Entspannte Personalsituation - Buchwald warnt vor Freiburger Offensive
Voller Zuversicht geht Alemannen-Coach Guido Buchwald in das Montagsspiel gegen Tabellenführer SC Freiburg. „Wenn wir die Leistung aus der zweiten Hälfte in Gladbach über 90 Minuten abrufen, können wir Freiburg schlagen. Wichtig wird sein, dass wir immer einen Schritt mehr machen als der Gegner“, sagt der 46-Jährige vor dem Duell mit den Breisgauern.
Schiedsrichter der Partie ist der 37-Jährige Peter Sippel aus München. Ihm assistieren an der Seitenlinie Josef Maier und Walter Hofmann.
Alemannia Aachen: Fiel, Klitzpera, Kolev, Lehmann (85. Polenz), Leiwakabessy, Milchraum (61. Weigelt), Nemeth, Pecka (76. Lagerblom), Reghecampf, Stehle, Straub / Trainer: Guido Buchwald
SC Freiburg: Mesic Uzoma / Trainer: Robert Dutt
1:0 Klitzpera (21.), 2:0 Reghecampf (56.)
Nulle (55.), Reghecampf (75.)
1 / 8
3 / 3
Peter Sippel, Josef Maier, Walter Hofmann
18.828 (davon ca. 300 aus Freiburg)
heiter bis wolkig, 12 Grad
Durch eine engagierte Leistung hat die Alemannia das Spitzenspiel gegen Tabellenführer SC Freiburg mit 2:0 für sich entschieden. Vor 18.828 Zuschauern erzielten Alex Klitzpera (21.) und Laurentiu Reghecampf per Elfmeter (54.) die Treffer für die Schwarz-Gelben. Durch den Erfolg der Alemannia mussten die Gäste die Tabellenspitze abgeben.
Coach Guido Buchwald griff für die Partie gegen den Spitzenreiter mit der ein oder anderen Personalie in die Trickkiste. Die größte Überraschung war die Nominierung von Kapitän Laurentiu Reghecampf als Rechtsverteidiger. Er bildete zusammen mit Alex Klitzpera, Thomas Stehle und Jeffrey Leiwakabessy die Viererkette. Davor sollte Cristian Fiel zentral vor der Abwehr, Matze Lehmann auf der rechten Halbposition und Patrick Milchraum auf links das Mittelfeld beackern. Im Angriff wirbelten erneut Lubos Pecka und Szilárd Nemeth auf den Außenpositionen und im Sturmzentrum sollte Todor Kolev für Torgefahr sorgen. Stephan Straub hütete wie gewohnt das Tor.
SC-Trainer Robin Dutt musste einen verletzungsbedingten Wechsel vornehmen. Anstelle von Jonathan Pitroipa, der mit Sprunggelenksproblemen ausfiel, kam der Portugiese Cafú an der Seite von Jonathan Jäger in Sturm der Gäste zum Einsatz. Das Mittelfeld bildeten wie im vergangenen Spiel Ivica Banovic, Eke Uzoma, Karim Matmour und Mirnes Mesic. Das Tor von Kapitän Carsten Nulle sollte die Viererkette um Daniel Schwaab, Pavel Krmas, Heiko Butscher und Dennis Aogo verteidigen.
In den Anfangsminuten präsentierten sich die Schwarz-Gelben angriffslustig, ohne Respekt vor dem Tabellenführer. Allerdings störten die Gäste den Spielaufbau der Alemannen schon früh, so dass Chancen zu Beginn ausblieben. Die Freiburger versuchten es am gut gefüllten Tivoli über Konter, die zunächst allerdings ungefährlich blieben. Bis zur 12. Minute, als Karim Matmour auf der linken Seite völlig frei auf Stephan Straub zulief. Matmour versuchte den Ball in die Mitte zu passen anstatt selbst den Abschluss zu suchen, Stehle konnte in höchster Not klären. Im direkten Gegenzug kam dann die Alemannia zu ihrer ersten großen Chance: Nach einer schönen Flanke von Szilárd Nemeth verpasste Lubos Pecka den Ball per Kopf nur um Zentimeter (13.).
Nur drei Minuten später bereits die nächste Riesen-Chance für die Gastgeber: Patrick Milchraum hatte sich toll auf dem linken Flügel durchgesetzt und in den Sechzehner geflankt. Dort kam Todor Kolev unter Bedrängnis zum Kopfball, so dass die Kugel knapp über das Freiburger Gehäuse ging. Die Alemannia drückte jetzt auf den Führungstreffer und ihr Engagement sollte belohnt werden: Nach einer Hereingabe von Cristian Fiel köpfte Szilárd Nemeth den Ball auf den aufgerückten Alex Klitzpera weiter, der zum 1:0 abstaubte (21.). Die Freiburger zeigten sich nach dem Rückstand keineswegs geschockt, sondern versuchten postwendend den Ausgleich zu erzielen. Aber weder der gefährliche Kopfball von Heiko Butscher (23.), noch der Schuss von Mirnes Mesic (24.) kam auf den Kasten der Schwarz-Gelben.
In der Folgezeit passierte, bis auf einen Freistoß von Laurentiu Reghecampf, nicht viel. Dieser wurde zum Glück für die Gäste noch abgefälscht, sonst wäre der Ball wohl rein gegangen (29.). Nach einer kurzen Auszeit wurde die Dutt-Elf wieder aktiver: Nach einer Flanke von Daniel Schwaab stützte sich Pavel Krmas geschickt bei seinem Mitspieler auf und kam zum Kopfball. Der Versuch des Tschechen ging aber erneut über den Querbalken (37.). Die Aachener zeigten die richtige Reaktion und Thomas Stehle hätte wenig später die knappe Führung ausbauen können, wenn er richtig hinter den Ball gekommen wäre. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff hätte auch Lubos Pecka das 2:0 erzielen können. Da der Tscheche das Spielgerät aber nicht voll traf, ging die Kugel einen Meter am Tor vorbei.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wirkten die Gäste wacher und so dauerte es nur zwei Minuten bis sie die nächste Chance zum Ausgleich hatten. Der Kopfballversuch von Cafú ging aber über die Latte. Auch die nächste Gelegenheit des Portugiesen konnte nur mit vereinten Kräften vereitelt werden (49.). Die Aachener versuchten ihr Angriffsspiel immer wieder aufzubauen, aber die Freiburger unterbunden fast alle Offensivaktionen der Schwarz-Gelben. In der 54. Minute konnte Patrick Milchraum aber von niemandem gestoppt werden. So landete die Flanke des schnellen Flügelflitzers genau im Zentrum, wo Lubos Pecka stand. Dieser wurde beim Versuch den Ball weiterzuspielen von Banovic voll an der Wade getroffen und Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Strafstoß. Laurentiu Reghecampf ließ SC-Keeper Nulle keine Chance und erhöhte mit einem platzierten Schuss in den linken Winkel auf 2:0.
Nur fünf Minuten später hätte Szilárd Nemeth für die Entscheidung sorgen können, jedoch schoss der Slowake nach schönem Pass des starken Cristian Fiel ein wenig überhastet am Tor vorbei. Aber auch die Freiburger spielten weiter munter mit, so dass das Spiel jetzt nur hin und her ging. Als erstes verfehlte Cafú mit einem Seitfallzieher das Aachener Gehäuse (65.), danach zimmerte Matze Lehmann einen Freistoß aus rund 30 Metern an den Pfosten (67.). Die Partie blieb immer spannend, da der Tabellenführer nie aufgab. In der 70. Minute verhinderte nur eine tolle Reaktion von Stephan Straub gegen den eingewechselten Henrich Bencik den Anschlusstreffer. Der drohte auch beim Fernschuss von Heiko Butscher zu fallen, aber unser Keeper konnte den Ball zur Ecke ablenken. Die Minuten verstrichen und die Aachener Hintermannschaft ließ nichts mehr anbrennen. So setzte Jérôme Polenz in der 90. Minute den Schlusspunkt. Sein Schuss wurde aber in letzter Sekunde abgefälscht, so dass der dritte Treffer ausblieb.
Die Aachener haben durch eine engagierte Leistung gegen Angstgegner Freiburg mit 2:0 gewonnen und dadurch den Kontakt zur Spitzengruppe gewahrt. Am kommenden Freitag bestreitet die Alemannia ein Freundschaftsspiel gegen den VV St. Truiden in Dürwiß, bevor es eine Woche später in der Liga zum VfL Osnabrück geht.
Laurentiu Reghecampf: Das war heute ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wir standen ziemlich unter Druck, denn mit einer Niederlage hätten wir ganz unten gestanden. Jetzt haben wir wieder etwas Luft und ich hoffe, dass wir eine Serie starten, damit wir bald wieder ganz oben sind. In zwei Wochen müssen wir wieder ein gutes Spiel ablegen und erneut drei Punkte holen, dann sind wir da, wo wir von Beginn an sein wollten.
Stephan Straub: Das war ein sehr kampfbetontes- und aggressives Spiel von unserer Seite, genau das Spiel was wir brauchen. Wir haben heute gegen sehr gute Freiburger gewonnen. Ein solcher Sieg tut einfach gut, wenn´s dann noch ein so guter Gegner ist, um so mehr. Unterm Strich zählt der Sieg und den wollen wir doch alle.
Cristian Fiel: Ich bin froh, dass wir gewonnen haben und jetzt erst einmal ein wenig Ruhe einkehrt. Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit um gut zu arbeiten und dann wollen wir auch in Osnabrück etwas holen. Die Mannschaft hat überzeugt und wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste.