Alemannia in Fürth, der Vierte empfängt den Zweiten: „Aufgrund der Tabellensituation ist das sicher ein Spitzenspiel“, sagt Dieter Hecking und fügt an: „Ob es wirklich eins wird, das müssen beide Mannschaften am Sonntag beantworten.“
Beide Teams gehen mit Erfolgen im Gepäck in die Partie, Alemannia hat am Montag gegen Hansa Rostock überzeugt, Fürth am Mittwoch in Dresden mal wieder einen Dreier gelandet. Zuvor hatten die Greuther aus vier Spielen nur drei Punkte geholt. In der Rückrundentabelle wird das Team von Ronhof mit neun Punkten auf Rang 7 geführt. Trotzdem warnt Hecking zu Recht vor den Qualitäten des Teams von Benno Möhlmann. „Fürth ist eine taktisch sehr diszipliniert spielende Mannschaft. Sie verfügen mit Fuchs und Hilbert über sehr schnelle Außen. Eigler hat sich zum Torjäger entwickelt und Timm muss man eh immer beachten“, referiert der Coach über die Offensivstärke der Gastgeber. Die Warnung des Trainers vor dem schnellen Umschalten ist gar nicht nötig, wenn man sich an den Gegentreffer bei der 0:1-Hinspielniederlage erinnert. Ballverlust, Timm auf Eigler, und schon war’s passiert. Das soll am Sonntag vermieden werden: „Wir müssen unsere Angriffe zu Ende spielen, dürfen wenige Fehler im Aufbau begehen.“
Personell kann Hecking auf den gesamten Kader bauen. Reiner Plaßhenrich ist nach seiner Gehirnerschütterung wieder im Training und selbst Florian Bruns tummelt sich nach rekordverdächtiger Genesungszeit ohne Blinddarm wieder auf dem Trainingsrasen. Die Bilanz gegen und speziell in Fürth sieht nicht rosig aus. Im Playmobil-Stadion gelang noch keiner Aachener Mannschaft ein dreifacher Punktgewinn. „Ich will in diesem Stadion endlich mal gewinnen. Sonntag wäre ein schöner Tag dafür“, sagt Cristian Fiel, was zur Aussage seines Trainers passt: „Wir werden dort auf Sieg spielen.“
Bei einer ähnlich starken Leistung wie am Montag könnte dieser Plan tatsächlich Realität werden. Falls nicht, kann die Situation in der Tabelle enger werden. Nach dem zwischenzeitlichen Acht-Punkte-Polster sieht die Sache inzwischen wieder etwas unspektakulärer aus. „Nach unserem Sieg gegen Rostock konnte man hier in Aachen fast den Eindruck gewinnen, es seien nur noch drei oder vier Spiele zu machen. Aber wir haben noch ein Drittel der Saison vor uns“, warnt Hecking, der Mannschaft und Fans ins Stammbuch schreibt: „Niemand soll meinen, wir hätten schon etwas erreicht.“ Oder, um es ganz griffig auszudrücken: „Beim kleinsten Ausrutscher kommt die Meute und leckt Blut.“
Andererseits hat der Coach eine starke Leistung seines Teams im Kopf. Elf Mal so auftreten wie gegen Rostock, und Alemannia holt die nötigen Punkte, davon ist auch der Realist Dieter Hecking überzeugt. Aber der Coach weiß auch: „Dafür gibt es keine Garantie.“ Bis Freitagnachmittag deutete übrigens alles darauf hin, dass die Partie stattfindet. Auch wenn die Vorhersage nicht rosig ist: Nach Regen soll es am Wochenende in Franken schneien. Falls es Neuigkeiten in Sachen Bespielbarkeit des Platzes gibt, werden wir auf dieser Seite natürlich sofort darüber informieren.
Schiedsrichter der Begegnung ist der Fertigungsleiter Lutz Wagner (42) aus Hofheim. Ihm assistieren an der Seitenlinie Peter Henes und Tobias Stieler.
Bilanz gegen Fürth
Infos zu Fürth
„Fürth ist eine Reise wert!“ - so wirbt die Bayerische Stadt für sich selbst. Alemannia-Fans können sich davon am Wochenende selbst ein Bild machen. Denn das Sonntagspiel gegen die Spielvereinigung bietet die Gelegenheit, sich das Städtchen in Mittelfranken einmal genauer zu betrachten.
Mit dem PKW: Das Playmobilstadion liegt ungefähr 465 Km von Aachen entfernt. Man folgt ab Autobahnkreuz Aachen der A4 / E314 in Richtung Köln / Düsseldorf (A44), dann auf die A4/E40 in Richtung Köln / Krefeld / Düsseldorf. Am Autobahndreieck Heumar auf die A3 / E35 in Richtung Frankfurt am Main / Siegburg. Nach ca. 160 KM auf die A3 / E42 in Richtung Anschlussstelle Ramheim. Nach ca. 200 KM am Autobahnkreuz Fürth / Erlangen auf die A73 in Richtung Coburg / Bamberg / Nürnberg - Süd / Fürth.
Zum Stadion geht es dann:
Weiter auf der A73 in Richtung Nürnberg - Süd / Fürth, an der Anschlussstelle Fürth-Ronhof halb rechts auf die Seeackerstraße in Richtung „Stadion“.
Mit dem Zug: Die einfache Fahrt kostet ca. 97 Euro. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten. Ab Aachen Hauptbahnhof kann man über Köln / Nürnberg fahren (ca. 8 Stunden) oder über Köln - Bonn- Flughafen / Würzburg (ca. 6 Stunden) oder über Frankfurt / Nürnberg (ca. 5 Stunden)
Übernachtungen:
Da sich das Novotel Fürth in unmittelbarer Nähe zum Stadion befindet, bietet sich eine Übernachtung dort an. Ein Einzelzimmer kostet zwischen 49 und 177 Euro, ein Doppelzimmer zwischen 49 und 187 Euro.
Novotel Fürth
Laubenweg 6
90765 Fürth
Tel.: 0911 - 97600
Fax: 0911 - 9760100
Etwas preiswerter und direkt im Zentrum der Stadt gelegen ist das Hotel am Stadtpark. Ein Einzelzimmer kostet zwischen 23 und 40 Euro, ein Doppelzimmer zwischen 40 und 56 Euro.
Hotel am Stadtpark
Nürnberger Str. 8
90762 Fürth
Tel.: 0911 - 740670
Fax: 0911 - 7466755
Neben dem historischen Stadtpark ist besonders das Jüdische Museum Franken (Königstraße 89) einen Besuch wert. Das Museum ist am Wochenende von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem besitzt die Stadt ein Rundfunkmuseum in der Kurgartenstraße 37. Das Museum ist samstags und sonntags zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Oder man verbringt den Tag im großen Dinopark. An der Espanstraße in Poppenreuth / Fürth werden die ausgestorbenen Riesen noch einmal lebendig. Ein ganz heißer Tipp sind die Führungen bei Dunkelheit. Der Dinopark ist täglich bis 18 Uhr geöffnet. Kinder bis 12 Jahre zahlen 4,50 Euro, alle Besucher ab 13 Jahre bezahlen 6 Euro Eintritt.
SpVgg Greuther Fürth: Eigler, Felgenhauer (74. Schröck), Fuchs (59. Timm), Hilbert, Judt, Kleine, Kokot, Mavric (63. Neuhaus), Mijatovic, Page, Weber / Trainer: Benno Möhlmann
Alemannia Aachen: Ebbers (86. Meijer), Fiel, Klitzpera, Nicht, Noll, Pinto, Plaßhenrich, Reghecampf (89. Sukalo), Rösler, Schlaudraff (77. Koen), Sichone / Trainer: Dieter Hecking
Weber (66.), Fiel (82.)
7 / 3
2 / 3
Lutz Wagner, Peter Henes, Tobias Stieler
6.900 (davon ca. 300 Aachener)
klar, 1 Grad
Die Alemannia hat beim Nachholspiel am Fürther Ronhof am Dienstagabend einen Punkt mitgenommen. Vor 6900 Zuschauern überstand das Team den Druck in der Anfangsphase und hatte am Ende drei gute Möglichkeiten, den Siegtreffer zu erzielen.
Auf dem gefrorenen Rasen, der besonders in den zweiten 45 Minuten schwer zu bespielen war, begannen die Gastgeber stürmisch. Hilbert brachte Fuchs in Szene, der verzog und einen Mitspieler anschoss (5.). Sascha Rösler setzte an alter Wirkungsstätte einen 16-Meter-Schuss am Tor vorbei. Nach 10 Minuten tauchte Eigler allein vor Nicht auf, der aber die Ruhe behielt. Einen Schuss von Page blockte Alex Klitzpera zur Ecke (16.). „In den ersten 20 Minuten hat man gemerkt, dass uns nach den vier Tagen im Hotel die Spannung noch ein wenig fehlte“, erklärte Trainer Dieter Hecking.
Dann erarbeitete sich sein Team aber auch Chancen. Nach guter Kombination über die linke Seiten mit den Stationen Fiel und Rösler wurde Schlaudraff geblockt und durch eine misslungene Kopfballabwehr der Fürther fiel der Ball Rösler vor die Füße, der aber verzog. Kurz vor der Pause klärte Sichone auf der anderen Seite vor Eigler.
Nach dem Wechsel hatte die Alemannia das Spiel im Griff. Zwar ging zunächst ein Dropkick von Kokot vorbei, viel mehr ließ die Defensive aber nicht zu. Der eben erst eingewechselte Neuhaus im Fürther Tor hatte Probleme mit einem 30-Meter-Freistoß von Pinto (65.). In den letzten zehn Minuten hatte die Alemannia dreimal die Chance zum Siegtreffer. Erst scheitere Erwin Koen mit einem Drehschuss nach Pinto-Flanke an Neuhaus. Sascha Rösler hatte zum Mann des Spiels werden können, traf aber einen Kopfball aus guter Position nicht richtig. Und zu guter letzt bekam Cristian Fiel das Leder in Mittelstürmerposition nicht unter Kontrolle, Neuhaus klärte.
Dennoch herrschte Zufriedenheit über das Remis. „Wir nehmen den Punkt gerne mit“, sagte Hecking. „Wir hatten am Ende die Chancen, aber ein Sieg wäre vielleicht des Guten zu viel gewesen.“ Alex Klitzpera meinte: „Wir haben heute unser Minimalziel erreicht und einen Konkurrenten weiter auf Distanz gehalten.“ Heimkehrer Sascha Rösler, mit Pfiffen bedacht, war ebenfalls zufrieden, warnte aber: „Wir dürfen uns weiter keine Nachlässigkeit erlauben, um mit dem Vorsprung weiterhin locker in die Spiele gehen zu können.“ Worte, die Hecking unterschreiben wird: „Wir wollen die Woche jetzt mit einem Heimsieg beenden“, so der Coach.