„Ein hoch explosives Spiel“
Bremer Brücke, 18 Uhr, über 15.000 Zuschauer, ausverkauft. Das sind die Rahmenbedingungen, auf die sich die Alemannen am Freitagabend einstellen müssen. Eine spannungsreiche Partie scheint beim VfL Osnabrück garantiert zu sein. Denn für beide Mannschaften zählen nur drei Punkte − um den Abstand nach unten zu vergrößern oder den Anschluss nach oben nicht abreißen zu lassen „Es wird ein hoch explosives Spiel, in dem beide Mannschaften auf Sieg spielen werden“, ist sich Trainer Jürgen Seeberger sicher.
Osnabrück muss gewinnen, um sich vom drohenden Relegationsplatz zu distanzieren und nicht Gefahr zu laufen, weiter unten rein zu rutschen. „Und wir wollen die Spannung weiter halten“, erläutert Seeberger die Ausgangslage. Anders als Alemannias letzter Gegner Rot-Weiß Oberhausen, dem ein Punktgewinn genügte, zählt für das Team von Pele Wollitz also nur der maximale Punktgewinn. Der VfL versucht den Ligaerhalt zu erzwingen, und das spürt man. „Im Gegensatz zu RWO, die gelassen und fast schon unterkühlt aufgetreten sind und auf Chancen gelauert haben, ist Osnabrück mit Vehemenz und fast schon brachialer Gewalt unterwegs“, so Seeberger. Da diese Spielweise der Osnabrücker häufig ein Ungleichgewicht zwischen Offensive und Defensive hervorrufe, könnten sich gute Möglichkeiten für den Gegner ergeben. Davon konnte sich der Coach beim Spiel des VfL gegen Hansa Rostock selbst ein Bild machen.
Dass den Osnabrückern Flutlichtspiele vor heimischer Kulisse besonders zusagen, ist schon lange kein Geheimnis mehr und nur drei Heimniederlagen in der laufenden Saison sprechen zudem für die Heimstärke des VfL. Auf fremden Platz hat die Alemannia jedoch in den letzten Spielen ihre Durchschlagskraft zeigen können. Und da die Auswärtsbilanz nach geringer Punkteausbeute über weite Strecken der Saison noch aufgebessert werden will, ist die Zielvorgabe für die Tivoli-Kicker klar: drei Punkte mit nach Hause nehmen.
Für diese Mission steht nach längerer Pause Markus Daun wieder zur Verfügung. „Markus hat sehr gut trainiert und ein Teileinsatz ist sicherlich möglich“, sagt Seeberger. Da hinter dem Einsatz von Szilárd Nemeth noch ein Fragezeichen steht, stellt Daun somit eine Option für den Sturm da, wenn auch nicht über 90 Minuten. „In der Schlussphase der Saison ist Erfahrung gefragt“, erklärt Seeberger. Erfahrung, die „Dauni“ zweifelsohne mitbringt. Ebenso wie Jochen Seitz, der in den letzten Wochen mit einigen Blessuren zu kämpfen hatte, nun aber wieder voll einsatzfähig ist. Gerade bei einer hitzigen Auseinandersetzung wie sie der Trainer in Osnabrück erwartet, gut zu wissen, auf so erfahrene Leute zurückgreifen zu können. Auch der Kurzeinsatz von Patrick Milchraum beim 2:2 gegen Oberhausen stellte den Coach zufrieden: „Er hatte in den wenigen Minuten einige gefährliche Szenen.“ Generell fehlte dem Coach gegen RWO das „eine oder andere Prozent“ zur Entschlossenheit und Konsequenz der vorangegangenen Wochen. Das soll in der Osnatel-Arena wieder anders werden. Unterstützt werden die Schwarz-Gelben dabei von rund 800 Fans. Die Tickets für den Sonderbus sind ausverkauft.
VfL Osnabrück: Berbig – Engel, Cichon, Omodiagbe, Schäfer – Peitz, de Wit – Thomik (90+1. Touré), Frommer (74. Sykora), Grieneisen – Reichenberger (84. Braun) / Trainer: Claus-Dieter Wollitz
Alemannia Aachen: Stuckmann – Müller (66. Milchraum), Casper, Olajengbesi, Achenbach – Brinkmann (46. Polenz), Lehmann, Fiel, Holtby – Auer, Oussalé (23. Szukala) / Trainer: Jürgen Seeberger
1:0 Frommer (18.), 2:0 Peitz (78.), 2:1 Holtby (90.)
Olajengbesi (21.), Müller (34.), Thomik (48.), Fiel (80.), Grieneisen (83.)
Florian Steuer (Menden) – Dominik Nowak, Marc Frömel
15.300 (davon ca. 900 aus Aachen)
wechselhaft, 15 Grad