Die Alemannia hat den Abwärtstrend der letzten Wochen eindrucksvoll gestoppt und Arminia Bielefeld mit 2:1 besiegt. Bereits nach elf Minuten erzielte Benny Auer den Führungstreffer für die engagierten Aachener, die im gesamten Spielverlauf keinen Grashalm kampflos herschenkten. Nach dem glücklichen Ausgleich der Gäste durch Pavel Fort (39.) traf Auer erneut: Mit seinem zwölften Saisontreffer stellte er den alten Abstand wieder her (44.). Da die Bielefelder Angriffe auch im zweiten Durchgang zu konzeptlos waren, beendete die Schwarz-Gelben ihre Negativserie.
Da sich die lange Liste der Verletzten im Laufe der Woche lichtete, hatte Michael Krüger erstmals die Qual der Wahl. Aachens Trainer entschied sich für das 4-2-3-1-System, das sich in der Vergangenheit schon mehrfach bewährt hatte. Geburtstagskind Cristian Fiel kehrte nach seinem Magen-Darm-Infekt ebenso in die Startformation zurück wie Daniel Adlung nach abgesessener Gelb-Sperre. Darüber hinaus erhielt Alper Uludag den Vorzug gegenüber Thorsten Burkhardt. U23-Kapitän Marco Höger durfte nach seinem erfolgreichen Debüt erneut von Beginn an ran.
Als die ersten ruhigen Minuten verstrichen waren und immer mehr Sicherheit ins schwarz-gelbe Passspiel kam, erhöhte die Alemannia den Druck. Bielefeld wurde früh gestört, mit konsequentem Pressing spielten sich die Aachener in der Arminia-Hälfte fest. In der elften Minute folgte der erste schön vorgetragene Angriff – und damit auch der Führungstreffer: Geburtstagskind Cristian Fiel schickte Nemeth in die Gasse, der Slowake leitete das Leder postwendend in die Mitte zu Benny Auer. In Gerd-Müller-Manier drehte sich Aachens Toptorjäger um Gegenspieler Nils Fischer und versenkte die Kugel trocken im kurzen Eck – 1:0, Auers elfter Saisontreffer.
Die Reaktion der Ostwestfalen ließ lange auf sich warten. Um genau zu sein bis zur 33. Minute. Federicos Schuss verfehlte das Alemannia-Tor deutlich. Die Krüger-Elf hatte zuvor immer wieder kleine Nadelstiche gesetzt, ohne sich entscheidend in Szene zu setzen. Gefährlich wurde es jedoch immer, wenn Benny Auer in Strafraumnähe kam: Alper Uludags Flanke verwertete Aachens Toptorjäger postwendend, Arminia-Keeper Dennis Eilhoff war zur Stelle (38.). Wie aus heiterem Himmel fiel dann der Ausgleich: Nach einer Ecke bekamen die Schwarz-Gelben den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Fort lauerte am zweiten Pfosten und erzielte aus der Drehung das 1:1 (39.).
Alemannia ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, Cristian Fiel schoss knapp am Bielefelder Kasten vorbei (42.). Dass die makellose Heimbilanz gegen Bielefeld fortgeführt sollte – die Alemannia gewann alle sechs Spiele gegen die Arminia auf dem Tivoli –, stellte Benny Auer noch vor dem Pausenpfiff unter Beweis: Während Daniel Adlung den Ball in den Sechzehner flankte, schlich sich der Angreifer von Mijatovic weg, um das Leder dann ins Tor zu spitzeln – 2:1, Tor Nummer 12.
Nach dem Seitenwechsel machten die Schwarz-Gelben da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Mit Herz und Leidenschaft warfen sie sich in die Zweikämpfe, um sich Schritt für Schritt in Richtung Bielefelder Tor vorzuarbeiten. Und diesmal dauerte es nur sieben Minuten bis der Aachener Anhang jubelte: Daniel Adlung befand sich jedoch im Abseits, als er den Ball über die Linie drückte. Mit schnellem Kombinationsfußball versuchten die Alemannen die Entscheidung zu erzwingen. Arminia-Keeper Eilhoff musste zwar nicht mehr eingreifen, für Thorsten Stuckmann galt jedoch selbiges.
In den letzten 20 Minuten legten die Bielefelder einen Gang zu. Den Angriffsversuchen fehlte aber auch in den Schlussminuten die letzte zündende Idee. So bekam Timo Achenbach den größten Applaus, der nach seiner langen Verletzungspause erstmals wieder auf dem Platz stand (73.). Aachens Dauerrenner musste allerdings zittern, als Federico frei vor Stuckmann auftauchte. Der Alemannen-Keeper blieb im 1:1-Duell gegen den Deutsch-Italiener aber Sieger – Glück für die Schwarz-Gelben (76.). Sechs Minuten später verpasste Özgen auf der anderen Seite die Vorentscheidung: Sein Kopfball landete in den Armen von Eilhoff. In der hart umkämpften Schlussphase drückten die Elf von Interimscoach Detlev Dammeier auf den Ausgleich – die Aachener Hintermannschaft stand aber sicher, so dass die Schwarz-Gelben ihre weiße Weste gegen Bielefeld bewahrten und nach drei Niederlagen in Folge wieder in die Siegspur fanden.