2. Bundesliga - Saison 2004/2005 - 16. Spieltag - Sonntag 05.12.2004  - 15:00 Uhr
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Ticket-Info

14.600 Eintrittskarten wurden bis zum heutigen Mittag für die Partie gegen SV Wacker Burghausen verkauft, die Blöcke S, T, P und M sind bereits restlos ausverkauft. Die Verantwortlichen der Alemannia rechnen damit auch für das letzte Heimspiel der Schwarz-Gelben mit etwa 20.000 Zuschauern. Bislang verfolgten 156774 Fans die Partien des Hecking-Teams auf dem Tivoli, das macht rund 19609 Zuschauer pro Spiel.

Ausfälle bei Wacker Burghausen:

Nicht mit von der Partie auf dem Tivoli werden Marek Kostolani, Daniel Rosin und Kay Wehner sein. Kostolani laboriert an einem Außenbandabriss, der Ex-Alemanne Daniel Rosin und Ersatztorwart Kay Wehner fehlen beide aufgrund einer Operation am Knie.

Statistik:

Bislang kam es zu vier Duellen der Alemannia mit dem SV Wacker Burghausen. Zweimal endeten die Auftritte der Schwarz-Gelben im Wacker-Sportpark Unentschieden (2002/2003 2:2; 2003/2004 1:1), auf dem Tivoli ging die Alemannia zweimal als Verlierer vom Platz (2002/2003 2:3; 2003/2004 0:1).

Als Unparteiischen begrüßen wir Sonntag Nachmittag Uwe Kemmling aus Burgwedel in Niedersachsen. Uwe Kemmling ist 44 Jahre alt und steht seit 1989 auf der DFB-Liste. Seit 1991 leitet der verheiratete Verwaltungsangestellte, dessen Heimatverein der BV Werder Hannover ist, Spiele der 2. Bundesliga (bisher 80), seit dem Jahr 1996 Spiele in der Ersten Liga (bisher 111). In der Bundesliga zeigte der Referee in der Spielzeit 2003/2004 2 rote und 3 gelb-rote Karten und insgesamt 47 Verwarnungen in 11 Spielen stehen in seiner Statistik. Die letzte Partie auf dem Tivoli unter seiner Leitung war ein 2:0 gegen RW Oberhausen im Mai 2003 (32. Spieltag).

An der Linie werden Uwe Kemmling Sonntag die Herren Kai Voss (30, Großhansdorf/ Schleswig-Holstein) und Christoph Bornhorst (29, Damme/ Niedersachsen) als Schiedsrichter-Assistenten begleiten.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Blank, Brinkmann, Fiel, Klitzpera, Meijer, Michalke, Pinto, Plaßhenrich, Rolfes, Sichone, Straub / Trainer: Dieter Hecking

SV Wacker Burghausen: Bonimeier, Forkel, Geißler, Gospodarek, Hertl, Herzig, Krejci, Reisinger, Schmidt, Vukovic, Wiesinger / Trainer: Markus Schupp

Tore

1:0 Erik Meijer (20.), 1:1 Hrvoje Vukovic (68.), 2:1 Martin Forkel (79.Eigentor), 3:1 Daniel Gomez (90.)

Verwarnungen

  Moses Sichone (47.),   Denny Herzig (63.),   Roland Bonimeier (78.)

Ecken

6 / 2

Abseits

7 / 4

Schiedsrichter:

Kemmling Uwe, Voss Kai, Bormhorst

Zuschauer:

18.488 (davon ca. 80 aus Burghausen)

Wetter:

bewölkt, 3°

Alemannia sichert drei ganz wichtige Zähler im Aufstiegskampf

Seit Donnerstag hatte das Trainerteam nur regeneratives Training und Pflege abgeordnet. Mit Erfolg, die Mannschaft, die gegen die Löwen und St. Petersburg begonnen hatte, stand auch heute beim Anpfiff auf dem Feld.

Über achtzehntausend Fans sorgten wieder für eine tolle Atmosphäre im Stadion und trieben ihre Mannschaft von Beginn an nach vorne. Alemannia begann gewohnt druckvoll, ohne direkt volles Risiko zu spielen und der Gast aus Burghausen war zunächst nur bemüht, Ordnung in das eigene Spiel zu bekommen. Dass der SV Wacker aber auch selber nach vorne spielen wollte, zeigte in der 17. Spielminute der überaus schnelle Michael Reisinger, der auf dem rechten Flügel Moses Sichone entwicht war und einfach mal draufhielt. Zum Schrecken aller - aber auch zum Glück - klatschte der Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten und sprang wieder ins Feld zurück.

Es war wohl der noch fehlende Weckruf, denn fünf Minuten später fiel die Führung für Schwarz-Gelb. Kai Michalke legte die Kugel auf dem linken Flügel kurz zurück auf Stefan Blank, der flankte in die Mitte und dort flog Erik Meijer per Flugkopfball in den Ball, der unhaltbar für Uwe Gospodarek im Netz einschlug. Die recht frühe Führung war wichtig für das eigene Spiel, denn nun fielen die Schritte nicht so schwer und mit dem 1:0 im Rücken ließ es sich einfacher agieren. Ein Heber von Kai Michalke über das Tor war aber noch die gefährlichste Situation in der Folge (30.), zu stabil standen die Gäste in der Abwehr. Kurz vor der Pause erinnerte Marek Krejci alle Anwesenden daran, dass der Gast keineswegs gewillt war, die Punkte kampflos herzugeben. Stephan Straub aber hatte aufgepasst und konnte klären.

In gleicher Besetzung kamen die Mannschaften aus der Pause und der "Plan" war jetzt ganz "einfach". Zunächst ohne Gegentor bleiben und wenn der Gegner auf den Ausgleich drängt ein zweites Tor nachlegen. Burghausen hatte jetzt zunächst mehr Spielanteile, unsere Mannschaft verlor allerdings selten den Überblick, sodass sich die bayerischen Gäste keine großen Torchancen erarbeiten konnten. Die Schwarz-Gelben fingen sich wieder und Moses Sichone hatte nach einem Freistoß von Sergio Pinto die große Kopfballchance zum zweiten Tor (57.). Uwe Gospodarek konnte den zu unplatzierten Ball allerdings abwehren. Pech hatte auch Simon Rolfes, der vom 16er nach einer zu kurz abgewehrten Flanke an den Ball kam, aber am rechts vorbeizog (63.).

Genau in diese Phase, als unsere Mannschaft dem zweiten Tor näher war als der Gast dem Ausgleich, fiel das 1:1. Der aufgerückte Manndecker Hrovje Vukovic köpfte eine Flanke ziemlich unbedrängt mitten ins Herz der Alemannia. Unsere Mannschaft wankte nun kurzfristig und Stefan Reisinger hatte die große Chance zur Führung auf dem Fuß. Der schnelle Stürmer hatte schon Keeper und Abwehr der Schwarz-Gelben 30 Meter vor dem Tor ausgespielt, schob den Ball Richtung leeres Tor, doch von hinten kam Dennis Brinkmann angerauscht und kratzte den Ball von der Linie. Mit einem Aufschrei wie bei einem erzielten Tor wurde die Aktion im Stadion bejubelt. Und es kam noch besser. Die Regie blendete die 1:0-Führung von RW Erfurt in Köln ein und schon ging ein neuer Ruck durch Mannschaft und Fans. Eine Viertelstunde war noch Zeit und von müden Beinen war jetzt nichts zu sehen. Daniel Gomez war längst im Spiel und auch Jens Scharping verstärkte jetzt die Offensive.

Die Fans trieben ihre Mannschaft nach vorne und ein Spiel auf ein Tor begann. Turbulente Szenen spielten sich jetzt vor Uwe Gospodarek ab und in der 79. Minute fiel die erneute Führung. Jens Scharping flankte in die Mitte und von Alexander Klitzperas Fuß sprang der Ball an das Bein von Martin Forkel und von da ins eigene Tor. Erleichterung und Freude pur löste der zweite Treffer für die Schwarz-Gelben aus. Alemannia war wieder auf der Siegerstraße und mit dem Willen, den unsere Mannschaft jetzt zeigte, ließ sie sich auch nicht von ihrem Weg abbringen. Burghausen versuchte zwar jetzt noch einmal auf den Ausgleich zu drängen, doch unsere Mannschaft konterte jetzt ein ums andere Mal und den erlösenden Schlusspunkt setzt der sehr starke Daniel Gomez Sekunden vor dem Abpfiff. Jens Scharping hatte den kleinen Franzosen steil geschickt und der Joker verwandelte eiskalt zum 3:1-Endstand.

Der Sprung auf Rang Drei war gelungen, 26 Heimtore hatten die Fans jetzt in neun Spielen gesehen und noch zwei weitere Knallerspiele stehen bis zur Winterpause auf dem Programm. Entsprechend wurde nach der Partie gefeiert und jeder konnte sehen, was Mannschaft und Fans für eine bewundernswerte Einheit in dieser Saison sind. Und die Schwarz-Gelben haben noch lange nicht fertig.

Zum Spiel

Ich glaube, der Markus hat schon eine gute Analyse des Spiels gegeben, dass ich da jetzt nicht großartig darauf einzugehen brauche. Der Knackpunkt war wirklich die Szene, in der Stefan Reisinger das leere Tor vor Augen hat und der Ball nicht über die Linie geht. Das ist vielleicht auch symptomatisch für meine Mannschaft, dass sich da eben doch wieder ein Spieler gefunden hat, der einen riesenweiten Weg nach hinten macht, um den Ball noch von der Linie zu kratzen. Ich muss ganz ehrlich sagen, ab diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen. Das hat den richtigen Schub gegeben, das hat die Zuschauer noch mal aufgeweckt. Da haben wir noch mal die zweite Luft bekommen. Da muss man wirklich der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Auch das Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft, wie das heute geklappt hat, nach der schweren Belastung vom Donnerstag, ich glaube, da gehört heute jedem der im Stadion war ein Kompliment, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Auch dem Gast ein Kompliment, der das Spiel sehr, sehr offen gestaltet hat und uns alles abverlangt hat. Anfang der Saison habe ich Wacker Burghausen das nicht zugetraut, aber wenn man gesehen hat, wie die Mannschaft hier heute gespielt hat, dann muss ich wirklich sagen, "Hut ab!" vor der Arbeit meines Kollegen. Sie haben uns alles abverlangt und umso mehr zählt der Sieg. Wir waren doch noch den Tick besser und das stimmt mich doch sehr, sehr zuversichtlich auch für die Aufgabe in Fürth. Jetzt haben wir fünf Tage Zeit, um uns zu erholen. Ich hoffe, dass wir auch morgen auf diesem Platz stehen, wo wir heute stehen, um dann das zu untermauern.

Markus Schupp

Ich denke, wir haben 20, 25 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Wir sind dann in Rückstand geraten. Da haben wir es Aachen viel zu leicht gemacht. Die Zuordnung war nicht da. Meijer stand im Zentrum ganz allein. Sowas sollte natürlich nicht passieren. Wir sind dann die letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit besser ins Spiel gekommen. Die Jungs haben sich mehr zugetraut und dann auch mutiger nach vorne gespielt, was sie in der zweiten Halbzeit dann auch fortgesetzt haben. Wir haben dann auch zurecht das 1:1 gemacht, hatten auch die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Zu einem Zeitpunkt als wir am Drücker waren kriegen wir das Eigentor, durch das Aachen wieder ins Spiel kam. Natürlich hat Aachen immer wieder Druck gemacht, auch gerade in der ersten Halbzeit. Man kann das nie ganz verhindern. Aachen ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Das merkt man hier sehr bald. Sie sind routiniert und auch sehr clever. Man kann sie nie komplett ausschalten. Wir haben natürlich auch daran gedacht, dass Aachen diese Woche international gespielt hat. Ich denke, man hat es nachher auch gemerkt. So nach der 60. Minute, als wir am Drücker waren. Wenn wir da das Tor gemacht hätten, wäre Aachen nicht mehr gekommen. Aber es war anders. Aachen hat die Tore gemacht und das Spiel dann auch verdient gewonnen.

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