Drei Siege, ein Unentschieden: So lautet Alemannias Bilanz aus den letzten vier Spielen. Diese Serie soll am Freitag beim Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Kaiserslautern fortgesetzt werden. „Wir haben uns eine tolle Ausgangsposition erarbeitet und selbstverständlich ist es das Ziel, frei aufzuspielen und zu gewinnen“, bringt es Coach Jürgen Seeberger zwei Tage vor der Auswärtspartie auf den Punkt.
„Bislang ist Kaiserslautern die beste Heimmannschaft und wir die Zweitbeste. Das wollen wir ändern“, so die klare Ansage des Trainers. Mit einem Sieg in der bisherigen Festung Betzenberg könnten die Tivoli-Kicker dem FCK die erste Heimniederlage in dieser Saison beibringen und damit die Elf von Milan Sasic vom Thron der besten Heimmannschaft stoßen. Auch in der Tabelle insgesamt würde man an den roten Teufeln vorbei ziehen. „Sie zeigen auswärts und Zuhause zwei Gesichter“, lässt Seeberger die bisherigen Spiele des FCK Revue passieren. „Wenn man sich dann auf die Heimspiele verlassen muss, ist das auch für die Spieler eine schwierige Geschichte.“ Dennoch geht er von einem enthusiastischen Spiel der Lauterer mit großem Drang nach vorne aus. Dem will er mit einem mutigen, entschlossenen, coolen und cleveren Auftritt seines Teams entgegentreten. „Wir wollen unser Spiel durchbringen und das Spiel nicht nur auf uns zukommen lassen“, gibt er deshalb vor. Geschicktes Anlaufen, ständiger Druck sowie geistige und körperliche Frische sind bei dem „reizvollen Spiel auf hohem Level“ gefragt.
Reizvoll macht das Spiel selbstverständlich auch die Atmosphäre beim FCK. „Vor so einer Kulisse, vor 30.000 bis 40.000 Zuschauern zu spielen, ist einfach großartig“, sagt Seeberger mit Vorfreude auf die Begegnung. Mit einem Sieg auf dem „Betze“ könnte die Alemannia auch ihre Bilanz gegen den FCK aufpolieren. Schließlich konnten die Schwarz-Gelben von acht Partien erst zwei für sich entscheiden. Zwei Begegnungen endeten unentschieden, vier Mal ging der 1. FC Kaiserslautern als Sieger vom Platz. Ein Erfolg im Fritz-Walter-Stadion steht bislang noch aus. Um diesen nun einzufahren, will Seeberger, was die Aufstellung betrifft, eine gute Mischung finden. Wie diese aussehen wird, ließ der Coach noch offen. Durch die Ausfälle von Faton Popova, Jérôme Polenz (beide im Aufbautraining) und Kapitän Reiner Plaßhenrich (Knieprobleme) steht allerdings schon fest, welche Delegation nach Lautern reist. Wer von den 18 Spielern letztlich die Anfangsformation bildet, wird der Trainer am Freitagabend beantworten.
Die Partie wird geleitet von Thorsten Schriever. Ihm assistieren Thomas Gorniak und Lars Heitmann.
Der Kartenvorverkauf für das Spiel beim 1. FC Kaiserslautern ist in Aachen abgeschlossen. Es wurden rund 500 Karten abgesetzt. Tickets für den Sonderbus, der am Spieltag um 13 Uhr am Tivoli abfährt, sind ausverkauft.
1. FC Kaiserslautern: Robles – Dick, Ouattara (68. Simpson), Amedick, Bugera (85. Hornig) – Demai – Sam (83. Paljic), Bellinghausen, Dzaka – Lakic, Jendrisek / Trainer: Milan Sasic
Alemannia Aachen: Stuckmann – Lagerblom, Stehle, Olajengbesi, Achenbach – Fiel – Lasnik (53. Holtby), Lehmann, Milchraum (77. Brinkmann) – Daun (88. Szukala), Auer / Trainer: Jürgen Seeberger
0:1 Auer (64.), 1:1 Lakic (90.)
Dick (0.), Ouattara (32.), Daun (74.), Stehle (77.)
Thorsten Schriever (Dorum) – Thomas Gorniak, Lars Heitmann
35.828 (davon ca 600 aus Aachen)
Heiter bis wolkig, 0 Grad
Lakic schießt Foulelfmeter an den Pfosten (45.)
Es gab viel Redebedarf nach dem 1:1 in Kaiserslautern. Natürlich auch über den glücklichen Ausgleichstreffer der Lauterer kurz vor Schluss. „Ich denke, ich hatte die Hand auf dem Ball. Aus meiner Sicht war das ein Foul“, sagte Keeper Thorsten Stuckmann. Die Szene in der 90. Minute war nur einer von vielen strittigen Momenten. „Es ist eigentlich nicht meine Art, über den Schiedsrichter zu sprechen. Aber die Mannschaft hatte heute schon einige Entscheidungen zu verkraften“, kritisierte Coach Jürgen Seeberger. Er nannte die falsche Abseitsentscheidung beim Tor von Markus Daun, den zu Unrecht verhängten Elfmeter und die „vergessene“ Gelb-Rote Karte gegen Ouattara. „Dieses Spiel hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können“, so Seeberger, der seinem Team zur kämpferischen Leistung gratulierte. „Dennoch ist das Unentschieden für Kaiserslautern unter dem Strich verdient, sie haben viel Druck gemacht“, so Seeberger. „Lautern ist als Favorit in die Partie gegangen, wir haben aber sehr gut dagegengehalten. Wir haben auswärts gespielt und eine tolle Leistung abgeliefert. Darauf können wir stolz sein“, erklärte Torschütze Benny Auer, der nach einem Traum-Angriff über die linke Seite sein 9. Saisontor erzielte. Auch Matze Lehmann, am Freitag eminent fleißig im zentralen Mittelfeld, fand schnell die Zuversicht wieder. „Natürlich fühlt es sich im Moment wie eine Niederlage an. Aber dieser Punkt hat seinen Wert für uns. Wir wussten, was uns erwartet, und wir haben kompakt dagegengehalten.“