2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 29. Spieltag - Montag 19.04.2004  - 20:15 Uhr
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Die nächsten beiden Spiele nicht verlieren

Eine erfreuliche Nachricht direkt zu Beginn hatte Cheftrainer Jörg Berger heute bei der PK zum Spiel in Bielefeld am Montag zu verkünden: "Wenn bis Montag alles gut geht, werden zum ersten Mal in der Rückrunde alle Mann an Bord sein."

Erik Meijer und Quido Lanzaat konnten am Freitag Vormittag das Trainingsprogramm voll mitmachen. Der wohl entscheidende Härtetest erfolgte am Nachmittag bei einem internen Trainingsspiel. Zu diesem Zeitpunkt war auch Daniel Gomez wieder dabei, der im Laufe der Woche - genau wie Keeper Stephan Straub - zeitweise pausieren musste bzw. durfte. Daniel Gomez, Erik Meijer und Quido Lanzaat wurden mit individuellem Training fit gehalten und dann in das Mannschafts-training integriert.
Leichte Sorgen macht jetzt nur noch Alexander Klitzpera, dem eine leichte Magenverstimmung zusetzt und aus dem Trainingsprogramm herausgenommen wurde. "Ich hoffe aber, dass bis Montag wieder alles in Ordnung ist", meinte Jörg Berger optimistisch. "Alex will natürlich bei seinem alten Verein unbedingt dabei sein, da muss ich aber noch abwarten und kann keine Prognose stellen."

Ein Blick auf die Tabelle und ein Blick auf den Spielplan und jeder erkennt, dass die entscheidende Phase begonnen hat. "Optik hin, Tabelle her", so Jörg Berger, "jetzt warten drei richtige Knaller auf uns. Sollten wir die beiden nächsten Auswärtsspiele nicht verlieren und könnten wir dann mit einem Heimsieg gegen Osnabrück nachlegen, dann hätten wir eventuell in Oberhausen ein entscheidendes Spiel. Aber selbst eine Niederlage würde uns nicht umwerfen", verschwendete unser Coach an eine andere Möglichkeit nur einen kurzen Gedanken. "Bielefeld wäre dann allerdings fünf Punkte weg. Das wäre für sie ein großer Sprung."

Auf der anderen Seite ist unser Trainer dafür bekannt, dass er in solchen Situationen nicht lange herumrechnet. Tatsache bleibt, dass die Schlussphase der Saison eingeläutet wurde und die Entscheidung naht, vor allem wenn unsere Mannschaft jetzt gegen die direkte Konkurrenz spielt. Einen Vorteil sieht Jörg Berger aus Seiten der Alemannia. "Bielefeld steht zu Hause unter Druck. Die müssen ja schon fast aufsteigen wegen ihrer finanziellen Situation." Auf was kommt es jetzt in den kommenden Wochen an? "Die nächsten Spiele sind auch eine Frage der Nerven", beantwortet Trainer Berger diese Frage. "Die Psyche spielt eine Rolle, wer hält dem Druck stand. Und da ist mir eigentlich nicht bange. In solchen Situationen haben wir uns immer sehr stabil gezeigt."

In der "Schüko Arena" - ein Name, an den sich Fans nur schwer gewöhnen werden - stehen am Montag zwei Mannschaften gegenüber, die zuletzt sehr konstant gespielt haben. "In solchen Spielen wird zumeist die Tagesform entscheiden", ist sich Jörg Berger sicher. Im Gegensatz zu Arminia Bielefeld, die ein Trainingslager bezogen haben, werden sich die Schwarz-Gelben ganz normal auf den 29. Spieltag vorbereiten. "Das haben wir schon vor dem Spiel gegen Bayern München getan und auch vor der Partie gegen Mönchengladbach." Business as usual könnte man also sagen, auch wenn das Spiel an einem Montagabend angepfiffen wird. Jörg Berger: "Das ist für uns eine zusätzliche Stimulanz und Motivation und zeigt auch den inzwischen größeren Stellenwert der Alemannia. Die drei nächsten Auswärtsspiele werden live übertragen, das ist eine Aufwertung für den ganzen Verein. Und außerdem spielen wir gerne unter Flutlicht."

Von der Alm zur Schüko Arena

Mit Unbehagen startete der Bundesligaabsteiger Arminia Bielefeld in die Spielzeit 2003/2004. Keiner wusste so recht, ob der ausgedünnte Kader stark genug sein würde, um sofort den Wiederaufstieg in Angriff nehmen zu können. Erst kurz vor Saisonbeginn wurden die personellen Planungen abgeschlossen und der Versuch gestartet, den dritten Abstieg in sechs Jahren vergessen zu machen.

Nach anfänglichen Problemen katapultierte sich die Elf von Benno Möhlmann nach Siegen in Trier und gegen Mainz am 8. und 9. Spieltag an die Spitze der Liga. Doch dann hakte es bei der Arminia, gegen Cottbus, Aachen und Nürnberg setzte es Niederlagen und die Mannschaft pendelte nur noch zwischen Platz 5 und 8.

Eine Überraschung erlebten die Fans dann nach dem mäßigen Start in die Rückrunde. Trainer Benno Möhlmann nahm seinen Hut und wechselte mit sofortiger Wirkung nach Greuther Fürth. Zwei Wochen später stellte der DSC Arminia Bielefeld mit Uwe Rapolder den 47. Trainer in der Vereinsgeschichte vor. Nach einem dürftigen 0:0 gegen Regensburg konnte der neue Coach fünf Siege hintereinander erringen und damit endgültig den Kampf um den direkten Wiederaufstieg in Angriff nehmen.

Viele Schlagzeilen produzierten die Ost-westfalen auch außerhalb des Spielfelds. Perma-nente Finanzprobleme machten das Arbeiten in Bielefeld nicht einfacher. Die Spieler mussten nach wochenlangem Ringen einem Gehaltsverzicht zu-stimmen, die bei den Fans beliebte Alm wurde im Januar 2004 gegen eine erhebliche Finanzspritze zur Schüko Arena umbe-nannt und ein Spieler-berater hielt es sogar für notwendig gegen den DSC einen Insolvenzantrag zu stellen, um angeblich berechtigte Forderungen einzutreiben. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass Bielefeld nahe dran ist, zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufzusteigen.

Bilanz

Zum sechsten Mal seit dem Aufstieg der Alemannia vor fünf Jahren treffen beide Vereine in der 2. Bundesliga aufeinander. In allen drei Heimspielen gingen die Schwarz-Gelben als Sieger vom Platz. Im letzten Auswärtsspiel im März 2002 unterlag unsere Mannschaft mit 1:4 auf der Alm. Zwei Jahre zuvor - ebenfalls wie kommende Woche in einem Montagabend-Spiel - errangen die Schwarz-Gelben beim 1:1 ein verdientes Remis. Im Hinspiel dieser Saison schossen Ivica Grlic und Daniel Gomez einen 2:0-Sieg heraus, ein Resultat gegen das Bielefeld vergeblich protestierte.

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