schütteln, bevor sie nach einer guten halben Stunde wieder den Weg nach vorne fand. Zander köpfte eine Flanke von Hanraths vor die Füße von dessen Abwehr-Kollege Yarbrough, der unvermittelt abzog und den Kasten etwa einen Meter rechts verfehlte (35.). Vier Minuten später hatte Niklas Castelle am SVS-Sechzehner zu viel Platz und zimmerte die Kugel nur knapp drüber (39.).
SVS bleibt in Durchgang zwei zu harmlos
Die Gäste verfielen in der Endphase des ersten Durchgangs wieder zunehmend in die Passivität und wurden schließlich auch deshalb bestraft, weil die Standards der Tivoli-Elf an diesem Tag fruchteten. Eine erneut gefährliche El-Faouzi-Ecke faustete Sandhausens Keeper Richter zum im Rückraum postierten Meyer, der mit seinem Schuss noch am Block hängenblieb – aber Yarbrough stand goldrichtig und feuerte aus etwa sieben Metern diesmal ins Tor zur erneuten Führung (45.+1). Sein erster Treffer im Alemannia-Trikot war der Schlusspunkt einer ereignisreichen ersten Hälfte.
Der zweite Abschnitt startete mit einem kleinen Solo von Rückkehrer Gaudino, der von rechts nach innen zog und seinen Abschluss etwas zu zentral auf Richter platzierte (48.). Die Kaiserstädter ließen bei klarer Hoheit im Mittelfeld und stabiler Defensivreihe zunächst wenig anbrennen, vorne entstand vor beiden Strafräumen in den ersten 15 Minuten wenig Gefährliches. Nach gut einer Stunde zielte Castelle aus der Distanz zu hoch (61.). Das Geschehen nahm mit dieser Aktion wieder an Fahrt auf und der anderen Seite wurde es dann brenzlig: Schikora köpfte eine Linksecke des eingewechselten Kreuzer am langen Pfosten bedrohlich auf den Kasten, Bördner hielt stark (66.). Im Gegenzug trat der ebenso eingetauschte Bahn nach Heister-Vorarbeit über den Ball (67.), mit dem nächsten Angriff wurde Bakhat geblockt (68.). Der Tivoli kam noch einmal, im Gegensatz zu den Gästen – für die lebensbedrohliche Lage am unteren Tabellenende investierte Sandhausen in Halbzeit zwei viel zu wenig.
Stattdessen sorgte wieder die Alemannia für Gefahr, der eingewechselte Heinz schoss aus rund 20 Metern knapp vorbei (81.). Die Schlussphase war da längst angebrochen, doch die mit dem Rücken zur Wand stehenden Gäste blieben trotz zahlreicher Wechsel ungefährlich. Die Backhaus-Elf hingegen brachte das umjubelte 2:1 über die Zeit und hat mit nun 44 Punkten beste Karten für den Ligaverbleib, wobei das nächste Spiel gegen einen direkten Konkurrenten – 1860 München – am nächsten Samstag um 14 Uhr im Stadion an der Grünwalder Straße steigt. Zuvor will Schwarz-Gelb aber das Ticket für das Bitburger-Pokal-Finale lösen, am Mittwoch um 19 Uhr geht es ins Halbfinale bei Fortuna Köln.
Mika Hanraths: Heute hat das Team mit der größeren Willenskraft das Spiel gewonnen. Die Einstellung hat diesmal gepasst und wir sind auch im Normalfall eine Mannschaft, die das drauf hat. Sandhausen stand auf nicht gutem Platz tief und war recht passiv, hat Tempo aus dem Spiel genommen. Daher war es nicht einfach, den Gegner zu bespielen. Wir mussten bei langen Bällen des Gegners hellwach sein, auch mit Blick auf die Umschaltaktionen. Wenn du einen passiven Gegner hast, brauchst du einen guten Platz und musst perfekt positioniert sein, um dir Chancen herauszuspielen. Wir haben aber auch viel über Mentalität gelöst. Druck haben wir nach dem Ausgleich nicht gespürt, da noch 70 Minuten auf der Uhr waren. Alles war in Ordnung, es war kein Beinbruch. Wir haben weitergemacht und zu einem optimalen Zeitpunkt das 2:1 erzielt. Die 44 Punkte bedeuten jetzt, dass wir noch nicht durch sind, aber einen immens wichtigen Sieg geholt haben. Auf den können wir nun aufbauen.
Florian Heister: Wir haben uns mit dem Sieg ein kleines Puffer im Abstiegskampf verschafft, sechs Punkte sind es jetzt. Das Spiel war heute mit Blick auf den Klassenerhalt sehr wichtig. Es ist noch nichts in sicheren Händen, aber wir haben Big Points geholt. Es kam auf die Einstellung an, die hat gestimmt. Schönwetterfußball hat bei uns nichts verloren. Ob es ein Leckerbissen für die Zuschauer war, weiß ich nicht, aber am Ende zählen hier nur die drei Punkte. Was die Standards betrifft, wurden wir in den letzten Wochen viel kritisiert. Im Grunde haben wir ja viele Spieler, die Ecken treten können, nur manchmal klappt es einfach nicht. Soufi (El-Faouzi, d. Red.) hat heute aber bewiesen, dass er gefährliche Ecken hineinbringen kann. In Halbzeit zwei haben wir den Fuß auf dem Gaspedal gelassen, sind vorne angelaufen und haben versucht, das Spiel in die Hälfte des Gegners zu verlagern. Dies ist uns gelungen, Sandhausen hatte nach dem Seitenwechsel nahezu keinen Torabschluss. Unsere bekannten Stärken, das hohe Anlaufen, das frühe Pressing, sind da wieder zum Tragen gekommen. Jetzt kommt wieder eine Englische Woche, wobei die Intensität uns mit den vielen angeschlagenen Spielern schon zusetzt. Aber andere Vereine haben jetzt am Ende der Saison auch Probleme. Wir wollen Fortuna Köln im Pokal-Halbfinale schlagen und den Pokal verteidigen.
Heiner Backhaus: Wir haben die richtigen Lehren aus dem Spiel gegen Hannover gezogen. Vor allen Dingen am Ende, als wir das 2:1 verteidigen mussten. Genau so musst du in dieser Liga spielen, es ist kein Schönheitswettbewerb. Gerade auf diesem Rasen war es schwierig, auf Top-Niveau Fußball zu spielen. Was heute aber zu sehen war, war das Herz der Mannschaft. Daher bin ich sehr stolz, gerade auf die Jungs, die nicht so oft spielen. Als Beispiel nenne ich Elias Bördner, der den Elfmeter gehalten und nie rumgemeckert hat, nachdem er als erster Torwart verdrängt wurde. Er hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und als Belohnung darf er vor der Werner-Fuchs-Tribüne in dieser wichtigen Phase einen Strafstoß parieren. Das wird er mitnehmen für seine weitere Karriere, er ist ein absoluter Teamplayer. Auch bei Felix Meyer wirkte es, als hätte er immer gespielt. Er ist immer wieder angelaufen, und das ohne Spielrhythmus. Darüber hinaus hat er bei jeder Gelegenheit die Emotionen ins Stadion gebracht. Und da bin ich auch schon beim Highlight des Tages, der tollen Stimmung auf dem Tivoli. Unsere Fans mussten in der letzten Zeit viel mitmachen und stellen sich trotzdem immer wieder geschlossen hinter die Mannschaft. So ziehen wir am Ende solche Spiele, wenn die Energie gebündelt wird. Wir sind jetzt noch lange nicht durch, haben aber einen wichtigen Dreier geholt. Jetzt gehen wir mit derselben Demut an die nächsten Aufgaben: Erst Fortuna Köln und dann wollen wir auch 1860 München schlagen.