Am Sonntag kommt es im Dietmar-Hopp Stadion im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim zur Partie zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und der Alemannia. In der Hinrunde trafen die beiden Mannschaften zum ersten Mal in ihrer Geschichte aufeinander. Die Begegnung der damaligen Tabellennachbarn (Rang 8 und 9) am Tivoli endete nach einer Zwei-Tore-Führung für Schwarz-Gelb noch 2:2. 17 Spieltage später befindet sich der finanzstarke Liganeuling auf dem besten Weg zum direkten Durchmarsch ins Fußball-Oberhaus.
Seit dem 18. Spieltag ist die Elf von Trainer Ralf Rangnick ungeschlagen, beste Rückrundenmannschaft im deutschen Profifußball (9 Siege bei einem Remis gegen Mainz 05) und dem Klassenprimus aus Mönchengladbach dicht auf den Fersen. Für Alemannias Chef-Coach Jürgen Seeberger ist dieser Höhenflug des Tabellenzweiten jedoch kein Grund, die Reise nach Baden-Württemberg ohne Zuversicht anzutreten: „Die Art und Weise, wie wir zuletzt gegen Osnabrück aufgetreten sind und die Tore erzielt haben, hat uns Selbstvertrauen gegeben. Diesen Schwung wollen wir gegen Hoffenheim mitnehmen“, erklärte der 43-jährige und fügte hinzu: „Es liegt an uns, wir können ihre Siegesserie beenden“.
Das entsprechende Mittel gegen die „sehr starken Individualisten“ aus Hoffenheim liegt für Jürgen Seeberger demnach in der selbstbewussten Einstellung seiner Schützlinge: „Die geistige Haltung muss stimmen, die Siegermentalität muss da sein.“ Alemannias Trainer erwartet daher, dass „wir von Beginn an offensiv und aggressiv verteidigen und Pressing-Situationen suchen. Je früher wir den Ball erobern, desto kürzer ist der Weg zum gegnerischen Tor“, beschrieb der 43-Jährige seine klaren Vorstellungen von der taktischen Ausrichtung seiner Mannschaft. „Gegen einen Gegner, der wie kaum ein anderer geduldig auf Chancen lauert“, warnte Jürgen Seeberger abschließend, „müssen wir wachsam sein, denn sonst gibt es ein böses Erwachen.“
Dass Alemannias Trainer daher auf „personelle Experimente“ verzichtet ist wenig überraschend, aber auch durch die Ausfälle von Reiner Plaßhenrich (Waden- und Schulterprobleme), Mirko Casper (Knieverletzung) und Jérôme Polenz (Rippenprellung) zu begründen. Der Kapitän der Schwarz-Gelben „wird seine Verletzung auskurieren, damit er für das nächste Spiel wieder fit ist. Das gleiche gilt auch für Jérôme und Mirko“, erklärte Seeberger im Hinblick auf die schon am Mittwoch (17.30 Uhr) stattfindende Partie gegen den FC Erzgebirge Aue am heimischen Tivoli. Die freien Planstellen in der schwarz-gelben Viererkette werden im Spiel gegen Hoffenheim jedoch nicht durch Hrvoje Vukovic besetzt. Der Kroate im Dress der Alemannia wird die Aachener Zweitvertretung beim wichtigen Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Schwarz-Weiß Essen unterstützen. „Dede hat zuletzt bei den Amateuren 90 Minuten spielen können und befindet sich auf einem sehr guten Weg“, freute sich Jürgen Seeberger über den Genesungsprozess seines Abwehrspielers. Auch Torhüter David Hohs, Faton Popova sowie Youngster Lewis Holtby werden „für die wichtige Begegnung der Amateure abgestellt“, nahm Jürgen Seeberger weiteren personellen Entscheidungen vorweg.
TSG 1899 Hoffenheim: Ba, Compper, Copado (82. Seitz), Gustavo, Ibertsberger, Ibišević (65. Herdling), Janker, Löw (65. Paljic), Obasi, Özcan, Spilacek / Trainer: Ralf Rangnick
Alemannia Aachen: Brinkmann (78. Krontiris), Ebbers, Herzig, Lagerblom, Lehmann, Leiwakabessy (46. Fiel), Milchraum, Nemeth (87. Pecka), Olajengbesi, Stehle, Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger
0:1 Nemeth (48.), 0:2 Ebbers (56.), 1:2 Herdling (66.)
Herzig (52.), Gustavo (64.)
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0 / 1
Frank Willenborg, Malte Dittrich, Rainer Bippen
5.830 (davon ca. 500 aus Aachen)
heiter bis wolkig, 14 Grad