Tivoli-Jahresabschluss gegen Zweitliga-Absteiger
Das letzte (Heim-)Spiel des Jahres steht an, die Schwarz-Gelben empfangen am Samstag um 16.30 Uhr den SV Wehen Wiesbaden auf dem Tivoli. Der Alemannia-Trainer muss ohne den gesperrten Lukas Scepanik auskommen und warnt vor der Offensive der Hessen.
„Ein Spiel, das uns stolz machen kann“ – so beschreibt Heiner Backhaus das 1:1 am letzten Sonntag beim 1. FC Saarbrücken. „Auch physisch waren wir auf Augenhöhe mit dem Gegner, obwohl wir unter der Woche im Pokal ran mussten. Wir haben einen letztjährigen DFB-Pokal-Halbfinalisten in Schach gehalten und sind dabei mutig aufgetreten“, rundet der 42-Jährige die Analyse der jüngsten Partie im Saarland ab. Obwohl seine Mannschaft zum neunten Mal in der Saison ,nur‘ mit einem Punkt auf der Habenseite den grünen Rasen verließ, hält der Trainer richtigerweise fest: „In Saarbrücken musst du erstmal punkten.“
Dies gelang den Tivoli-Kickern auch im Ludwigsparkstadion deshalb, weil sie erneut alle ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen auf dem Platz gelassen und so den Favoriten zeitweise vor reichlich Probleme gestellt hatten – und das, obwohl oder auch eben weil das Team in einem ungewohnten Spielsystem auflief. „Wir haben die Mannschaft beim Abschlusstraining vor Ort gefragt, ob sie sich mit der Viererkette wohlfühlt. Sie hat sich dafür entschieden“, berichtet Backhaus, für den ausschlaggebend gewesen sei, dass seine Spieler von der taktischen Veränderung selbst voll und ganz überzeugt sind.
Eine Viererkette könnte es beim Jahresabschluss gegen Wehen Wiesbaden wieder werden, der Alemannia-Coach lässt sich da nicht in die Karten schauen. Wobei ihm hingegen gerne mal über die Schulter gespinkst werden kann, ist seine Gegneranalyse: „Wehen ist als Zweitliga-Absteiger gut gestartet, hatte dann aber einige Spiele, in denen es nicht wie gewünscht gelaufen ist. Sie verlieren zum Beispiel zu Hause gegen Hannover II mit 1:5, schlagen aber danach Dynamo Dresden 1:0“, beobachtet Backhaus eine gewisse Launenhaftigkeit beim Team von Nils Döring. Zudem stehe der Gegner eher kompakt als hoch anzulaufen und früh zu stören. „Mit Fatih Kaya hat Wiesbaden dazu einen absoluten Unterschiedsstürmer in seinen individuell top besetzten Reihen“, weist Backhaus auf den Elf-Tore-Mann hin.
24.000 zum letzten Heimauftritt erwartet
Warnzeichen, die die Schwarz-Gelben jedoch mitnichten davon abhalten, auch in das letzte Spiel der Hinrunde wie gewohnt selbstbewusst hineinzugehen. „Wir spielen zu Hause und mit offenem Visier. Wir müssen Wehen mit einer breiten Brust empfangen – dann ist es die Aufgabe des Gegners, sich unserem Druck erst einmal zu entziehen“, weiß der Trainer, der aufgrund der Umschaltstärke der Hessen auf „eine gute Konterabsicherung und Restverteidigung“ setze. Wer das Spiel der Alemannia kennt, weiß: Der Druck wird vor allem durch intensives Pressing aufgebaut, an dem in vorderster Linie die Offensivspieler beteiligt sind. Zur Abteilung Attacke wird auch diesmal wieder Kevin Goden gehören, der in Saarbrücken zum zweiten Mal in Folge begann. Obwohl dem Stürmer ein Tor in dieser Saison noch fehlt, bleibt er da ganz gelassen: „Man darf den Kopf nicht hängen lassen und muss weiter hart arbeiten. Auch der Austausch mit Teamkollegen oder Familienmitgliedern ist wichtig. Wenn ich weiter Gas gebe, wird es auch klappen, da bin ich sicher“, sagt der 25-jährige Sommerzugang.
Klappen wird es bei Lukas Scepanik gegen Wehen nicht – und zwar mit einem Einsatz. Der unermüdliche Dauerläufer sitzt eine Gelbsperre ab und ist zum Zusehen gezwungen. Dazu fehlen Dustin Willms und Sascha Marquet krank. Uli Bapoh musste am Mittwoch das Training mit muskulären Problemen abbrechen, Anas Bakhat am Donnerstag wegen einer „Vorsichtsmaßnahme“, wie sein Coach erklärt. Backhaus und sein Team dürfen sich am vorweihnachtlichen letzten Heimspieltag 2024 noch einmal über eine stattliche Kulisse auf dem Tivoli freuen: Etwa 24.000 Fans, darunter 300-400 aus dem Taunus, werden am späten Samstagnachmittag erwartet. Wer nicht vor Ort sein kann, greift wie immer auf den Alemannia-Liveticker, den 100,5 Alemannia Livestream oder den Video-Stream von MagentaSport zurück.
Die Bilanz gegen den SVWW ist verbesserungswürdig, vier von sechs Duellen konnten die Rot-Schwarzen gewinnen. Jeweils einmal gab es einen Alemannia-Sieg und ein Unentschieden. Schiedsrichter der Partie des 19. Spieltags ist Martin Speckner aus Runding. Ihm assistieren Christopher Knauer und Daniela Göttlinger an den Seitenlinien, Tobias Ewerhardy ist Vierter Offizieller.
Alemannia Aachen: Johnen, Strujic, Hanraths, Heister, Yarbrough, Nkoa, Bahn, El-Faouzi, Gaudino, Goden, Töpken
SV Wehen Wiesbaden: Stritzel, Mockenhaupt, Goppel, Johansson, Luckeneder, Taffertshofer, Franjic, Gözüsirin, Kiomourtzoglou, Flotho, Kaya
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