Am Samstag, 07.12.2024, empfängt Alemannia Aachen um 16:30 Uhr die U21 des VfB Stuttgart zum 17. Spieltag auf dem Tivoli. Folgend gibt es organisatorische Hinweise zum Spiel.
Am Samstag, 07.12.2024, empfängt Alemannia Aachen um 16:30 Uhr die U21 des VfB Stuttgart zum 17. Spieltag auf dem Tivoli. Folgend gibt es organisatorische Hinweise zum Spiel.
Tickets: Tageskarten sind an den gängigen Vorverkaufsstellen zu den gewohnten Öffnungszeiten, online (bis Samstag 12:30 Uhr als Print@Home-Tickets oder bis Freitag, 18 Uhr mit Option Abholung am Info-Point) oder ab 14:30 Uhr (ab 13 Uhr im Fanshop) an den Tageskassen Nordost und Südost zu erwerben. An den Kassen Nordost A und Südost B ist jeweils an einem Schalter EC-Zahlung möglich, an den restlichen Kassen nur Barzahlung. Der Vorverkauf wird empfohlen. Bis zur Halbzeitpause sind am Eingang Südost Spätkassen geöffnet. Schiedsrichterkarten gibt es am Spieltag an der Kasse Nordwest.
Hinterlegte Tages- und Dauerkarten für die Heimbereiche können bis Freitag, 18 Uhr im Fanshop am Tivoli sowie von ca. 14:15 Uhr am Info-Point (Holzbude Nähe Eingang Südwest) abgeholt werden, ab Spielbeginn bis zur Halbzeitpause an der Spätkasse am Eingang Südost.
Verfügbare Blöcke: Geöffnet werden Block O1-O6, Block S1-S6, Block W1-W4, Block N6, die Rollstuhlplätze sowie der Logen- und Businessbereich. Die Blöcke S2-S4, W1 sowie der Logen- und Businessbereich sind bereits ausverkauft.
Um beim erwarteten Andrang den Einlass zu entzerren, wird neben den Eingängen Südwest und Südost auch der Eingang Nordost geöffnet. Innerhalb des Heimbereichs kann der Eingang frei gewählt werden; die Karten sind an den Drehkreuzen entsprechend freigeschaltet. Lediglich für die Blöcke W3, W4 ist zwingend der Eingang Nordwest zu nutzen.
In den Stehplatz-Blöcken muss dringend darauf geachtet werden, dass die Treppenaufgänge aus Sicherheitsgründen unbedingt freigehalten werden müssen!
Fans des VfB Stuttgart: Für Gästefans werden die Blöcke N1 und N2 geöffnet. Eingang und Tageskasse befinden sich im Nordwesten des Stadions in Richtung Reitstadion. An der Gästekasse ist ausschließlich Barzahlung möglich.
Der Gästeparkplatz ist wie folgt zu erreichen: Ausfahrt Aachen-Zentrum – rechts auf die Krefelder Straße Richtung Zentrum – rechts in den Eulersweg – 2. links in den Soerser Weg – links Am Sportpark Soers.
Anreise / Parken:
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Ab 11:30 Uhr setzt die ASEAG ab Hauptbahnhof und Bushof (alle 5 Minuten), ab Würselen (alle 10 Minuten) und ab Baesweiler/Alsdorf (alle 15 Minuten) zusätzliche Busse ein. Auch für die Linien 1, 25 (beide ab Stolberg), 35 (ab Breinig), 52 (ab Eschweiler) und 54 (ab Merkstein) werden zusätzliche Busse eingesetzt. Genauere Informationen zu den Abfahrtzeiten und Haltestellen sind unter www.aseag.de/alemannia-aachen zu finden.
Tages- und Dauerkarten gelten innerhalb der Städteregion Aachen kostenlos als Fahrausweis mit Bus und Bahn für die An- und Abreise. Wir empfehlen, wenn möglich, eine Anreise mit dem ÖPNV.
Mit dem Auto:
Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens rund um den Tivoli wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Informationen zu PKW-Parkplätzen finden Sie auf den Seiten der APAG: Parkmöglichkeiten Alemannia Heimspiele 2024/2025 - APAG. Die Zufahrt zur Nordeinfahrt des Parkhauses erfolgt über die Albert-Servais-Allee vom 2. Kreisverkehr aus. Selbstverständlich ist das Parkhaus auch vom Süden aus zu erreichen. Zusätzlich steht der Kunstrasen-Platz (Zufahrt am Hit-Supermarkt entlang), AREAL A (Zufahrt über Albert-Servais-Allee), der Parkplatz an der Eissporthalle (Zufahrt über Hubert-Wienen-Straße) und bei Bedarf der Parkplatz am Finanzamt (Zufahrt über Am Gut Wolf) zur Verfügung. An Heimspieltagen sind der Soerser Weg und die Parkflächen hinter dem Parkhaus ausschließlich den Gästefans vorbehalten.
Wegen der erwarteten Besucherzahl gilt das Anwohnerschutzkonzept, d.h. insbesondere, dass einige Straßen in den umliegenden Wohngebieten nur für Anwohner befahrbar sein werden.
Bei der Abreise kann es aufgrund der Autobahnsperre der A544 zwischen Europaplatz und Würselen zu vermehrten Staus kommen.
Stadionöffnung: Das Stadion öffnet um 14:30 Uhr. Eine frühzeitige Anreise wird dringend empfohlen. Der Fanshop öffnet um 13 Uhr und ist ab Stadionöffnung nur von innen erreichbar.
Verpflegung: Für das leibliche Wohl sind im Umlauf alle Kioske in den geöffneten Blöcken sowie der Klömpchensklub geöffnet. Der Kiosk O4 bietet ausschließlich vegetarische und vegane Speisen an. An den Kiosken S2 und S3 wird es eine Bier-Fastlane geben, an denen lediglich Bier und Wasser ausgeschenkt wird. Außerdem wird im Raum neben dem Fantreff unter der Werner-Fuchs-Tribüne ein weiterer Stand für den Getränkeverkauf geöffnet. Zusätzlich werden Bier Runner eingesetzt. Bis zur Stadionöffnung wird der Kiosk O3 nach außen geöffnet. Am Kiosk S2 ist nur Kartenzahlung möglich! Wichtig: Weiterhin dürfen pro Bestellung nur noch sechs Getränke bestellt werden.
Sonstiges: Im Stadionumlauf ist das Tivoli Echo für 1€ zu erwerben.
Übertragung: Das Spiel kann – außer im Liveticker unter https://www.alemannia-aachen.de/ticker und im 100,5 Alemannia Livestream unter https://www.alemannia-aachen.de/aktuelles/radiostream/ – auch als Liveübertragung bei MagentaSport verfolgt werden.
U21 der Schwaben ist direkter Tabellennachbar
Ein Duell voller Brisanz am Tivoli: Mit dem VfB Stuttgart II spielt Schwarz-Gelb am Samstag um 16.30 Uhr gegen einen unmittelbaren tabellarischen Konkurrenten. Anas Bakhat fehlt verletzt, unterdessen plädiert der Trainer für mehr Kampf und Leidenschaft.
Es waren die fußballerischen Basisdisziplinen, die Alemannia-Coach Heiner Backhaus am vergangenen Sonntag an der Bremer Brücke im Vergleich zu den übrigen Spielen vernachlässigt sah. „Unsere Analyse des Osnabrück-Spiels bezog sich weniger auf die Effizienz oder individuelle Fehler als auf die vermehrte Abwesenheit der Leidenschaften, die man zu pflegen hat, wenn man das gelbe Trikot mit dem Adler auf der Brust trägt“, rückt der 42-Jährige im Vorfeld des Heimspiels gegen den VfB Stuttgart II die Verhältnisse zurecht. „Wir müssen in die Grundstimmung kommen, dass wir Fußball wieder arbeiten und kämpfen und nicht versuchen, den Gegner mit Ballbesitzspiel vom eigenen Tor wegzuhalten“, fordert der Trainer mit Blick auf das 1:1 beim VfL.
Ähnliches beobachtete sein Schützling Florian Heister, der auch in Osnabrück wieder die rechte Schiene beackerte. „Wir haben uns nicht zu hundert Prozent auf den Kampf des Gegners eingelassen, sondern wollten vieles fußballerisch lösen. Das ist nicht gerade unsere Kernkompetenz“, merkt der 27-Jährige, der die letzten drei Spiele von Beginn an bestritt, an. Das große Thema Effektivität, das seit Wochen rund um den Tivoli herumgeistert, sei natürlich auch in der Mannschaft angesprochen worden, berichtet Heister und fügt hinzu: „Wir können nicht mehr tun als es zu trainieren. Klar ist aber: Im Spiel ist der Druck ein ganz anderer als im Training.“
Der auswärts noch sieglose nächste Gegner, der sich mit 19 Punkten einen Platz hinter der Alemannia auf Rang 16 der 3. Liga befindet, hat sich mit sieben Zählern aus drei Spielen vom größten Druck ein wenig befreit. „Wir wissen nicht, wer da von den Profis des VfB dabei sein wird. Dennoch können wir festhalten, dass eine schnelle Mannschaft kommt, die nach Balleroberung zügig umschaltet. Ihre Stärke liegt im Spiel mit Ball“, verschafft Backhaus einen Einblick in die Analyseergebnisse. Wie seine Mannschaft dagegenhalten muss, schickt er direkt hinterher: „Indem wir die Messlatte Männerfußball hochlegen und dem Gegner zeigen, dass es hier um Abstiegskampf geht. Denn nur, wenn alle verstanden haben, dass es unser Ziel sein muss, die Liga zu halten, können wir Spiele gewinnen.“
„Jungs arbeiten wie Tiere“
Womit der Coach bei der allgemeinen Erwartungshaltung angelangt ist – ein Thema, das ihm auf dem Herzen liegt. „Sobald wir uns in der Position wähnen, in irgendeinem Spiel der Favorit zu sein, wird es für uns eng. Diese 3. Liga ist brutal effektiv und wird uns dafür bestrafen“, wird Backhaus deutlich. Dabei gehe es ihm nicht um Verklärung der aktuellen Baustellen, sondern um eine realistische Einschätzung seiner Mannschaft: „Die Jungs arbeiten wie die Tiere, unsere Stürmer sind mit dafür verantwortlich, dass wir beinahe die wenigsten Gegentore aller Teams haben. Wenn sie jetzt noch öfter treffen, dann haben wir unser Ziel erreicht. Wir machen Fehler, aber die müssen wir uns eingestehen. Wir müssen alle wieder dahinkommen, dass wir die Lust entwickeln, dagegenzuhalten, anstatt die Angst, zu versagen.“
Erreichen will Backhaus das selbstredend mit den Fans, derer auch diesmal wieder 23.000 auf dem Tivoli erwartet werden. Unterdessen muss der Coach mit Blick auf den Kader vorerst ohne Anas Bakhat auskommen, der sich im Training eine Zerrung mit Verdacht auf Muskelfaserriss zuzog. Darüber hinaus fehlen Lars Oeßwein (Knie), Dustin Willms (Magen-Darm) sowie Jan-Luca Rumpf und Lamar Yarbrough (gelbgesperrt). Aus seiner Sperre zurück kehrt unterdessen wieder Gianluca Gaudino.
Wer das Spiel nicht im Stadion sehen kann, greift wie immer auf den Alemannia-Liveticker, den 100,5 Alemannia Livestream oder den Video-Stream von MagentaSport zurück. Die Bilanz gegen den VfB II fällt bei zwei Duellen ausgeglichen aus: Beide Mannschaften konnten je ein Spiel für sich entschieden. Schiedsrichter der Partie des 17. Spieltags ist Leonidas Exuzidis aus Castrop-Rauxel. Er wird unterstützt von Tobias Severins und Tarik Damar an den Seitenlinien sowie Jonah Besong als Vierten Offiziellen.
Alemannia Aachen: Johnen – Hanraths, Nkoa, F. Meyer – Scepanik (78. Bakhat), Gaudino. Bahn, Strujic – El-Faouzi (54. Heister) – Goden (65. Heinz), Töpken (78. Benschop) / Trainer: Heiner Backhaus
VfB Stuttgart II: Seimen – Amaniampong, Groiß, Nothnagel, Reichardt (62. Herwerth), L. Meyer (62. Schumann) – Münst (62. Boakye), Di Benedetto, Simnica – Bujupi (76. Korkut), Kastanaras / Trainer: Markus Fiedler
0:1 Bujupi (8.), 1:1 Bahn (57.), 2:1 Bakhat (80.)
Bahn (11.), Reichardt (18.), Töpken (31.), Goden (55.), Amaniampong (55.), Meyer (73.), Simnica (90.), (90.), Heister (90.+1)
5 / 3
Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel) – Tobias Severins, Tarik Damar
21.100 (davon ca. 135 aus Stuttgart)
7 Grad, bewölkt
Gelb für Stuttgarts Trainer Fiedler (90.)
2:1-Heimsieg im Schlüsselspiel gegen Stuttgart II
Da sind sie, die drei Punkte! Dank einer beherzten Leistungssteigerung in Durchgang zwei sicherten Baxter Bahn (57./Foulelfmeter) und Anas Bakhat (80.) der Alemannia am Samstagnachmittag einen 2:1-Erfolg gegen die U21 des VfB Stuttgart. Eliot Bujupi (8.) hatte den bisherigen Tabellennachbarn vor 21.100 Fans auf dem Tivoli zunächst in Führung gebracht.
Nur eine Niederlage in zehn Spielen stand für die Alemannia vor dem als ,Sechs-Punkte-Spiel‘ ausgerufenen Aufeinandertreffen mit den Stuttgartern zu Buche – allerdings datierte der letzte Sieg vom 23. Oktober, sodass es gegen den VfB II mal wieder Zeit wurde für einen Dreier vor heimischem Publikum. Trainer Heiner Backhaus veränderte seine Startelf dafür auf vier Positionen: Felix Meyer begann für den gelbgesperrten Lamar Yarbrough in der Dreierkette, zudem spielten der nicht mehr gesperrte Gianluca Gaudino, Thilo Töpken und Kevin Goden für Florian Heister, Anton Heinz und Anas Bakhat.
Die Gastgeber kamen bei Schmuddelwetter auf dem Tivoli auch eigentlich besser hinein in die Partie, Töpken scheiterte nach Strujic-Flanke mit einem ersten Kopfball an VfB-Keeper Seimen (6.). Kurz zuvor hatte Gästetrainer Markus Fiedler bereits tauschen müssen, sein Toptorjäger Wahid Faghir verletzte sich im Zweikampf und musste früh vom Platz (5.). Es kam der nominelle U19-Stürmer Bujupi, der seinem Trainer prompt für die Einwechslung dankte: Drei Zeigerumdrehungen nach seiner Hereinnahme wurde er von Münst bedient, schüttelte Bahn ab und traf ins kurze, rechte Eck zum 0:1 – die kalte Dusche für die Alemannia (8.).
Stuttgart blieb gegen etwas zu unaufmerksame und statische Alemannen auch weiter am Drücker und bestimmte in dieser Phase die Partie. Nothnagel per Kopfball nach einer Ecke (24.) sowie kurz danach erneut Bujupi im Eins-gegen-Eins mit Alemannia-Schlussmann Johnen (25.) verpassten es aber, vorzeitig zu erhöhen. Die Gastgeber rappelten sich unterdessen nach dieser schwierigen ersten halben Stunde wieder auf und begannen, am Ausgleich zu schrauben. Goden, mit Töpken die Doppelspitze bildend, schickte Gaudino in den gefährlichen Raum – dieser vertändelte die Kugel aber gegen Schlussmann Seimen (35.). Auch Scepanik konnte das Spielgerät nach Töpken-Vorarbeit per Kopf nicht im Tor unterbringen (36.). Trotz dieser Chancen brachte die Alemannia im ersten Durchgang noch nicht die vom Trainer gewünschten Grundtugenden auf den Platz.
Trotz leichter Verletzung: Bakhat trifft erstmals auf dem Tivoli
Das änderte sich nach einer mutmaßlich bestimmten Halbzeitansprache des Coachs im zweiten Abschnitt. Zunächst musste Schwarz-Gelb kurz schlucken: Wieder einmal Bujupi wurde eine knappe Minute nach Wiederbeginn von Kastanaras freigespielt und hatte das 0:2 auf dem Fuß – Strujic blockte stark (46.). Dann allerdings kam der Alemannia-Motor so richtig ins Rollen: Goden stibitzte Groiß beim Aufbau im eigenen Sechzehner den Ball vom Fuß, scheiterte mit seinem Direktschuss jedoch am starken Seimen (52.). Und auch Töpken verpasste nach Vorarbeit seines Stürmerkollegen im Duell mit dem Gästekeeper das 1:1 (53.). Das sollte allerdings kurze Zeit später fallen: Schiedsrichter Exuzidis zeigte nach einem Foul von Simnica an Goden auf den Punkt. Bahn trat an und verwandelte stark rechts oben, obwohl Seimen noch mit der Hand an den Ball kam – der Ausgleich (57.)!
Und der setzte auf dem Platz und auf den Rängen weitere Kräfte frei. Der nebenberufliche Goalgetter Strujic scheiterte zunächst nach einer Scepanik-Flanke gleich zweimal am Block der VfB-Abwehr (61.) Mittlerweile waren Heister, Heinz und der eigentlich am Muskel verletzte Bakhat ins Spiel gekommen, der mithilfe einer Spritze aber dennoch einsatzbereit war – und wie! Mit Anbruch der Zielgeraden führte eine Co-Produktion der drei Eingewechselten zum so wichtigen Siegtreffer. Heinz bediente Heister, der mit einer präzisen Rechtsflanke Bakhat fand – der Techniker hämmerte die Kugel per Flugkopfball unter die Latte, 2:1 (80.)! Das erste Drittliga- und gleichzeitig Heimtor des zielstrebigen Offensivmannes. Heinz verpasste es anschließend nach Bakhat-Vorarbeit, freistehend alles klar zu machen (86.) – auf der anderen Seite musste Johnen in der Nachspielzeit noch einen gefährlichen Schuss von di Benedetto abwehren (90.+3).
Aufgrund der sichtbaren Leistungssteigerung vollends verdient sicherte sich die Alemannia trotz allem den dritten Heimsieg der Saison und macht damit wichtigen Boden in der Tabelle gut. Die nächste Aufgabe steht bereits am Mittwochabend an, wenn es um 19 Uhr in der Zweiten Runde des Bitburger-Pokals zum TV Hoffnungsthal geht.
Marcel Johnen: In der ersten Halbzeit haben wir gesehen, was Stuttgart für eine Qualität hat. Auch, wie sie das 1:0 vorbereitet haben, das macht nicht jede Mannschaft in der 3. Liga so. Sie haben die Ruhe behalten und sind ihrem Spielstil treu geblieben. Wenn du nicht aufpasst, lassen sie dich hin- und her laufen. In der Pause haben wir uns aber vorgenommen, alles auf die offensive Karte zu setzen, weil wir wussten, was in uns steckt. Wir haben gespürt, dass wir das Spiel drehen können. Dann sind wir – auf Öcher Sprache gesagt – mit Eiern herausgekommen und haben die Zweikämpfe angenommen. Jeder ist froh, dass wir dieses verdammte Spiel heute gewonnen haben, jetzt können wir nach vorne schauen. Die Kulisse war brutal und Stuttgart ist unsicherer geworden, je lauter es wurde. So konnten wir dann endgültig unsere Stärken entfalten.
Anas Bakhat: Wir wussten von Anfang an, dass es gegen eine sehr spielstarke U21 kein einfaches Spiel wird. Die sind alle noch jung und giftig. Doch der Trainer hat gesagt, dass wir laufen müssen, dass wir bereit sein müssen. Das haben wir dann getan. Zu meiner Verletzung: Wenn man mich kennt, weiß man, dass es nicht sehr einfach mit mir ist. Wenn ich das Gefühl habe, der Mannschaft weiterhelfen zu können, will ich auch spielen. Es gibt immer Diagnosen, aber das, was ich gefühlt habe, hat gezählt. Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich bereit bin. Vor meiner Einwechslung hat er mich gefragt, ob wirklich alles okay ist. Und prompt habe ich mein erstes Drittligator geschossen, eigentlich wollte ich schon letzte Saison auf dem Tivoli treffen. Dass mir das jetzt vor der Kurve gelingt, ist unbeschreiblich. Ich denke, ich habe einen guten Draht zu den Fans. Wir als Team werden von den Fans getragen, wir geben da alle ein paar Prozente mehr. Das hat uns zum Sieg geführt, der sehr wichtig ist, aber auch zeigt, wie schnell es in der 3. Liga gehen kann. Daher müssen wir weitermachen.
Heiner Backhaus: Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, die bedingungslose Wucht in die Zweikämpfe zu transportieren und den letzten Schritt zu gehen. In der Pause hat es dann in der Kabine gescheppert. Wir haben umgestellt und Giani Gaudino vor die Abwehr gestellt. Dann hatten wir das Spiel der Stuttgarter besser unter Kontrolle und haben durch Ballgewinne und das Umschalten unsere Wucht entfalten können. Daraufhin waren auch die Fans da. Denn wenn wir alles geben, können wir auch von ihnen alles nehmen, das muss die Mannschaft verstehen. In der letzten halben Stunde hatte ich Gänsehaut. Wir haben zusammengehalten und das Spiel völlig verdient gewonnen. An dieser Stelle möchte ich Anas Bakhat hervorheben, der die Diagnose Muskelfaserriss erhalten hat unter der Woche, sich trotzdem in den Dienst der Mannschaft stellt und dann mit dieser Kamikaze-Haltung das Ding reinhaut. Das ist Alemannia Aachen!