2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 24. Spieltag - Freitag 12.03.2004  - 19:00 Uhr
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Noch ist alles möglich!

Verrückte Zweite Liga, kann man da nur sagen. Denn, obwohl unsere Mannschaft sehr schlecht aus den Startlöchern der Rückrunde gekommen ist, konnte Cheftrainer Jörg Berger heute in der Abschluss-PK zum Heimspiel gegen den VfB Lübeck sagen: "Wir haben eine Situation, die noch alles offen lässt."

Gleichwohl erkennt auch der Trainer der Alemannia beide Seiten der Medaille: "Noch immer können wir eine Saison er-folgreich abschlies-sen, es besteht aber auch die Gefahr, in zehn Tagen alles zu verspielen." Schwer haben sich die Schwarz-Gelben in den letzten Wochen getan und so betont auch Jörg Berger noch einmal: "Ich habe immer gesagt, dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind, auch wenn wir manchmal wie eine gespielt haben. Doch da waren auch noch alle an Deck," schiebt Berger eine mögliche
Erklärung auch gleich hinterher. "Jetzt fehlt das Selbstvertrauen, wir machen Fehler und teilweise fehlt auch ganz einfach die individuelle Klasse."

So bemängelte Trainer Berger unter anderem das falsche Verhalten nach der Halbzeitführung in Duisburg. "Wir müssen noch lernen, wie man sich in bestimmten Situationen verhält, z.B., wenn man nach einer Führung in die zweite Halbzeit geht. Ich lasse gerne einen gepflegten Fußball spielen und da haben wir uns auch sehr weiterentwickelt. Aber manchmal muss man auch einfach den Knüppel aus dem Sack holen." Dennoch ist im Moment noch alles möglich und es steht eine entscheidende Woche für den Verein und die Mannschaft an. Mit einem Sieg am Freitag gegen Lübeck und einige Tage später im Pokal gegen Mönchengladbach kann diese Saison doch noch eine sehr Erfolgreiche werden.

Doch personell trifft es die Alemannia im Moment knüppeldick. Emmanuel Krontiris wird wegen einer Bänderverletzung am Knie definitiv ausfallen und ob Dennis Brinkmann spielen kann, wird sich erst in den nächsten Tagen entschei-den. Bei ihm wurde ein Leistenbruch festgestellt und einige Tests werden darüber entscheiden, ob eine Operation sofort notwendig ist oder ob diese bis zum Ende der Saison verschoben werden kann. Trotzdem oder gerade deshalb wird es laut Jörg Berger am Freitag bei der Aufstellung einige Überraschungen geben. Möglich wären diese durch die zusätzlichen Alternativen. Stefan Blank und Daniel Gomez sind wieder spielberechtigt, Bachirou Salou hat am Mittwoch zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainiert und auch andere Spieler haben sich beim Training ausgedrängt.

Jörg Berger wird die Aufstellung für das Spiel gegen den VfB Lübeck aber bis Freitag zurückhalten. "Auf der einen Seite bin ich froh, dass Spieler, die verletzt oder gesperrt waren wieder zurückkommen, auf der anderen Seite sind mir wegen der Verletzungen auch die Hände gebunden, was Entscheidungen angeht, die ich eigentlich treffen müsste." Nur eines ist für unsere Coach klar. Das System wird sich nicht ändern, auch wenn eventuell der eine oder andere nach der Negativserie zuletzt daran zweifelt.

Bereits am nächsten Mittwoch steht das Pokal-Halbfinale gegen Borussia Mönchen-gladbach an und genau deshalb will Jörg Berger am Freitag "genau hinschauen", wie sich die Mannschaft und einzelne Spieler präsentieren. "Das Spiel ist ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, vielleicht auch für einige Spieler, aber bei einem Aufstieg würden wir 34 Mal gegen einen Bundesli-gisten spielen." Für unseren Trainer sind die Prioritäten klar. "Ein Pokalendspiel in Berlin wäre zwar sehr schön, aber eben nur eine Momentaufnahme." So soll sich zunächst alles erst einmal auf Lübeck konzentrieren und wie es der Zufall will, trifft man am Freitag auf eine Mannschaft, die auch im Halbfinale des Pokals steht. Beide Mannschaften haben also die gleiche Ausgangposition und wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, wie wichtig das Spiel am Freitag für beide Vereine ist, trotz der anschließenden Pokalwoche.

Gegner VfB Lübeck hat sich am Dienstag von einer verstärkten Nachwuchs- und Reservemannschaft des Hamburger SV in einem Testspiel mit 3:3 (2:2) getrennt. Die Tore für die Lübecker erzielten Daniel Thioune (21. / 29. Foulelfmeter) und Ferydoon Zandi (51. Foulelfmeter), für den HSV waren Alexei Eremenko (19.), Vyacheslav Hleb (41.) und Besart Berisha (63.) vor 750 Zuschauern auf dem Trainingsgelände des HSV erfolgreich. Obwohl der VfB zuletzt auf eigenem Platz gegen Regensburg patzte, haben die Grün-Weißen von der Lohmühle vor allem in der Fremde schon eine Reihe gute Ergebnisse erzielt. Mit 5 Siegen und 2 Remis belegen die Lübecker in der Auswärtstabelle Platz Zwei.

Beide Teams spielten bisher drei Mal gegeneinander. Zwei Mal gewann die Alemannia (4:1 im Vorjahr, 5:3 im Hinspiel), einmal unterlagen die Schwarz-Gelben an der Lohmühle mit 0:2. In den drei Spielen fielen also insgesamt 15 Tore und das gibt Hoffnung, dass es am Freitag nicht wieder ein 0:0 Gekicke gibt.

Als Unparteiischen begrüßen wir am Freitagabend Herbert Fandel aus Kyllburg im Rheinland. Herbert Fandel wurde diese Woche Dienstag 40 Jahre alt - nachträglich noch herzlichen Glückwunsch - und steht seit 1989 auf der DFB-Liste. Der Pianist und Leiter einer Musikschule, dessen Heimatverein die DJK Utscheid ist, gehört zu den ganz erfahrenen Leuten seiner Zunft und ist einer der zehn deutschen Referees auf der FIFA-Liste. Bereits seit 1996 leitete Herbert Fandel Spiele der Ersten Liga und seit 1998 inter-nationale Spiele (11 Länderspiele, 20 Europacup-spiele). Höhepunkte in seiner Karriere waren bisher sicherlich die Olympischen Spiele 2000 in Sydney und die Wahl zum Schiedsrichter des Jahres 2000/2001. Das letzte Spiel unter seiner Leitung mit Beteiligung der Alemannia war das 1:1 Unentschieden bei der Eintracht aus Frankfurt im März 2003.

An der Linie werden Freitag die Herren Christian Dingert (30, Thallichtenberg /Südwest) und Jochen Braun (25, Eschbach /Südwest), beide auch Referees der Regionalliga Süd, als SR-Assistenten helfen.

Wir wünschen dem Schiedsrichtergespann, unseren Gästen aus dem hohen Norden sowie unseren vielen Fans aus nah und fern eine gute Anreise und ein schönes, torreiches Zweiligaspiel.

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