Auch im fünften Spiel in Folge hat die Alemannia gepunktet. Durch einen besonders im zweiten Durchgang starken Auftritt entführte das Team von Peter Hyballa verdient einen Zähler aus dem rewirpower-Stadion in Bochum. Mahir Saglik brachte den VfL in der 14. Minute in Führung, als die Alemannia wegen einer Verletzung von Kevin Kratz zwischenzeitlich in Unterzahl war. Kratz, Stehle und Müller mussten verletzungs- und krankheitsbedingt schon innerhalb der ersten 45 Minuten vorzeitig das Feld verlassen, doch die Schwarz-Gelben ließen sich von den Rückschlägen nicht beeindrucken und kamen in der 56. Minute durch den Treffer von Benny Auer stark zurück.
Eine Woche nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt ging es für die Jungs vom Tivoli zum zweiten Bundesligaabsteiger nach Bochum, wo Peter Hyballa zum dritten Mal in Folge der gleichen Elf sein Vertrauen schenkte. Vor David Hohs im Tor begann die Viererkette mit Timo Achenbach, Thomas Stehle, Tobias Feisthammel und Florian Müller. Kevin Kratz durfte als Sechser vor der Abwehr von Beginn an ran, Marco Höger und Alper Uludag besetzten die Außenpositionen. Auf der Zehnerposition agierte Tolgay Arslan hinter den beiden Spitzen mit Kapitän Benny Auer und Zoltán Stieber. Verzichten musste das Team weiterhin auf Markus Daun, Thorsten Burkhardt, Thorsten Stuckmann und Seyi Olajengbesi. Nico Herzig rückte für Juvhel Tsoumou wieder in den Kader und nahm auf der Bank Platz.
Die Alemannia erwischte klar den besseren Start. Wie schon in den vergangenen Wochen machten die Schwarz-Gelben schnell klar, dass man auch in der Fremde mit breiter Brust aufläuft. Wenige Sekunden waren gerade einmal gespielt, als Uludag Stieber auf der linken Seite sah, dessen Zuspiel aus zu spitzem Winkel jedoch keinen Abnehmer fand. Nach zehn gespielten Minuten dann die erste Schrecksekunde für die Alemannia: Bochums Maric rutschte bei einem Zweikampf mit Kevin Kratz mit den Stollen ins Knie des jungen Aachener Mittelfeldakteurs. Minutenlang musste Kratz an der Außenlinie behandelt werden, eben diese Überzahlsituation nutzten die Gastgeber prompt aus. Zunächst blieb Hohs beim Schuss von Federico noch Sieger, doch kurze Zeit später war Aachens Schlussmann geschlagen – Mahir Saglik stand nach einer Flanke am langen Pfosten und markierte die Führung für den VfL (14.). Der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten: Kevin Kratz zog sich beim vorangegangenen Zweikampf eine Prellung sowie eine Risswunde im linken Knie zu und verließ das Feld. Für ihn kam Thomas Zdebel in die Partie (18.).
Der doppelte Rückschlag hinterließ nur kurz Spuren bei der jungen Mannschaft. Der VfL zog sich nach der Führung nun weit zurück und ließ die die Jungs vom Tivoli anrennen. Uludag kam über die linke Seite und spielte Höger im Rücken der Bochumer Abwehr schön frei, der aus 16 Metern nur knapp den Ausgleich verpasste (28.). Die Gastgeber lauerten auf Konter und Fehler der Aachener, und den Gefallen tat Tobias Feisthammel dem Team von Friedhelm Funkel in der 34.Minute, als Alemannias Innenverteidiger einen Moment gegen Tese nicht aufpasste. David Hohs reagierte im Eins-gegen-Eins-Duell gegen den Nord-Koreaner stark und verhinderte den zweiten Gegentreffer.
Vier Minuten später dann bereits der zweite Wechsel auf Seiten der Alemannia: Für Thomas Stehle, der aufgrund eines Infekts völlig ausgelaugt war, ging es nicht mehr weiter. Für ihn kam Mirko Casper in die Partie (38.). In den Schlusssekunden des ersten Durchgangs trug die Alemannia nochmals einen Angriff vor, doch Schiedsrichter Robert Hartmann hatte etwas dagegen und unterbrach den Angriff mit dem Halbzeitpfiff. Timo Achenbach ließ seinem Ärger Luft und erhielt beim Gang in die Kabine den gelben Karton.
Das Verletzungspech blieb an den Schwarz-Gelben haften: Auch Florian Müller verletzte sich in der ersten Hälfte am Knie und bleib gleich in der Kabine. Hyballa brachte Demai, so dass das Wechselkontingent bereits nach 45 Minuten ausgeschöpft war. Rückstand in der Fremde sowie drei verletzungs- und krankheitsbedingte Wechsel noch vor Wiederanpfiff: Voraussetzungen gibt es bessere für ein Spiel, doch die Alemannen zeigten Moral und kamen stark zurück. Zdebel bediente Stieber mit einem tollen Pass, dessen Hereingabe am zweiten Pfosten bei Benny Auer den richtigen Abnehmer fand – Aachens Kapitän erzielte in der 56. Minute gegen seinen Ex-Club den viel umjubelten 1:1-Ausgleich.
Die Partie war wieder völlig offen, die Alemannia war wieder voll im Spiel. Nur sechs Minuten später zeigten die Jungs von Peter Hyballa, warum man im Training intensiv Umschaltprozesse trainiert: Demai reagierte nach einem Fehlpass der Bochumer auf der rechten Seite am schnellsten, ging die Linie entlang und sah Stieber am langen Pfosten, der die Flanke per Direktabnehme verwertete und nur knapp über das Gehäuse zielte (62.).
Die gut 2.000 mitgereisten schwarz-gelben Anhänger aus Aachen sahen nun eine starke Alemannia in einer Partie, in der es nun rauf und runter ging. Mavraj klärte eine Demai-Flanke in letzter Not vor Stieber zur Ecke, auf der Gegenseite klärte Casper stark gegen Federico. Beiden Teams war nun anzusehen, dass sie die drei Punkte wollten. Hohs blieb neun Minuten vor Ende der Partie erneut Sieger gegen Tese, nur zwei Minuten später fast ein Eigentor von Bochums Mavraj.
Die Schlussphase hatte es nun in sich. Es schien, als liege der entscheidende Treffer auf beiden Seiten in der Luft. Benny Auers Schuss aus dem Stand ging in der 89. Minute nur knapp über die Latte, die größere Chance zum Siegtreffer hatte in der 90. Minute Dedic, der per Volleyschuss nur knapp verzog. Kurz darauf war Schluss. Die Alemannia zeigte sich von den Rückschlägen der ersten Hälfte unbeeindruckt und holte hochverdient einen Punkt im rewirpower-Stadion, wo mit etwas Glück sogar noch der Dreier möglich gewesen wäre.