2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 30. Spieltag - Montag 26.04.2004  - 20:15 Uhr
3
(0)
0
(0)

Mannschaft soll Montag anders auftreten

Noch ist Cheftrainer Jörg Berger weit davon entfernt von einem Endspiel zu sprechen, wenn er an das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Montag denkt. "Ob es ein entscheidendes Spiel ist, werden wir aber auch erst am letzten Spieltag wissen. Nur eines ist für mich sicher. Keine Mannschaft in der 2. Liga ist so stark, dass sie die letzten fünf Spiele alle gewinnen wird."

Ziemlich deprimiert sei die Mannschaft aus Bielefeld zu-rückgekehrt. "Wir hatten uns so viel vorgenommen und uns bisher eigent-lich immer sehr gut auf bestimmte Spiele und einen bestimmten Zeit-punkt vorbereiten und konzentrieren können. Aber in Bielefeld lief einfach alles falsch." Eine schlechte Tages-form, ein starker Gegner und schon war eine auch der Höhe verdiente Niederlage perfekt. Doch wer unsere Mannschaft kennt, weiß, dass sie nach solchen Schlappen wie am letzten Montag immer eine
gewisse Trotzreaktion gezeigt hat. "In Nürnberg wird die Spannung noch ganz anders ein. Das Spiel wird emotionaler", ist sich Jörg Berger sicher, "und wir werden auch emotionaler auftreten als in Bielefeld." Dazu muss unsere Mannschaft allerdings anders agieren und Coach Berger will dies mit einer anderen Aufstellung und mit einer anderen Ausrichtung erreichen.

"Unsere Stärke ist nun mal das Spiel nach vorne, aber dafür muss man sich auch im Zweikampf entsprechend verhalten. Mangels Alternativen in der Defensive haben wir das Spiel nach vorne gesucht, aber da muss ich mir selber etwas vorwerfen. Vielleicht haben wir mit zu vielen gleichen Spielertypen im Mittelfeld gespielt." Dies soll am nächsten Montag anders werden. Doch einige personelle Fragezeichen stehen noch im Raum. Wer ist wirklich in der Verfassung einhundert Prozent Leistung zu bringen? Quido Lanzaat war es mit Sicherheit in Bielefeld nach seiner längeren Pause nicht. Jetzt ist der Verteidiger schon wieder eine Woche weiter. Alexander Klitzpera ist gerade erst wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen und Dennis Brinkmann hat noch Probleme nach seinem Zusammenprall mit dem eigenen Torwart in der Schlussminute in Bielefeld.

Egal, wie sich die personelle Situation bis zum Spieltag entwickelt, eines steht für Jörg Berger fest: "Wir müssen konsequenter und manchmal auch rustikaler spielen. Wir haben in der Video-analyse gesehen, dass wir uns kaum gewehrt haben." So sieht das auch unser Spielführer Karlheinz Pflipsen: "Bielefeld können wir jetzt nicht mehr ändern. Wir haben uns zwei Tage geärgert, aber das ist jetzt abgehakt. Jetzt müssen wir nach vorne schauen und uns steigern, wenn wir das im Laufe der Saison geänderte Saisonziel doch noch erreichen wollen." Mit dem 1. FC Nürnberg wartet jetzt die heimstärkste Mannschaft der Liga auf die Schwarz-Gelben, ein Fakt, der nicht gerade Mut macht, auch wenn mit dem Slowaken Robert Vittek ein wichtiger Spieler wegen seiner 5. Gelben gesperrt ist. "Das ist eben eine Tatsache, unsere Lücke zwischen Heim- und Auswärtsspielen", weiß unser Kapitän, "aber um Ziele zu erreichen müssen wir uns auch da steigern. Wir wissen, dass es nicht leicht wird, aber wir werden alles versuchen."

Zum dritten Mal gegen den "Club"

Etwas ungewöhnlich, aber wahr. Bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit treffen die beiden Mannschaften aus Aachen und Nürnberg aufeinander. Jeder erinnert sich noch an das tolle Spiel im November letzten Jahres, als der 1. FC Nürnberg zwar mit 1:0 besiegt wurde, aber einige wenige Chaoten gegen Spielende dafür sorgten, dass nicht nur das Spiel wiederholt wurde, sondern anschließend auch Sicherheitsnetze gegen Wurfgeschosse an den Tribünen angebracht werden mussten.

Der "Club" wurde auch im Wiederholungsspiel geschlagen und Alemannia wurde Herbstmeister. An-schließend zeigte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf allerdings beständige Leistungen und mit dem 21. Spieltag wurde die Ligaspitze erklommen. Nürnbergs Trainer kann an der Noris aus dem Vollen schöpfen. 25 bisher einge-setzte Spieler sind nach Regensburg und Ahlen (jeweils 27) Rekord, zeigt aber auch, dass nach dem Abstieg aus der Ersten Liga der geplante organisatorische und personelle Umbruch noch nicht abgeschlossen ist. Nürnberg ist mit seinem teuren Kader zum Aufstieg schon fast verdammt. Ein weiteres Jahr im Ligaunterhaus kann nur mit einem bedeutend kleineren Etat gestemmt werden.

Trainer und Mannschaft der Schwarz-Gelben freuen sich auf das jetzt dritte Spiel gegen den "Club", auch wenn die Atmosphäre vielleicht etwas heißer sein wird als normal. Noch einmal Kalla Pflipsen: "Emotionen sind nebensächlich. Entscheidend sind Wille und Einstellung. Wir müssen einfach versuchen, selbst nach vorne zu spielen und zu punkten." Und Jörg Berger: "Ich finde es gut, wenn Spannung da ist, wenn Emotionen da sind. Ich spiele doch lieber vor vielen Zuschauern als vor einem Geist."

Bilanz

Mit Erfolgen im Frankenstadion sieht es mager aus für die Schwarz-Gelben. Aktuell stehen zwei Niederlagen in der Statistik, im April bzw. Dezember 2000 gab es eine 3:1 und eine 6:1-Niederlage in Nürnberg. Da erinnert sich der Fan doch viel lieber an die Bundesligasaison 1968/69, als die Alemannia am ersten Spieltag beim amtierenden Deutschen Meister mit ihrem Trainer Max Merkel mit 4:1 Toren gewann. Dreifacher Torschütze war damals der wieselflinke Hans-Gerd Klostermann, heute immer noch ein gern gesehener Gast am Tivoli. Welcher Alemanne kann dieses Kunststück am Montag wiederholen?

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Historie

alles löschen Schließen