2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 17. Spieltag - Sonntag 04.12.2011  - 13:30 Uhr
2
(1)
2
(1)

Auftrieb ja, Befreiung nein

Alemannia will den Schwung des Auswärtssieges mitnehmen – Sonntag (13.30 Uhr) gegen 1860

Natürlich hofft Friedhelm Funkel, dass sein Team den Schwung aus dem gewonnenen Auswärtsspiel beim Karlsruher SC ins kommende Heimspiel mitnehmen kann. Denn am Sonntag (13.30 Uhr) stellt sich mit dem TSV 1860 München ein Gegner am Tivoli vor, dem für den Sprung nach ganz oben vor allem eins fehlt: Beständigkeit.

Trotz des Erfolges im Wildpark schwebt dem Coach eine mögliche Änderung der Startelf im Kopf herum. Die Idee ist aber noch nicht ganz ausgereift. „Lasst euch mal überraschen“, rief der 57-Jährige am Freitag den Journalisten zu. Ein Kandidat für den 18er-Kader könnte Kevin Kratz sein, der nach seiner Kapselverletzung am Sprunggelenk seit Freitag wieder voll im Training ist. Anouar Hadouir wurde erfolgreich am Meniskus operiert und wird erst 2012 wieder ins Geschehen eingreifen. Florian Müller, Bilal Cubukcu, Kevin Maek und David Hohs arbeiten weiterhin in der Reha.

„1860 hat in dieser Saison schon richtig gute Spiele gezeigt, siehe am vergangenen Wochenende gegen die Eintracht“, zollt Funkel dem kommenden Gegner Respekt. „Sie verfügen über ein starkes Team mit einem Schuss Erfahrung. Für den Weg nach oben fehlt ihnen ein Stück weit die Beständigkeit und vielleicht auch ein wenig Ruhe im Verein.“ Auf Seiten der Schwarz-Gelben hat der erste Auswärtssieg zwar für etwas Luft im Abstiegskampf gesorgt, mehr aber auch nicht. „Um eine Art Befreiung zu erleben, müssen wir noch ein paar Mal gewinnen. Fakt ist, dass wir ein ganz wichtiges Spiel gewonnen haben. Das sollte den Jungs Auftrieb geben“, sagt Funkel.

Drei Spielern teilten er und Sportdirektor Erik Meijer in dieser Woche mit, dass sie vorerst bei der U23 trainieren und spielen werden. Dies sind Fabian Bäcker, Jonas Strifler und Narciso Lubasa. „Narciso ist ja U23-Spieler und hat durch Verletzungen ein wenig den Anschluss verloren. Für Fabian und Jonas ist es besser, dauerhaft bei der Mannschaft zu trainieren, in der sie in letzten Wochen häufiger zum Einsatz gekommen sind.“ Alle haben selbstverständlich die Möglichkeit, sich über gute Leistungen im Team von Ralf Aussem wieder zu empfehlen. „Das kann manchmal ganz schnell gehen“, sagt Funkel.

Für das Heimspiel gegen 1860 München wurden bislang rund 14.500 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.

Die Partie wird geleitet von Frank Willenborg. Ihm assistieren Dirk Wijnen und Sven Jablonski. Vierter Offizieller ist Martin Thomsen.

Nach dem Spiel ist der Kassenbereich Süd-Ost zum Vorverkauf für das Testspiel gegen den 1. FC Köln (13. Januar 2012) geöffnet. Dauerkarteninhaber können dort ihre Karte für das Spiel freischalten lassen. Auch Tageskarten sind hier erhältlich.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Waterman – Falkenberg, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Yabo, Sibum, Demai (53. Uludag), Radjabali-Fardi (75. Odonkor) – Auer, Radu / Trainer: Friedhelm Funkel

TSV 1860 München: Kiraly – Rukavina, Aygün, Schindler, Buck – Rakic (90+1. Benjamin), Stahl, Bülow, Bierofka (73. Aigner) – Lauth (88. Schäffler), Volland / Trainer: Reiner Maurer

Tore

0:1 Buck (41.), 1:1 Radu (43.), 1:2 Aigner (76.), 2:2 Sibum (81.)

Verwarnungen

  Demai (20.),   Feisthammel (37.),   Bülow (55.),   Sibum (70.),   Buck (79.),   Aygün (84.)

Ecken

3 / 2

Schiedsrichter:

Frank Willenborg (Osnabrück) – Dirk Wijnen, Sven Jablonski, Martin Thomsen

Zuschauer:

17.023 (davon ca. 500 aus München)

Wetter:

stark bewölkt, 8 Grad

Starker Auftritt zum Hinrunden-Ende

In einer packenden Partie trennen sich Alemannia und 1860 mit 2:2 – Traumtor von Radu

Die Hinrunde ist beendet, und der Tivoli sah noch mal eine starke Alemannia, die sich im Heimspiel vom TSV 1860 München am Sonntag mit 2:2 trennte. In einer guten und packenden Zweitligabegegnung gingen die Münchener Löwen durch Stefan Buck in Führung (41.), doch Sergiu Radu traf im Gegenzug akrobatisch zum 1:1 – sein vierter Treffer im vierten Spiel in Folge (43.). Nach dem Wechsel spielten fast nur die Schwarz-Gelben, die durch Aigners etwas überraschenden Treffer allerdings wieder einem Rückstand hinterher laufen mussten. Bas Sibum erzielte sieben Minuten vor dem Ende seinen ersten Treffer im Dress der Alemannia, und bescherte den Hausherren damit einen völlig verdienten Punkt.

Friedhelm Funkel sah keinen Anlass, personell etwas zu verändern. Alemannias Coach schickte daher die gleiche Elf vom 2:0-Erfolg in Karlsruhe ins Rennen. Kim Falkenberg, Seyi Olajengbesi, Tobias Feisthammel und Timo Achenbach begannen vor Keeper Boy Waterman. Im gewohnten 4-4-2-System durften Aimen Demai und Bas Sibum in der Zentrale von Beginn an ran, während Reinhold Yabo und Shervin Radjabali-Fardi über die Außen kamen. Das Angriffsduo bildeten Kapitän Benny Auer und Sergiu Radu.

Beide Teams sorgten in der Anfangsphase für einen munteren Beginn. Der Alemannia gehörte nach wenigen Sekunden die erste Aktion, Radjabali-Fardis Schuss konnte gerade noch zur Ecke abgefälscht werden. Einmal kräftig durchatmen mussten in der fünften Minute allerdings die Schwarz-Gelben. Nachdem der Ball in der Vorwärtsbewegung unnötig verloren wurde und Feisthammel auf dem falschen Fuß stand, hatte Volland plötzlich freie Bahn, schloss aber zu überhastet ab. Die Löwen versteckten sich nicht, setzten die Gastgeber früh unter Druck und zwangen die Alemannia so zu Fehlern.

Die Gäste aus München ließen zunächst nur wenig zu. Auer fasste sich daher ein Herz und verfehlte das gegnerische Gehäuse aus gut 25 Metern nur knapp (8.). Nach etwa 20 Minuten nahm die Partie an Fahrt auf. Buck köpfte nach einem indirekten Freistoß der Sechziger nur knapp am Pfosten vorbei, im Gegenzug erhielt die Alemannia die bis dato größte Chance zur Führung: Ein wunderbarer Angriff über Radu, Radjabali-Fardi und Yabo fand den Kopf von Auer, der eigentlich alles richtig machte, allerdings nur den linken Pfosten traf (23.). Auch bei der drauf folgenden Ecke wurde es brandgefährlich, Feisthammel verzog aber deutlich.

Beide Mannschaften gingen hart in die Zweikampfe und machten das Spiel immer wieder schnell. Gerade waren die Tivoli-Jungs noch im Angriff, da wurde es bereits vor dem Kasten von Waterman wieder brenzlig: Lauth und Volland hatten viel Platz, Letztgenannter köpfte genau in die Arme von Aachens Schlussmann (25.). Doch den deutlich agileren Eindruck machte nun die Schwarz-Gelben, die jetzt richtig gut im Spiel waren. Sowohl Auer als auch Yabo und Radu kamen innerhalb von nur drei Minuten zu gleich drei dicken Chancen, doch immer wieder warf sich ein Löwe kurz vor dem eigenen Gehäuse in den Ball, um so die Aktion zu klären. Die Führung wäre für das Team spätestens nach einer halben Stunde mehr als verdient gewesen.

Dafür kann man sich im Fußball allerdings bekanntlich nichts kaufen. Von den Münchenern war lange Zeit nichts zu sehen, auf einmal gingen sie in Führung: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld war Stefan Buck per Kopf zur Stelle und traf zum 0:1 (41.). Schock für die Alemannia? Von wegen! Die Hausherren reagierten unbeeindruckt von dem Rückstand, und sorgten fast schon postwendend für die perfekte Antwort: Der laufstarke Falkenberg ging über rechts, seine Flanke verwertet Radu spektakulär mit dem Rücken zum Tor per Seitfallzieher ins lange Eck – 1:1 (43.). Die Alemannia war zurück und ging mit dem hochverdienten Ausgleich wenig später in die Kabine. Die 17.023 Zuschauer hatten eine gute und unterhaltsame erste Hälfte gesehen.

Der zweite Durchgang, in den beide Teams unverändert starteten, gehörte zunächst der Alemannia. Zwar feuerte Bierofka nach 56 Minuten den ersten Warnschuss ab,  doch Aachen bestimmte das Geschehen auf dem Rasen, nur Torchancen sprangen dabei vorerst nicht heraus. Funkel nahm den mit Gelb belasteten Demai aus dem Spiel, für ihn griff Alper Uludag ins Geschehen ein.

Den zwischenzeitlichen Tempofußball aus der ersten Hälfte konnten die 22 Akteure nicht mehr ganz bieten, spannend blieb die Begegnung dennoch. Die Jungs vom Tivoli suchten ständig nach Weg nach vorne. Es war ihnen anzumerken, dass sie den Siegtreffer wollten.  68 Minuten waren gespielt, als sie plötzlich da war, die große Gelegenheit: Falkenberg war im richtigen Moment gestartet, tauchte vor Keeper Kiraly auf, konnte das Leder aus vollem Lauf aber nicht unterbringen. Die Kugel war noch heiß, Radu legte ab für Auer, der nur Zentimeter daneben zielte.

Die Schlussviertelstunde brach an und Funkel warf David Odonkor für Radjabali-Fardi ins Spiel. Die Alemannia war am Drücker, doch die Löwen zeigten eiskalt ihre überdurchschnittliche Offensiv-Qualität. Plötzlich war der eingewechselte Stefan Aigner vor Waterman da, und verwandelte eiskalt zum 1:2 (77.).

Wieder mussten die Schwarz-Gelben also einem Rückstand hinterher laufen, diesmal war jedoch nicht mehr viel Zeit. Die Alemannia schien dies an diesem Tag allerdings nicht zu stören, unermüdlich wurde die Wiese beackert, und plötzlich fiel er, der Ausgleich: Uludag erhielt das Leder auf links, seine scharfe Hereingabe fand am langen Pfosten Bas Sibum, der die lautstarken Zuschauer am Tivoli jubeln ließ – 2:2 (83.). Glück für die Alemannia, denn Auer hatte sich in der Entstehung gegen Aygün mit ausgefahrenem Ellbogen durchgesetzt.

Den Aachenern war das völlig egal. Keiner saß mehr auf den Rängen, alle wollten jetzt auch noch die drei Punkte. Und tatsächlich sollte Auer die Chance dazu noch bekommen, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel knapp (89.). Danach war Schluss. In einer packenden Partie holte die Alemannia einen völlig verdienten Zähler und beendet eine verkorkste Hinrunde doch noch über dem Strich.

Zum Spiel

Timo Achenbach: Wir hatten uns heute vorgenommen, das Spiel zu gewinnen. Am Ende muss man mit dem Zähler zufrieden sein. Wir sind zweimal in Rückstand geraten, 1860 hat uns alles abverlangt. Die Mannschaft hat heute Kampf, Leidenschaft und Moral gezeigt. Ich glaube, das ist genau das, was wir brauchen und was die Leute sehen wollen. Ich mache mir deswegen auch keine Sorgen, dass wir den Klassenerhalt nicht schaffen.

Tobias Feisthammel: Wenn man nur die Großchancen betrachtet, kann man schon sagen, dass wir als Sieger vom Platz hätten gehen müssen. Aber unter dem Strich war es ein gerechtes Unentschieden. Dass wir zweimal nach einem Rückstand zurück gekommen sind, zeigt, dass die Mannschaft Charakter hat.

Sergiu Radu: Es war heute letztlich nur ein Punkt, den wir eingefahren haben. Aber ich denke, es war ein richtig gutes Spiel von uns. Als Stürmer ist es immer gut, wenn du triffst und der Mannschaft damit helfen kannst. Mein Treffer war natürlich ein besonderer. Ich stand mit dem Rücken zum Tor, und habe es dennoch geschafft, den Ball unterzubringen.

Bas Sibum: Es war ein gutes Gefühl, mein erstes Tor für die Alemannia erzielt zu haben, und es war auch ein ganz wichtiger Treffer. In den ersten zehn Minuten war 1860 heute besser, sie hatte einige gute Chancen, um in Führung zu gehen. Ich denke, danach waren wir die bessere Mannschaft auf dem Platz. Wir haben das bis kurz vor der Halbzeit gut gemacht, Benny hatte die riesige Chance, traf aber nur den Pfosten. Aus einem Standard heraus kassieren wir dann das 0:1, das war schlecht. Doch unsere Reaktion war super. Es wäre unverdient gewesen, wenn wir heute verloren hätten. Deswegen freuen wir uns sehr über diesen späten Ausgleich.

Friedhelm Funkel: Das war heute von beiden Mannschaften ein richtig packendes und gutes Zweitligaspiel. Man hat zumindest heute nicht gesehen, dass die Münchener doppelt so viele Punkte haben wie wir. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment zollen, dass sie immer wieder zurück gekommen ist. Wir haben trotz der beiden Gegentore nie den Faden verloren, auch nicht den Glauben an uns. Das Publikum hat dafür ein ganz besonderes Gespür, denn die Mannschaft wurde 90 Minuten lang fantastisch unterstützt. Ich muss gestehen, dass dem 2:2 ein Foul von Benny Auer vorausgeht, das der ein oder andere Schiedsrichter durchaus abpfeift. Dennoch: Der Ausgleich war verdient, über die 90 Minuten gesehen war es ein gerechtes Remis.

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen