2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 6. Spieltag - Sonntag 28.09.2008  - 14:00 Uhr
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„Wir müssen Antworten geben“

„Die Mannschaft muss eine völlig andere Einstellung auf den Platz bringen, das ist ganz klar.“ Vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonntag ist die Aufgabenstellung klar, die Ansagen des Trainers sind deutlich. „Ich erwarte eine absolute Steigerung, ein Spiel mit absoluter Hingabe“, sagt Jürgen Seeberger.

Schon am Donnerstag, am Morgen nach dem Pokalspiel in Wehen, hatten er und Manager Jörg Schmadtke den Spielern deutlich gemacht, dass eine Leistung wie in Wiesbaden nicht akzeptabel sei. Beide erinnerten an die so oft beschworenen Grundtugenden des Fußballs, ohne die es nun mal nicht geht. „Wir haben Wehen mit unseren zahlreichen Ballverlusten in die Karten gespielt und sind überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen“, beschrieb Seeberger mit milden Worten den Verlauf des Mittwoch-Spiels. Daran schließen sich die Forderungen an das Duell mit dem Tabellenführer unmittelbar an: „Jeder Spieler muss auf dem Platz zu erkennen geben, wohin der Weg führen soll. Dass wir die falsche Richtung eingeschlagen haben, hat jeder gesehen.“

Die Spielstärke der Breisgauer, die zuletzt 1899 Hoffenheim im Pokal zu spüren bekam, soll unterbunden werden. „Es geht darum, vor allem in der Kampfzone ständig präsent zu sein“, erklärt Seeberger, der von seinen Akteuren fordert, die „läuferischen und kämpferischen Grenzen über die gesamte Spiellänge zu überschreiten“. Dabei stehen Mirko Casper und Faton Popova (beide Kreuzbandriss) und der gesperrte Lukasz Szukala nicht zur Verfügung. Die Blessuren von Thorsten Stuckmann und Pekka Lagerblom sind nicht so schwer wiegend, beide werden spielen können.

„Es ist klar, dass die Stimmung nach so einem Spiel wie am Mittwoch nicht berauschend sein kann“, gibt der Coach zu. Allerdings sei das für den Ausgang des Spiels am Sonntag überhaupt nicht maßgeblich. „Es geht um ganz einfache Dinge. Über die müssen wir nicht reden, sondern wir müssen sie machen. Wir müssen keine Fragen stellen, sondern wir müssen Antworten geben“, macht Seeberger deutlich, dass die Zeit der Diskussionen vorbei ist. Den intensiven Austausch mit den Fans bewertet der Coach positiv. „Die kritische Haltung der Fans kann ich nachvollziehen. Da war viel Wut und Enttäuschung dabei. Dem müssen wir uns stellen, am Mittwoch in Wehen und jetzt auf dem Platz. Die Reaktion muss kommen, und sie wird kommen“, ist sich der Coach sicher.

Für das Spiel gegen Freiburg sind noch Tickets für den Aachener und Würselener Wall erhältlich. Bislang wurden rund 16.500 Tickets verkauft.

Die Partie wird geleitet von Wolfgang Walz. Ihm assistieren Christian Leicher und Stefan Schlott.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Polenz, Lagerblom, Olajengbesi, Achenbach – Plaßhenrich (46. Brinkmann), Lehmann – Daun (90. Fiel), Nemeth, Holtby (73. Müller) – Auer / Trainer: Jürgen Seeberger

SC Freiburg: Pouplin – Günes (85. Glockner), Schwaab, Toprak, Schlitte – Flum – Bechmann (76. Targamadze), Uzoma, Abdessadki – Türker, Idrissou / Trainer: Robin Dutt

Tore

1:0 Daun (83.)

Verwarnungen

  Auer (22.),   Günes (37.),   Nemeth (45.),   Polenz (67.),   Abdessadki (72.),   Idrissou (84.)

Schiedsrichter:

Wolfgang Walz (Pfedelbach) – Christian Leicher, Stefan Schlott

Zuschauer:

18.020 (davon ca. 350 aus Freiburg)

Wetter:

sonnig, 18 Grad

Markus Daun trifft zum Sieg über Freiburg

Stürmer erzielt sieben Minuten vor dem Ende das Tor des Tages


Die Alemannia hat die richtige Reaktion auf die Negativserie gezeigt und Tabellenführer SC Freiburg nach einer engagierten Leistung mit 1:0 besiegt. In der ersten Halbzeit hatten die Schwarz-Gelben Pech, als Benny Auer mit seinem Kopfball nur den Außenpfosten traf (25.) und Schiedsrichter Wolfgang Walz unmittelbar vor dem Pausenpfiff der Seeberger-Elf einen klaren Handelfmeter verweigerte. Der entscheidende Treffer fiel schließlich sieben Minuten vor dem Ende: Mit einem trockenen Schuss ins linke Toreck sicherte Markus Daun drei wichtige Zähler.

Mit einer offensiven Ausrichtung und drei Wechseln reagierte Trainer Jürgen Seeberger auf das enttäuschende Pokal-Aus in Wehen. In der Viererkette ersetzte der wieder genesene Pekka Lagerblom den gesperrten Lukasz Szukala, Jérôme Polenz erhielt den Vorzug gegenüber Hrvoje Vukovic. Auf die freie Position im Mittelfeld rückte Matthias Lehmann, der zusammen mit Reiner Plaßhenrich die Räume eng machen sollte. Davor bildete sich ein offensives Trio bestehend aus Lewis Holtby, Szilárd Nemeth und Debütant Markus Daun. Einzige nominelle Sturmspitze stellte Benny Auer dar. Freiburgs Trainer Robin Dutte änderte seine zuletzt erfolgreiche Elf nur aus verletzungstechnischen Gründen. Für Heiko Butscher und Jonathan Jäger rutschten Tommy Bechmann und der zweifache Pokaltorschütze Suat Türker in die Startformation.

Bereits in der Anfangsphase versuchten die Schwarz-Gelben das umzusetzen, was die Fans und Verantwortlichen gefordert hatten: Absolute Einsatzbereitschaft gepaart mit unbändigem Siegeswillen. Die Freiburger wurden bei der Ballannahme gestört und der erste Warnschuss folgte nach rund 90 Sekunden: Markus Daun, der zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an auflief, zog drei Meter am Gehäuse der Gäste vorbei. Der Tabellenführer spielte munter mit und kam selbst nach acht Minuten das erste Mal gefährlich vor das Aachener Tor: Nach einem langen Ball war Tommy Bechmann auf Höhe des Sechzehners zur Stelle, Alemannen-Keeper Thorsten Stuckmann musste bei dessen Schuss aber nicht eingreifen. Die Alemannen legten einen Gang zu und suchten fortan ihr Heil in der Offensive, Freiburg blieb über Konter gefährlich. Die besseren Chancen sollte aber die Seeberger-Elf haben: Nach einem gefühlvollen Pass von Lewis Holtby lief Benny Auer aus spitzem Winkel auf Simon Pouplin zu. Der SC-Keeper konnte den Schuss des Angreifers nur nach vorne abklatschen lassen, Schwaab konnte jedoch in letzter Sekunde klären (16.).

Weitere neun Minuten waren vergangen, als die Fans erneut zum Torschrei ansetzten: Nach klugem Zuspiel von Holtby flankte Timo Achenbach den Ball in den Sechzehner. Dort lauerte Benny Auer, der den Ball per Kopf an den Außenpfosten setzte. Von den Freiburgern war immer weniger zu sehen, die Aachener übernahmen das Kommando: Aber auch der Kopfball von Markus Daun sollte nicht den Weg ins Tor der Freiburger finden (34.). Große Aufregung kurz vor dem Pausenpfiff: Daun wollte den Ball in die Mitte flanken, SC-Verteidiger Kevin Schlitte lenkte den Ball jedoch mit der Hand ab. Der fällige Strafstoß wurde nicht gegeben, obwohl der Linienrichter beste Sicht hatte. Dadurch mussten sich die Schwarz-Gelben nach einer engagierten ersten Hälfte mit dem torlosen Remis zufrieden geben.

Die zweite Halbzeit startete denkbar ungünstig: Reiner Plaßhenrich musste auf Grund einer Muskelverhärtung in der Kabine bleiben. Ersetzt wurde er durch Daniel Brinkmann. Die Alemannen zeigten sich vom Ausfall ihres Kapitäns unbeeindruckt: Nach nur 54 Sekunden setzte Nemeth einen schönen Drop-Kick am Freiburger Kasten vorbei. Nach diesem feurigen Beginn ebbte die Partie ein wenig ab. Die Schwarz-Gelben waren bemüht, Torgefahr sollten sie aber nicht mehr ausstrahlen. Das sah auf der Gegenseite nicht anders aus, bis zur 58. Minute: Bechmann prüfte Stuckmann mit einem Fernschuss. Der Alemannen-Keeper reagierte blitzschnell und sicherte sich das Leder. Der Weckruf kam an und die Seeberger-Elf verstärkte ihre Angriffsbemühungen wieder. Die Erlösung folgte aber erst sieben Minuten vor dem Schlusspfiff: Der eingewechselte Florian Müller hatte den Ball in den Sechzehner geflankt, wo Szilárd Nemeth ihn perfekt verarbeitete. Den Schuss des Slowaken konnte SC-Keeper Pouplin noch parieren, beim anschließenden Nachschuss von Markus Daun war er jedoch machtlos - 1:0 für die Schwarz-Gelben.

Benny Auer hätte kurz vor dem Ende der Partie die Partie endgültig entscheiden können: Da er den Ball aus rund fünf Metern aber nicht richtig traf, ging das Leder über das Tor der Gäste. Das war schließlich auch die letzte nennenswerte Aktion, so dass sich die Schwarz-Gelben kurze Zeit später über drei wichtige Punkte freuen konnten.

Zum Spiel

Das Interesse am Siegtorschützen Markus Daun war bei den anwesenden Pressevertretern logischerweise besonders groß. „Heute war es unsere wichtigste Aufgabe, den Kredit bei den Fans zurück zu gewinnen. Ich denke, dass uns das gelungen ist“, strahlte der Blondschopf, der zum ersten Mal von Beginn an in dieser Saison auflief und den ersten Treffer nach seiner Rückkehr erzielte. Auch Kapitän Reiner Plaßhenrich, der zur Pause mit einer Muskelverhärtung ausgewechselt wurde, pflichtete ihm bei. „Ich glaube, heute hat jeder gesehen, dass wir uns alle den Arsch aufreißen wollten - und das haben wir gemacht.“ Bei der späteren Spielanalyse zeigte sich auch Jürgen Seeberger mit dem Auftreten seines Teams sehr zufrieden. „Die Mannschaft hat sich präsent gezeigt und vor allem einen langen Atem gehabt, so dass wir das späte Tor erzwingen konnten“, resümierte Aachens Cheftrainer. Einen Wunsch für die Zukunft konnte er sich zum Abschluss nicht verkneifen: „Wichtig ist, dass wir auch auswärts jetzt mal nachlegen. Damit wir zu Hause nicht immer unter so einem immensen Druck stehen.“

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