2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 11. Spieltag - Freitag 26.10.2007  - 18:00 Uhr
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Den Heimnimbus wahren

Alemannia beteiligt sich an Aktion „Zeig Rassismus die rote Karte“

„Der Sieger hat Anschluss nach oben, der Verlierer wird im Mittelfeld bleiben.“ Coach Guido Buchwald fasste die Ausgangslage vor dem Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim in der Pressekonferenz kurz und knapp zusammen. Ein ähnliches Spiel wie gegen den SC Freiburg erwartet der 46-jährige Trainer - am liebsten natürlich mit einem ähnlichen Ausgang.

Lobende Worte fand Buchwald für den kommenden Heimspielgegner aus Süddeutschland: „Sie haben einige unheimlich starke Spieler vorne drin. Diese Millionenleute tun der Liga gut.“ Dass ihm selbst nicht annähernd die Mittel zur Verfügung stehen wie dem Kollegen Rangnick, bedauert er nicht. „Die Arbeit hier in Aachen macht mir viel Spaß und ist eine sehr reizvolle Sache für mich, weil ich eine Mannschaft formen kann“, erklärte der Coach. Reizvoll sei auch das Duell gegen den Aufsteiger. „Beide Mannschaften haben 15 Punkte auf dem Konto. Das ist momentan ein sehr wichtiges Spiel für uns“, so Buchwald. Abgesehen von den Langzeitverletzten Plaßhenrich und Herzig kann der Alemannen-Coach aus dem Vollen schöpfen, da Stephan Straub nach seiner Sehnenzerrung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist und auch Lubos Pecka in den Kader zurückkehrt. Allerdings wird der Tscheche aller Voraussicht nach noch nicht wieder zur Startelf gehören. „Es ist wahrscheinlich, dass Jérôme Polenz erneut von Beginn an auflaufen wird“, sagt Buchwald.

Wie sein Team gegen die TSG aufzutreten habe, davon hat Aachens Trainer klare Vorstellungen: „Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und eine sehr hohe Laufbereitschaft an den Tag legen. Nach Ballgewinn sollten wir schnell nach vorne spielen und die Nahtstellen im Spiel der Hoffenheimer finden.“ Dann könne man die Rangnick-Elf besiegen und somit wieder ein Stück näher an die Aufstiegsplätze heranrücken, erklärte Buchwald. „Ich denke, dass es ein ähnliches Spiel wie gegen den SC Freiburg gibt und ich hoffe auf den selben Ausgang“, sagt der 46-Jährige. Mit der Entwicklung seiner Mannschaft ist er zufrieden: „Wir sind viel weiter als noch vor sechs Wochen. In einigen Bereichen haben wir uns deutlich verbessert, aber wir analysieren weiter ständig unsere Fehler.“ Dass sein Team noch an ein paar Dingen arbeiten muss, weiß der Coach. „Wir kassieren immer noch zu viele Kopfballtore“, hat der frühere Weltmeister beobachtet. Sein Fazit über das vergangene Spiel in Osnabrück fällt gemischt aus: „Auch wenn wir vom Spielverlauf her zwei Punkte verloren haben, war die Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit, absolut in Ordnung“, bilanzierte Buchwald.

An diese Leistung soll auch am Freitag angeknüpft werden, damit die Alemannia nach wie vor ungeschlagen vor heimischem Publikum bleibt. „Unser oberstes Ziel ist es, unsere Heimstärke zu bewahren und die drei Punkte hier am Tivoli zu behalten“, sagt Buchwald vor der ersten Auflage mit 1899 Hoffenheim. Schiedsrichter der Partie ist der 34-jährige Holger Henschel aus Braunschweig. Ihm assistieren an der Seitenlinie Dirk Margenberg und Mark Borsch.

Im Rahmen der Aktion „Zeig Rassismus die rote Karte“ erhalten die Zuschauer am Spieltag Rote Karten. Diese sollen symbolisch gezeigt werden, wenn die Mannschaften auflaufen. Ein weiteres Mal beteiligen sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der Ligaverband offiziell an der europaweit stattfindenden FARE Aktionswoche gegen Rassismus und Diskriminierung, die vom 17. bis 30. Oktober zum bereits achten Mal durchgeführt wird. Mehr als 300 Vereine, Verbände und Organisationen aus über 30 Ländern werden Aktionen starten, um eine möglichst breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

Schiedsrichter der Partie ist der 34-jährige Holger Henschel aus Braunschweig. Ihm assistieren an der Seitenlinie Dirk Margenberg und Mark Borsch.

Infos

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Fiel, Klitzpera, Kolev, Lehmann (63. Lagerblom), Leiwakabessy, Milchraum (74. Pecka), Nemeth, Polenz, Reghecampf (80. Casper), Stehle, Straub / Trainer: Guido Buchwald

TSG 1899 Hoffenheim: Ba, Bindnagel, Copado, Gustavo, Haas, Ibišević (71. Paljic), Janker (82. Teber), Nilsson, Obasi, Salihovic (55. Eduardo Marques), Vorsah / Trainer: Ralf Rangnick

Tore

1:0 Stehle (40.), 2:0 Lehmann (48.), 2:1 Copado (73.), 2:2 Paljic (86.)

Verwarnungen

  Salihovic (51.),   Gustavo (59.),   Bindnagel (67.),   Copado (78.),   Paljic (87.),   Lagerblom (90.),   Ba (90.)

Ecken

3 / 7

Abseits

5 / 0

Schiedsrichter:

Holger Henschel, Dirk Margenberg, Mark Borsch

Zuschauer:

18.710 (davon ca. 100 aus Hoffenheim)

Wetter:

bewölkt, 7 Grad

Sieg in der Schlussphase verschenkt

Nach 2:0-Führung nur 2:2 über Aufsteiger Hoffenheim

Die Alemannia hat beim 2:2 gegen 1899 Hoffenheim nach einer überlegen geführten Partie den Sieg in der Schlussphase noch aus der Hand gegeben. Vor 18.710 Zuschauern war Thomas Stehle in der 40. Minute per Kopf erfolgreich, das zweite Tor steuerte Matze Lehmann in der 48. Minute mit einem Freistoßknaller bei. Die Treffer für das Team von Trainer Ralf Rangnick steuerte Francisco Copado per Elfmeter in der 73. Minute und der eingewechselte Dragan Palijc sechs Minuten vor dem Ende der Partie.

Erstmalig in dieser Saison konnte Alemannen-Coach Guido Buchwald dieselbe Elf aufs Feld schicken wie in der Vorwoche. Den Kasten von Keeper Stephan Straub sollte erneut die Viererkette um Laurentiu Reghecampf, Alex Klitzpera, Thomas Stehle und Jeffrey Leiwakabessy verteidigen. Cristian Fiel kam im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, auf der rechten Seite Matze Lehmann und Patrick Milchraum auf links. Davor erhielt Jerome Polenz den Vorzug vor dem noch leicht angeschlagenen Lubos Pecka, der mit der Bank vorlieb nehmen musste. Im Sturmzentrum lief Todor Kolev auf und die rechte Außenbahn sollte Szilárd Nemeth beackern.

Hoffenheims Coach Ralf Rangnick nahm nach dem 1:0 gegen Kaiserslautern zwei Änderungen vor. In die Viererkette um Denis Bindnagel, Christoph Janker und Luis Gustavo rutschte der wieder genesene Per Nilsson für den verletzten Matthias Jaissle. Zudem durfte der ehemalige Aachener Vedad Ibisevic an seiner alten Wirkungsstätte von Beginn an ran. Er sollte die Angreifer Demba Ba und Edu in der Offensive unterstützen. Im Mittelfeld liefen Isaac Vorsah, Sejad Salihovic und Francisco Copado auf. Das Tor hütete wie gewohnt Daniel Haas.

Aachens Trainer Guido Buchwald hatte es im Vorfeld der Partie auf den Punkt gebracht: „Der Sieger hat Anschluss nach oben, der Verlierer wird im Mittelfeld bleiben.“ Dementsprechend gestalteten sich auch die Anfangsminuten, da beide Teams darauf bedacht waren, möglichst wenig Fehler zu machen. So ließ der erste ernstzunehmende Torschuss bis zur 9. Minute auf sich warten: Der Freistoß des Bosniers Sejad Salihovic ging jedoch deutlich über den Kasten von Stephan Straub. Nur zwei Minuten zeigte sich auch die Alemannia das erste Mal. Nach schönem Flankenlauf von Jerome Polenz segelte der Ball in die Mitte, den allerdings kein Aachener erreichen konnte. Szilárd Nemeth schnappte sich das Leder postwendend und sein Schuss konnte in allerletzter Sekunde geblockt werden. Die Schwarz-Gelben übernahmen in der Folgezeit das Kommando und drängten die Gäste zunehmend in die eigene Hälfte. Das Schiedsrichtergespann um Holger Henschel unterband aber ein ums andere Mal die Angriffe der Alemannen auf Grund vermeintlicher Abseitsstellungen.

So waren die ersten zwanzig Minuten verstrichen, ohne wirkliche Großchance auf beiden Seiten. Die Alemannia war bemüht, den Spielstand zu ändern: In der 23. Minute schnappte sich der pfeilschnelle Patrick Milchraum die Kugel und lief auf dem Flügel bis zur Sechzehnerkante. Sein Schuss verfehlte das Tor knapp. Das nächste Lebenszeichen der Gäste gab es erst nach rund einer halben Stunde: Der Schuss von Salihovic ging jedoch erneut deutlich über den Querbalken. Noch keine 60 Sekunden später hätten die Aachener in Führung gehen können: Jerome Polenz hatte Szilárd Nemeth schön angespielt. Der Slowake ließ seinen Gegenspieler aussteigen und nur eine gute Reaktion von Daniel Haas konnte den ersten Treffer verhindern. Sechs Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit musste sich der TSG-Keeper geschlagen geben: Nach einem Freistoß von Cristian Fiel von der rechten Seite stieg Geburtstagskind Thomas Stehle am höchsten und markierte mit dem Kopf das 1:0.

Das Tor beflügelte die Elf von Trainer Guido Buchwald, nur wenige Sekunden später hätte Todor Kolev nach einem Doppelpass mit Szilárd Nemeth nachlegen können. Der Schuss des Bulgaren traf aber nur das Außennetz. Die Partie nahm jetzt richtig an Fahrt auf. Da aber weder der Konter der Gäste (44.), noch der Schuss von Jerome Polenz nach schöner Vorarbeit von Patrick Milchraum zum Torerfolg führte, ging es mit der verdienten Führung in die Kabine. Mit einem Paukenschlag kamen die Schwarz-Gelben zurück aufs Feld: Durch einen Freistoßknaller von Matze Lehmann aus rund 24 Metern baute die Alemannia ihre Führung auf 2:0 aus. Dieser hätte auch den dritten Treffer erzielen müssen, aber völlig freistehend verzog der schussgewaltige Mittelfeldspieler (52.). Die Aachener gaben nun richtig Gas und drängten auf die frühzeitige Entscheidung: Mehrere Schussversuche mussten die Hoffenheimer blocken, bevor Haas den Schuss von Szilárd Nemeth entschärfen konnte. Im direkten Gegenzug hätte Edu durch einen erneuten Konter sein Team wieder heranbringen können, aber der Brasilianer hatte ein wenig zu hoch gezielt (56.). Die Gäste wurden etwas aktiver und Thomas Stehle konnte in der 64. Minute in letzter Sekunde den Schuss von Vedad Ibisevic noch zur Ecke klären.

In weiteren Spielverlauf befreite sich die Alemannia wieder aus der Umklammerung der Rangnick-Elf und spielte selbst munter nach vorne. Der Kopfball von Thomas Stehle landet allerdings genau in den Armen des Gäste-Keepers. Auch sein Gegenüber Stephan Straub konnte sich eine Minute später auszeichnen: Mit einem tollen Reflex verhindert er den Anschluss der Hoffenheimer. Das Spiel ging jetzt nur noch hin und her. In der nächsten Szene war es aber der Schiedsrichter der im Mittelpunkt stand: Nach einem Foul des eingewechselten Pekka Lagerblom entschied Henschel an der Sechzehnerkante auf Elfmeter. TSG-Kapitän Francisco Copado ließ sich die Chance nicht nehmen und verkürzte auf 1:2 (73.). Die Gäste witterten ihre Chance auf den Ausgleich, aber sowohl Demba Ba (77.), als auch Luiz Gustavo (78.) ließen gute Möglichkeiten ungenutzt. Wie so häufig wurde die Alemannia aber am Ende noch für ihre Passivität bestraft: Durch eine Körpertäuschung ließ der eingewechselte Dragan Palijc sowohl Cristian Fiel, als auch Pekka Lagerblom aussteigen und vollendete zum 2:2 (83.). In der 90. Minute hätten beide Teams noch den Siegtreffer erzielen können, aber weder Szilárd Nemeth per Kopf auf Aachener Seite, noch der Freistoß des Hoffenheimers Francisco Copado änderte den Spielstand.

Da die Buchwald-Elf nach sehr starken 60 Minuten den vorzeitigen K.o.-Schlag verpasste, sprang am Ende erneut nur ein Punkt heraus. Bereits am kommenden Dienstag geht es auf dem Tivoli weiter, wenn die Alemannia im DFB-Pokal auf den VfL Bochum trifft. Nur drei Tage später müssen die Schwarz-Gelben dann im Erzgebirge von Aue antreten. Bleibt zu hoffen, dass die verletzt ausgewechselten Matze Lehmann und Laurentiu Reghecampf dann wieder zur Verfügung stehen.

Zum Spiel

Guido Buchwald: Mit den ersten 70 Minuten war ich sehr zufrieden. Wir waren sehr aggressiv und haben das Spiel bestimmt. Wir haben 2:0 geführt und hätten das dritte Tor machen müssen. Die letzten 20 Minuten haben mir überhaupt nicht gefallen. Ich weiß nicht, warum wir die Räume so öffnen, soviel durcheinander spielen und die Positionen nicht mehr halten. Wir haben heute wieder 2 Punkte verschenkt und das schmerzt.


Ralf Rangnick: Am Ende bin ich natürlich mit dem Ergebnis zufrieden. Wir haben 2:0 hinten gelegen und dann noch einen Punkt geholt, da muss man zufrieden sein. Die erste Stunde hat mir überhaupt nicht gefallen, da hat die Bereitschaft und auch die Leidenschaft gefehlt. Die Alemannia hatte noch weitere gute Chancen, hätte sie da das 3:0 geschossen, wären wir wohl nicht zurückgekommen. Für uns war das ein gewonnener Punkt. Jeder der sagt da war mehr drin, dem werde ich heute wiedersprechen.


Matthias Lehmann: Heute war´s noch schlimmer als in der vergangenen Woche, weil wir das Spiel ganz klar dominiert haben. Zum Schluss haben wir uns hinten rein drängen lassen. Hoffenheim macht das 2:1 und bekommt dann die zweite Luft. Nach dem 2:2 ging das Zittern wieder los, weil man vielleicht sogar noch verlieren kann. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da. Ich hätte das 3:0 machen müssen, später hatten wir noch weitere gute Chancen. Wir hätte den Gnadenstoß setzen müssen, haben es nicht getan und sind anschließend wieder bestraft worden.


Thomas Stehle: Die Enttäuschung am Geburtstag überwiegt auf jeden Fall. Ich freue mich über das Tor und darüber, dass wir über weite Strecken ein gutes Spiel abgeliefert haben, dann haben wir uns auf den Schlagabtausch eingelassen. Wenn wir das Dritte gemacht hätten, wären die richtig platt gewesen. Die Stimmung in der Kabine war Tristesse pur, das ist wie eine Niederlage, denn der Punkt bringt uns nicht weiter.


Vedad Ibisevic: Das war ein Foul in der ersten Halbzeit. Der ist von hinten gekommen und hat mich ganz klar gehalten.

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