2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 1. Spieltag - Sonntag 03.08.2003  - 15:00 Uhr
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Froh, dass es losgeht

"Wir sind froh, dass es endlich losgeht. Die Spieler genauso wie der Trainer", so begann heute Cheftrainer Jörg Berger die Abschluss-Pressekonferenz vor dem 1. Spieltag. Am Sonntag ist es endlich soweit: Die Spielzeit 2003/2004 in der 2. Bundesliga beginnt mit den ersten acht Spielen, bevor am Montag mit dem "Top-Spiel" der 1. Spieltag abgeschlossen wird.

Sechs Wochen hat sich unsere Mannschaft auf die neue Saison vor-bereitet, aber wo steht man eigentlich, fragt sich nicht nur unser Trainer. "Die Situation ist doch für alle gleich. Auch Burghausen ist schwer einzuschätzen. Wie weit wir sind, werden wir nicht nach ein, zwei Spielen wissen, sondern erst nach fünf bis zehn." Und Jörg Berger ist sich sicher, dass eine Mannschaft nicht schon zum Saisonstart auf dem Level spielen kann, wie nach einem Drittel der Spielzeit.
Mit der Vorbereitung ist unser Trainer zufrieden, auch wenn "Testspiele anders zu bewerten sind als Pflichtspiele". Wichtig für Jörg Berger war die Integration der neuen Spieler. "Das war ein reibungsloser Prozess.

Das heißt aber nicht, dass alle Mannschaftsteile so ineinander greifen, wie ich mir das vorstelle. Das dauert noch eine Zeit." Bemerkenswert ist aber die Tatsache, dass die "Men in Black" aus dem Vollen schöpfen können. "Ich kann sagen, alle 20 Spieler sind an Deck und das war fast durchgängig in der Vorbereitungsphase der Fall."

Entsprechend schwer fiel es der sportlichen Leitung, die zwei Spieler zu nennen, die am Samstag nicht den Flug in den Süden Deutschlands mitmachen werden. Chuck Kim und Fabian Ewertz hat es schließlich "getroffen". Über die Aufstellung hüllt sich Jörg Berger wie gewohnt in Schweigen, meint aber auch vielsagend und mit einem kleinen
Schmunzeln: "Wer schlau ist, hat in den letzten Spielen eine Tendenz erkannt, wer nicht, muss eben seinen Nachbarn fragen."
Fragen zur Taktik gibt es dafür weniger. Schon von Beginn der Testspiele an konnten die Fans den neuen Weg zum Tor über die Flügel erkennen. Das spielstarke Mittelfeld soll für die nötigen Pässe sorgen und in der Mitte unter anderem Erik Meijer für die Tore. Auch unser neuer Stürmer sehnte das Ende Vorbereitung herbei. "Ich bin froh, dass die Vorbereitung vorbei ist und es endlich um etwas geht." Erik Meijer, der am Samstag seinen 34. Geburtstag feiert, war "überrascht" von den schweren Vorbereitungsspielen, aber "in den letzten 14 Tagen haben wir alle einen großen Schritt nach vorne getan und an Effektivität gewonnen".

Unser Gegner Burghausen, der als Aufsteiger im letzten Jahr einen guten 10. Platz belegte, ist weitgehend zusammengeblieben. Prominentester Zugang ist da schon Keeper und Ex-Bayern Profi Uwe Gospodarek, der den letztjährigen Stammtorwart Kay Wehner verdrängt hat. Neu natürlich auch Daniel Rosin, der nach dem Ausfall von Björn Hertel gute Chancen auf einen Einsatz hat. Ansonsten trifft die Alemannia auf einen gefestigten und recht eingespielten Gegner, der unserer Mannschaft im letzten Jahr vor allem am Tivoli einige Probleme bereitet hat. Hoffen wir, dass am Sonntag die Probleme diesmal auf der Seite der Oberbayern liegen.

Spieldaten

Aufstellung

SV Wacker Burghausen: Gospodarek - Berger, Örüm, Frühbeis, Schmidt - Broich (83. Oslislo), Bonimeier, Rosin (76. Forkel), Mokhtari - Younga-Mouhani, Reisinger (80. Grzybowski) / Trainer: Rudi Bommer

Alemannia Aachen: Blank, Gomez, Grlic, Klitzpera, Landgraf, Lanzaat, Mbwando, Meijer, Michalke, Pflipsen, Straub / Trainer: Jörg Berger

Tore

0:1 Erik Meijer (6.), 1:1 Michael Reisinger (24.)

Verwarnungen

  Frank Paulus (70.),   Daniel Rosin (72.)

Schiedsrichter:

Volker Raquet

Zuschauer:

4.100 (davon ca. 150 aus Aachen)

Wetter:

sonnig, 33°

Alemannia entführt einen Punkt aus der Wacker-Arena

Die Mannschaft von Rudi Bommer, eingespielt und weitgehend zusammengeblieben, machte von Beginn an Druck und hatte direkt mit dem ersten und zweiten Angriff die Torchancen auf ihrer Seite. Schon jetzt fiel z.B. der flinke Youssef Mokhtari auf, der knapp über die Latte schoss. Um so überraschender war dann die Führung der Schwarz-Gelben, die heute auf Anweisung des jungen Schiedsrichters Volker Raquet aus Rodenbach zwar in Auswärtsgelb, aber mit weißen Hosen spielen musste. Ivica Grlic schlug einen Freistoß fast von der Außenlinie quer über den Platz auf den linken Flügel, dort gewann Kai Michalke das Kopfballduell gegen Franz Berger und behauptete sich so am Ball. Kai Michalke drang in den Strafraum ein und spielte mit Auge einen klugen Rückpass auf Erik Meijer, der nur noch - es sah jedenfalls spielend einfach aus - den Fuß hinhalten musste. Im ersten Spiel das erste Tor und das bereits in der 6. Minute. Nur Carsten Hutwelker vom Aufsteiger Regensburg war noch schneller in die Saison gestartet und hatte zwei Minuten zuvor in Aue den ersten Zweitligatreffer der Saison erzielt.

Wacker Burghausen aber war keineswegs geschockt und übte weiter Druck aus. Ein Kopfball von Reisinger ging knapp drüber (8.), einen Schuss von Mokhtari lenkte Stephan Straub so gerade noch zur Ecke, es brannte nicht nur in der Luft bei fast vierzig Grad. Dann fiel auch der Ausgleich in der 24. Minute. Zweimal sprang der Ball nach einem Abschlag im Mittelfeld auf, ohne dass ein Aachener die Gelegenheit nutzte, zu klären und so konnte Younga-Mouhani den Ball ablegen auf Stefan Reisinger, der in diesem Moment viel Platz hatte. Die nutzte der Neuzugang aus Fürth dann auch und dribbelte in starker Manier Richtung Strafraum. Alexander Klitzpera versuchte den Angreifer nach außen abzudrängen, was aber nur teilweise gelang. Die Grätsche unseres Abwehrchefs beim gegenerischen Torschuss kam dann einen Moment zu spät und der Schuss von Reisinger landete flach im Aachener Gehäuse.

Danach wurde das Spiel etwas ausgeglichener und bis zur Pause waren zwar beide Mannschaften bemüht, aber Torchancen konnten die schwitzenden Zuschauer nicht mehr verzeichnen. Wacker war im Angriff stärker, Alemannia hielt gut dagegen und hatte Vorteile im Mittelfeld. Trotz tropischer Temperaturen war es ein unterhaltsames Spiel beider Mannschaften.
Bereits kurz vor der Pause musste Jörg Berger wechseln. Willi Landgraf hatte einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen und musste den Platz verlassen. Für ihn kam Frank Paulus ins Feld und nahm jetzt die Position von George Mbwando ein, der zurück in die Viererkette ging. Die erste gute Chance nach dem Wechsel hatten in der 54. Minute unsere Schwarz-Gelben. Nach einer Ecke kam Alex Klitzpera frei zum Kopfball, doch der Kopfstoß war nicht stark genug und Keeper Uwe Gospodarek konnte den Ball wegfausten. Allerdings nur bis zum Strafraum, dort schoss Karlheinz Pflipsen direkt nach, aber der Ball ging Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Nur wenige Minuten später Schrecksekunde für alle Aachener. Wieder sorgte Mokhtari für Unruhe, dribbelte durch das Mittelfeld und schoss aus 20 Metern aufs Tor. Stephan Straub konnte den scharf geschossenen Ball nicht festhalten und Thomas Broich staubte ab. Doch zu früh gefreut, Wacker. Eben dieser Thomas Broich stand beim Torschuss von Mokhtari klar im Abseits und griff nun ins Spiel ein. Der Treffer konnte wahrlich keine Anerkennung finden.

Beide Mannschaften mussten dann der Hitze Tribut zollen und bauten etwas ab. Das bisher ansehnliche Spiel flachte ab, trotzdem hätten beide das Spiel noch für sich entscheiden können. Erst scheiterte Younga-Mouhani wieder mal an Stephan Straub und vier Minuten vor dem Ende setzte der aufgerückte Quido Lanzaat völlig frei einen Kopfball nach einer weiten und genauen Flanke von Stefan Blank einen Meter rechts neben das Tor. Dann war Schluss, der Start gelungen, verdient einen Punkt auswärts entführt und alles dafür getan, dass es am nächsten Spieltag zu einem heißen Duell am Montagabend gegen Mainz kommen kann.

Zum Spiel

Wenn man die Ergebnisse der anderen sieht, dann hat sich bemerkbar gemacht, wie schwer es ist in die Saison zu kommen. Für uns war es ein guter Start mit dem frühen 1:0. Dann haben wir uns aber zu weit zurückgezogen, hatten zu viele Ballverluste und auch einige Abstimmungsprobleme. Aber das ist klar, wenn man drei, vier neue Spieler einbauen muss. Die 1. Halbzeit war also ganz o.k. In der zweiten Halbzeit haben wir zwei Großchancen nicht genutzt durch Klitzpera und Lanzaat mit ihren Kopfbällen, die nicht kräftig genug waren. Es war ein gerechtes Ergebnis und wir können mit dem einen Punkt ganz zufrieden sein.

Rudi Bommer

Ich war froh, dass die Saison endlich wieder losgeht und insgesamt bin ich auch zufrieden mit dem Start. Nach dem unglücklichen Rückstand mussten wir dem Tor hinterher laufen und haben zum Glück früh den Ausgleich gemacht. Dann wurde der x-te Elfmeter nicht gegeben und auch ein reguläres Tor nicht. Aber das ist in Burghausen ja nichts Neues für uns. Ich muss Aachen ein Kompliment machen. Die haben uns ganz schön gefordert. Bei uns fehlte noch etwas die Feinabstimmung, aber wir werden auch weiter versuchen, so frech aufzuspielen.

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